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Test - GT Legends : GT Legends

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Mini oder Monster?

Die Fahrzeuge, die wir anfahren konnten, haben selbstverständlich jeweils ein ganz eigenes Fahrverhalten und weisen noch fotorealistischere Cockpits auf, als es schon bei den Fahrzeugen in 'GTR' der Fall war. Während der Mini einen typischen Einsteigerwagen darstellt, mit dem man im fertigen Spiel dann auch im Karriere-Modus beginnen muss, um so kontinuierlich die Fahrzeugbeherrschung mit immer schwerer zu bändigenden Rennwagen zu erlernen, gilt der Pantera als das PS-Monster schlechthin, das sich nur durch einen sehr feinfühligen Gasfuß bändigen lässt. Schon kleine Gasstöße genügen, um das lockere Heck des legendären Sportwagens kommen zu lassen und so mit riesigen Drifts durch die Kurven zu schlingern. Gibt man aber auch nur ein bisschen zu viel Gas, dreht sich das Monster schneller um die eigene Achse, als man gucken kann. Die Corvette Stingray dagegen schiebt ungeheuer über die Vorderachse und nimmt jede Kurve nur widerwillig. Eindeutig für den höchsten Spaßfaktor sorgte der Ford Capri. Sehr agil im Einlenkverhalten und immer für einen kompletten Drift durch die Kurve gut - der Capri könnte leicht zu Everybody´s Darling werden. Er hat zwar nicht die Rohpower eines DeTomaso, kann aber durch das hervorragende Kurvenverhalten selbst in Hockenheim fast die gleichen Zeiten erreichen.

Das Setup-Menü weist bis auf wenige Kleinigkeiten die gleichen Verstellmöglichkeiten auf, wie man es bereits von 'GTR' kennt. Nur die Gangübersetzungen sind bisher nicht einzeln veränderbar, wofür aber Bell eine Erklärung hat: Wir haben genau die Übersetzungen genommen, wie sie die realen Vorbilder der einzelnen Fahrzeuge auch haben. Wenn man beim Original keine Änderungen vornehmen kann, dann auch beim Spielependant nicht. So muss man sich also beim Capri zum Beispiel mit einem riesigen Loch zwischen dem ersten und dem zweiten Gang auseinander setzen, während man beim DeTomaso und der Corvette das Gefühl hat, dass die Differenz zwischen dem fünften und dem sechsten Gang zu groß ist. Bell räumt aber ein, dass diese 'Beschneidung' der Einstellmöglichkeiten, die im Grunde die totale Nachahmung der Realität vorgegeben hat, vielleicht doch noch weggelassen wird, damit die Fahrer ihre Wagen perfekt auf die Strecken abstimmen können.

Die Reifen, die in GTR noch eine entscheidende Rolle bei der Frage nach Sieg oder Niederlage gespielt haben, treten in GT Legends aber dezent in den Hintergrund. Selbst nach größten Drifts erhitzen sich die Pneus nicht Besorgnis erregend und halten eine Tankladung (zumindest im jetzigen Stadium des Spiels) ohne Probleme selbst bei härtester Fahrweise durch, was aber auch nicht weiter verwunderlich ist, denn die realen Vorbilder haben auch keine großen Probleme damit, ein Wochenende mit einem Reifensatz zu überstehen.

Die 'menschliche' KI

Die KI, die - wie bereits erwähnt - schon in dieser frühen Version enthalten ist, agiert schon eindrucksvoll 'menschlich'. So schoss bei einem Start in der ersten Kurve ein KI-Pilot den anderen 'versehentlich' ab und auch gegenüber dem menschlichen Fahrer sollen sich die künstlichen Gegner überaus realistisch verhalten: So kann es schon mal passieren, dass sie die Innenlinie dichtmachen, wenn man sie überholen will, um selbiges zu verhindern. Versucht man es bei ihnen mit der Brechstange, können sie dann auch mal aggressiver werden und dagegenhalten, berichtete Bell stolz.

Onlineambitionen

Im Multiplayer-Modus will SimBin mit 'GT Legends' ebenfalls neue Maßstäbe setzen und nimmt deshalb den Netzcode sehr ernst. Zwar hat man den Code von 'GTR' als Grundlage genommen, die Schwachpunkte aber gezielt ausgemerzt und somit die Onlinefähigkeit laut Bell schon jetzt optimiert. Da ohnehin viele Online-Probleme entweder schon in 'GTR' gelöst wurden oder aber noch die alte 'ISI-Engine' als Verursacher hatten, ist im neuen Spiel mit der stark verbesserten Engine großer Optimismus durchaus angebracht. Die Lobbyprobleme der letzten Zeit, die die Simracer-Community schon stark zweifeln ließen, ob man den Multiplayer-Part schon auf der Server-Seite jemals in den Griff bekommt, sollen jedenfalls laut Bell zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von 'GT Legends' schon längst der Vergangenheit angehören: Mit dem 01. Mai wird dieses Problem beseitigt sein und zusammen mit unzähligen Bugfixes (unter anderem die Logfile-Erstellung) sowie anderen Überraschungen dafür sorgen, dass auch 'GTR' so onlinetauglich wird, wie es von Anfang an geplant war. GT Legends wird dann die Latte noch etwas höher legen.

Fazit

von Thomas Ettig
Schon in dieser frühen Alpha-Version zeigt SimBin, dass man bei ‘GT Legends‘ erneut mit einer ultrarealistischen Simulation die Herzen der Rennfreaks höher schlagen lassen wird. Die Fahrphysik ist hervorragend, die Sounds nicht zu toppen und die Grafik nutzt die DirectX-9-Möglichkeiten voll aus. Wenn man aus den Multiplayer-Problemen von ‘GTR‘ die richtigen Schlüsse gezogen hat, dann steht einem neuen Genre-Primus nichts mehr im Wege.

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