Test - Heroes of the Storm : Die MOBA-Einstiegsdroge
- PC
Teamwork ist alles
Doch das ist nicht der einzige Aspekt, bei dem Blizzard andere Wege geht. Auch die Anzahl der Karten ist für ein MOBA-Spiel ziemlich groß: Gleich sieben Karten mit unterschiedlicher Thematik stehen zur Auswahl. Die sind nicht nur optisch hübsch inszeniert, sondern bieten jeweils auch einzigartige Spielelemente.
So können die Teams bei „Drachengärten“ zwei Schreine erobern. Sobald eine Fraktion beide Schreine kontrolliert, kann sich ein Spieler in der Kartenmitte kurzzeitig in einen Drachenkrieger verwandeln lassen, der besonders kräftig austeilt. Diese „Missionsziele“ sorgen dafür, dass sich jede Karte etwas anders spielt. Gleichzeitig konzentriert sich das Spielgeschehen auf diese Weise stets auf wichtige Punkte, es gibt also quasi Dauer-Action mit wenig Luft zum Verschnaufen.
Die Partien von Heroes of the Storm spielen sich einen Tick schneller als die der Konkurrenz. Selten dauert ein Match mal länger als 15 bis 20 Minuten. Dabei hat das Teamwork einen sehr viel größeren Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg. Das liegt vor allem daran, dass Erfahrungspunkte immer auf das gemeinsame Konto des gesamten Teams und nicht etwa nur auf das des jeweiligen Helden fließen. Somit wird vermieden, dass einzelne Spieler zu schnell zurückfallen und kaum noch einen sinnvollen Beitrag zum Kampfgeschehen leisten können. Auch das bei anderen MOBA-Spielen nervige Sammeln von Gold durch das Erzielen des tödlichen Schlags bei einem Gegner fällt weg.
Alles ist in Heroes of the Storm etwas runder, stromlinienförmiger, weniger spezialisiert und schnörkelloser. Klar, damit hat es im direkten Vergleich auch weniger taktischen Tiefgang als Dota 2 oder League of Legends. Allerdings verkommt es dadurch keinesfalls zum anspruchslosen „Noob-Spiel“ - im Gegenteil. Wer ohne Sinn und Verstand agiert, kommt nicht allzu weit. Das Können eines Spielers hat trotz aller Vereinfachungen einen spürbaren Einfluss auf das Geschehen.
Wirklich free to play?
Blizzard Entertainment bietet Heroes of the Storm als kostenloses Free-to-play-Spiel an. Doch oftmals verbergen sich hinter einem solchen Modell nervige Kostenfallen. Nicht so bei diesem Vertreter: Das gesamte Spiel ist kostenlos. Im wöchentlichen Rhythmus stehen sieben verschiedene Helden zur Auswahl. Wer einen Charakter dauerhaft freischalten möchte, kann sich ihn im In-Game-Shop für Gold oder echtes Geld kaufen. Ansonsten gibt es nur kosmetische Dinge im Angebot – pay to win gibt es nicht.
Doch ganz ohne Kritik kommt das System dann doch nicht weg. Für einen Helden werden zwischen 2000 und 15000 Gold fällig. Zwar werdet ihr gerade in den ersten Stunden des Spiels regelrecht mit Gold überhäuft, wenn ihr beispielsweise Helden oder euren gesamten Account hochlevelt. Dieser Geldregen bricht dann aber relativ abrupt ab und es gibt nur noch ein paar Münzen für Siege und Niederlagen sowie tägliche Quests. Das Spiel fängt euch demnach sehr gut ein, motiviert zum Weiterzocken, lässt euch dann aber schnell auf dem Trockenen sitzen. Wer alternativ zu echtem Geld greifen möchte, muss zwischen 4 und 10 Euro pro Held auf die virtuelle Ladentheke legen – ziemlich happig.
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