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Test - Hawken : Blechbüchsen im Kampfrausch

  • PS4
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Hawken erschien bereits vor gut zwei Jahren für den PC. Damals konnte sich der Free-to-play-Titel jedoch nicht durchsetzen und der ursprüngliche Entwickler, Adhesive Games, ging pleite. Etwa ein Jahr später fanden sich mit Entwickler Reloaded Games und Publisher 505 Games zwei, die an der Weiterentwicklung des Spiels Interesse zeigten. Voraussetzung vonseiten des Publishers hierfür war, dass Hawken auch für die aktuellen Konsolen erscheinen sollte, was jetzt, ein wenig mehr als ein Jahr später, endlich passiert ist.

Ihr könnt Hawken sowohl auf Xbox One als auch auf PS4 kostenlos herunterladen, denn noch immer handelt es sich um ein Free-to-play-Spiel. Keine Angst, ihr tappt bei Hawken nicht in eine Pay-to-win-Falle, da ihr alle spielrelevanten Gegenstände ohne Echtgeldeinsatz freispielen könnt. Für echtes Geld erhaltet ihr zwar früher Zugang zu neuen Mechs, die könnt ihr euch aber als guter Mech-Pilot auch auf normalem Wege erspielen. Lediglich optische Details an eurem Mech bekommt ihr bis auf wenige Ausnahmen nur gegen reales Geld.

Schneller Mech-Shooter

Bei Hawken handelt es sich um einen schnellen Mech-Shooter. In Standardspielmodi, wie etwa Eroberung oder Team-Deathmatch, treten bis zu 12 Spieler an, um sich gegenseitig heiße Gefechte zu liefern. Zu Beginn dürft ihr in einem Training die Steuerung des Mechs erlernen. Dadurch wisst ihr sehr schnell, wie ihr euch bewegt, eure Waffen einsetzt und die Besonderheiten wie zum Beispiel das Schweben verwendet.

In der Konsolenversion erhaltet ihr zu Beginn einen leichten Mech, der bereits voll ausgestattet ist. Gold-Mitglieder auf der Xbox One oder Plus-Mitglieder auf der PlayStation 4 können sich zudem ein kostenloses Paket herunterladen, mit dem sie einen weiteren Mech freischalten.

Bereits bei diesen beiden Startmodellen fallen die Unterschiede zwischen den einzelnen Mechs auf. Kämpft der leichte Standard-Mech noch mit normaler Munition, besitzt der leichte NIEF-Mech, den Gold- und Plus-Mitglieder bekommen, zielsuchende Munition, die euch das Treffen der Gegner erleichtert. Diese verschiedenartigen Bewaffnungen ziehen sich durch die über 30 Mechs, die ihr nach und nach freischaltet. Hier wird mit Raketen geschossen, dort stehen dem Mech-Piloten zwei Gatling-Guns zur Wahl.

Die Gefechte laufen durchweg schnell ab, lange Laufwege und Cool-down-Zeiten, wie etwa in Mechwarrior Online, gibt es nicht. In Hawken legt ihr nur wenige Meter zurück und erspäht bereits die ersten Feinde. Die Steuerung der Kolosse ist nicht ganz so leicht und erfordert ein wenig Übung. Zwar schafft ihr es sehr schnell, eure Gegner anzuvisieren und auch Treffer zu landen. Die flinken Bewegungsmöglichkeiten müssen allerdings erst in Fleisch und Blut übergehen.

Beherrscht ihr sie, legt ihr auf Tastendruck eine rasche Wende hin, schaltet eure Gegner aus, während ihr durch die Luft schwebt, und bringt eure Drohne rechtzeitig zum Einsatz, um erlittenen Schaden zu reparieren. Alle schnellen Bewegungen verbrauchen einen Teil des Treibstoffs der Mechs. Die Tankanzeige lädt sich aber von selbst wieder auf, ihr müsst keinen Zwischenstopp an einer Zapfsäule einlegen. Eine weitere Anzeige teilt euch mit, wie stark euer Mech beschädigt wurde. Um Schaden zu reparieren, holt ihr an einem sicheren Ort eure Reparaturdrohne hervor oder ihr sammelt kleine Kügelchen auf, die besiegte Gegner fallen lassen.

Schmutzig-grau, aber detailreich

Leichte Mechs sind um einiges flinker als schwere Varianten. Dafür haben sie wesentlich weniger Rüstung und oftmals auch die schwächere Bewaffnung. Das bedeutet aber nicht, dass ihr als Pilot eines leichten Mechs nur Kanonenfutter seid. Seid ihr flink genug und nutzt die euch zur Verfügung stehenden Möglichkeiten gekonnt, könnt ihr auch mit einem leichten Mech jederzeit eine schwere Variante ausschalten. Dabei kommt es in erster Linie auf euer Können an und nicht auf eure Ausrüstung, was sehr gut ist.

Hawken - Lore Trailer
Anlässlich der nahenden Konsolenveröffentlichung von Hawken, gewährt euch dieser Clip tiefere Einblicke in das Setting des Mech-Shooters.

Die Kartenauswahl ist zwar nicht sonderlich groß, bietet jedoch abwechslungsreiche Schauplätze. Kämpft ihr auf der einen Karte noch im dichten Schneetreiben, befindet ihr euch auf einer anderen in einer zertrümmerten Stadt. Auf den ersten Blick wirken die Karten eher trist und schmutzig-grau. Nehmt ihr euch aber die Zeit, euch genauer umzuschauen, entdeckt ihr jede Menge Details, die die Schauplätze interessant gestalten. Dazu zählen auch viele Schleichwege, auf denen ihr euch von hinten an eure Gegner heranpirschen könnt. Diese Kleinigkeiten sind sehr gelungen, da Kämpfe somit nicht nur im Zentrum einer Karte stattfinden.

Die Controller-Steuerung der Mechs ist im ersten Moment ein wenig ungewohnt, was auch daran liegt, dass eure Hauptwaffe über eine der linken Schultertasten abgefeuert wird. Die Tasten sind im Vergleich zu anderen Shootern seitenverkehrt angeordnet. Aber auch damit kommt man nach wenigen Partien klar. Die Mechs reagieren sofort auf eure Eingaben. Sehr selten kam es zu leichten Einbrüchen der Framerate, die aber nur Sekundenbruchteile anhielten.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener
Gelungenes Free-to-play-Spiel

Der Entwicklerwechsel und die Portierung auf Konsole könnten Hawken neues Leben einhauchen und es aus seinem Schattendasein hervorholen, das der Titel auf dem PC lange Zeit fristen musste. Alle Mechs und deren Bewaffnung könnt ihr euch erspielen, es ist kein Echtgeldeinsatz nötig. Nur wer auf optische Spielereien steht, wird zur Kasse gebeten. Die Matches laufen durchweg schnell ab, ihr erhaltet mit Hawken quasi das Call of Duty der Mech-Spiele.

Die vielfältigen Mech-Modelle sorgen für Abwechslung, die Gefechte werden durch die teils verwinkelten Karten spannend. Auf denen findet ihr jede Menge Schleichwege und könnt Gegner von hinten überraschen. Die Anzahl der Karten ist zwar recht überschaubar, Spaß machen die schnellen Mech-Matches trotzdem. Da sich gleich zum Start der Konsolenfassung ausreichend Spieler gefunden haben, braucht ihr keine Angst vor langen Wartezeiten zu haben, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Somit ist Hawken ein gelungenes Free-to-play-Spiel, das ihr euch einmal anschauen solltet.

Überblick

Pro

  • über 30 verschiedene Mech-Modelle
  • faires Bezahlsystem, das sich auf optische Spielereien beschränkt
  • abwechslungs- und detailreiche Karten
  • unterschiedliche Waffentypen
  • schnelle Matches

Contra

  • leider nur maximal 12 Spieler in 6-vs-6-Gefechten
  • überschaubare Kartenanzahl

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