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Test - Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft : Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft

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Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft
Über den Dächern von Istanbul.

Faust, Peitsche und MP
Natürlich könnt ihr euch auch auf allerlei Art zur Wehr setzen. Sehr viel Spaß machen dabei die Faustkämpfe, die nicht nur dank gelungener Animation kinoreif wirken, sondern durch verschiedene Moves auch sehr abwechslungsreich daherkommen. Die Peitsche darf bei Kämpfen ohne weiteres genutzt werden, wobei es da sogar die Möglichkeit gibt, Gegner zu entwaffnen oder sie einem Halunken um den Hals zu schlagen, ihn damit heranzuziehen und ihm dann einen Fausthieb zu verpassen. Habt ihr einen Gegner zu Boden geschlagen, könnt ihr ihm sogar noch einen Tritt verpassen. Prügelt ihr euch mit einem eine Waffe tragenden Gegner, so wird dieser selbige auch nach einigen Schlägen fallen lassen. Freund Indy verliert dabei auch ab und an mal den Hut, den ihr stilecht wieder einsammeln könnt.

Auch Waffennutzung ist natürlich möglich, fallen gelassene Waffen könnt ihr aufsammeln und benutzen, auch Munition ist hier und da zu finden. Von der Pistole über die Harpune bis hin zum stationären MG ist alles vertreten, was man erwarten kann. Witzig: Ihr könnt auch viele Objekte aus der Umgebung wie Stühle, Tischbeine oder Flaschen als Waffe einsammeln und benutzen. Im Third-Person-Modus erleichtert ein Autofokus auf den Gegner den Kampf, während ihr euch im First-Person-Modus nicht bewegen könnt, dafür aber ein Fadenkreuz habt - sehr praktisch für noch etwas entfernter stehende Gegner. Fahrzeuge gibt es in dem Sinne nicht, jedoch werdet ihr auch einmal als Bordschütze einer Rikscha mit Tommygun eingesetzt.

Wasser als Allheilmittel
Natürlich bleibt dabei nicht aus, dass Freund Indy auch mal kräftig einstecken muss. Als Heilmittel dienen hier zum einen die Wasserflasche, zum anderen Medikits. Trinken aus der Wasserflasche regeneriert Trefferpunkte, die Flaschen könnt ihr sporadisch in den Levels an Brunnen wieder auffüllen. Medikits - sowie auch viele andere Ausrüstungsgegenstände - sind oftmals in zerstörbaren Kisten aufbewahrt und regenerieren die volle Punktzahl. Geboten werden drei Schwierigkeitsgrade, deren Unterschied in der Härte der Gegner und der Höhe des von Gegnern ausgeteilten Schadens liegt. Wer also eher die Aufgaben erfüllen will, schaltet auf niedrig, wer mehr auf Kampf steht, geht auf den höchsten Grad. Im Hinblick auf Spielstände ist mal wieder Meckern angesagt, denn auch The Collective begeht die Sünde, kein freies Speichersystem zu bieten, sondern lediglich beim Betreten eines neuen Level-Abschnitts einen Autosave zu hinterlegen. Glücklicherweise sind diese in den meisten Kapiteln recht zahlreich vorhanden, so dass ihr im Falle des Ablebens von Mr. Jones keine allzu langen Abschnitte wiederholen müsst.

Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft
Wie unfair - Pistole gegen Flammenwerfer.

Rätselhafte Steuerung
Die eigentlichen Schwachpunkte des Spiels sind ganz klar die Steuerung und die Kameraführung. Bei Letzterer tritt leider speziell an engen Stellen immer wieder das Problem auf, dass die Kamera mit der Umgebung kollidiert und in einem ungünstigen Winkel stehen bleibt, was die zum Teil sehr viel Genauigkeit erfordernden Sprünge oftmals unnötig erschwert. In Sachen Steuerung war wohl die ebenfalls vorhandene Gamepad-Steuerung Vorbild für die Tastatursteuerung, was dem Spieler einiges an Eingewöhnung abverlangt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Steuerung nicht konsequent durchgezogen wurde. Trabt Indy an Land noch mit den WASD-Tasten voran, so müsst ihr unter Wasser beispielsweise die Leertaste zum Schwimmen und die Maus zur Steuerung benutzen, was dann doch immer wieder einmal zu Verwirrung führt. Auch das Inventar entpuppt sich als unnötig umständlich. So könnt ihr zwar alle Gegenstände per Mausrad durchscrollen, dennoch ist eine weitere Taste zum Auswählen des jeweiligen Objektes erforderlich - sehr unschön, wenn im Kampf einmal ein schneller Waffenwechsel erforderlich ist.

Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft
Der Weg zur Drachenfestung wird uns nicht leicht gemacht.

Fast wie im Kino
Schaut man sich die Xbox-Version des Spiels an, wird schnell klar, dass The Collective noch einmal zusätzlich Arbeit in die PC-Version gesteckt hat. Indiana Jones selbst ist sehr schön modelliert und animiert, auch die Texturen können überzeugen, während bei den Normal-Gegnern hier und da etwas an Details gespart wurde. Die Umgebungen wirken sehr natürlich und sind ebenfalls meist mit scharfen Texturen versehen, auch wenn es hier und da vielleicht etwas an Abwechslung mangelt. Die Animationen wirken abwechslungsreich, flüssig und realistisch, natürlich mit einem Hauch Hollywood-Übertreibung, was speziell die Faustkämpfe und die Kletteraktionen schon sehr schick aussehen lässt. Die Effektseite ist etwas sparsamer besetzt, immerhin gibt es jedoch gute Reflektionen auf Metall, eine brauchbare Ausleuchtung und ansehnliche Schattenwürfe. Unschön sind einige Patzer bei den Schattenwürfen und Clipping-Fehler.

Die Soundkulisse lässt schnell wohlige Erinnerungen an die Kino-Filme unseres Peitschen-Helden aufkommen, denn natürlich müsst ihr nicht auf die berühmte Melodie und filmreife Hintergrundmusik verzichten. Das i-Tüpfelchen ist dann noch, dass Freund Indy vom deutschen Synchronsprecher von Harrison Ford gesprochen wird. Leider sind die anderen Sprecher nicht ganz auf dem Qualitätsniveau und das ewige Geschnaufe von Herrn Jones nervt auch mit der Zeit, ebenso wie die oftmals gleich klingenden beziehungsweise stöhnenden Gegner. Dafür versöhnen gute Waffen- und Umgebungssounds.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Endlich darf ich einen meiner Lieblings-Filmhelden wieder durch spannende Abenteuer scheuchen, auch wenn das Spiel hier und da doch einiges an Ecken und Kanten hat. Grafisch gibt es bis auf ein paar Fehler eigentlich wenig zu meckern, die Texturen der Umgebung sehen annehmbar aus und die Levels sind schön gestaltet, wenn auch sehr linear. Auch der Sound passt bis auf einige wenige Ausreißer. Die Action kommt ebenfalls nicht zu kurz - schade nur, dass die Story etwas dünn ist, die wenigen Rätsel recht einfach sind und das ganze Spiel zu linear ist. Vor allem mag aber ärgern, dass Steuerung und Kameraführung arg gewöhnungsbedürftig sind und nicht selten zu Problemen führen. Dennoch macht die ganze Sache einen Heidenspaß, nicht zuletzt dank der gelungenen und schön animierten Kämpfe und der kinoreifen Atmosphäre. Für Gelegenheitsspieler, Action-Adventure-Fans und natürlich Indy-Verehrer bestens geeignet.  

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