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Preview - GRID: Autosport : Reifenpanne?

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Uns wurde mitgeteilt, was noch fehlt und woran gearbeitet wird. Da wäre zum Beispiel die KI. Sie soll noch nicht vollständig ausgearbeitet sein, und das stimmt auch. Wir sahen nur wenige Manöver der KI-Rennfahrer. Sie fuhren recht defensiv, scherten sich aber einen Dreck um andere Autos. Egal wie weit wir außen in einer Kurve überholen wollten, irgendwer rammte uns immer. Dabei verhielten sie sich nie wirklich menschlich wie bei Race Driver: GRID. Dort machte die KI nämlich noch menschlich wirkende Fehler, die für sehr dynamische Rennen sorgten. Wenigstens die Handhabung der Autos funktioniert gut, egal ob mit einem Controller oder der Tastatur. GRID: Autosport geht diesmal etwas mehr in Richtung Simulation. Sollte es euch zu viel sein, könnt ihr verschiedene Fahrhilfen anschalten.

Eher was Halbes als was Ganzes

Ein Tourenwagen zum Beispiel klebt fast am Asphalt. Mit ihm könnt ihr etwas härter um die Kurven fahren, ohne viel Angst vor einem Ausrutscher haben zu müssen. Ein Formel-3-Rennwagen hingegen wird sich in einer Kurve viel schwammiger verhalten, solltet ihr nicht einen guten Bremspunkt finden. Uns fehlt aber bei einigen Autos das Gewicht. Ein seltsames Gefühl, das wohl nur hartgesottene Rennspiel- oder Shooter-Fans kennen. Was uns zur Abwechslung mal gefallen hat, ist das Strafsystem, das greift, wenn ihr versucht mit eurem Auto eine Kurve abzukürzen. Das Spiel geht dann für euch ein paar Sekunden vom Gas und der Rennwagen rollt in dieser Zeit einfach weiter. Erst nach der Strafe dürft ihr wieder Vollgas geben. Auch ein Qualifying ist nun vor jedem Rennen möglich.

Was Codemasters aber mit den Team-Kameraden gemacht hat, ist dann schon eher grenzwertig. Wir geben ihnen Befehle zum Angreifen oder Verteidigen. Auch wenn das System momentan noch nicht richtig zu funktionieren scheint, ist es eine nette Idee. Allerdings haben wir keine Möglichkeit mehr, uns einen Kameraden auszusuchen. Das machen mal wieder die Teams, die uns anwerben.

Etwas seltsam ist auch das Upgrade-System für die Rennwagen. Wir konnten in unserer Version darauf zugreifen und sahen zum Beispiel Verbesserungen im Bereich Motor und Aufhängung. Keine Ahnung, wie diese dahin kamen, wir haben sie nicht eingebaut, konnten sie aber wieder ausbauen. Auch zum Mehrspielermodus hatten wir bereits Zugang, doch natürlich war so früh vor der Veröffentlichung noch niemand da, mit dem wir spielen konnten. Dort entdeckten wir aber, dass man Autos kaufen und sogar ein Team mit Team-Farben und Team-Namen erstellen kann! Wer hier einen Fokus auf den Mehrspielerpart vermutet, könnte recht haben.

Die fünf Säulen der Abwechslung

Wir wollen noch etwas näher auf die fünf Disziplinen eingehen, in denen ihr fahren dürft. In Touring düst ihr mit einem Tourenwagen über die Rennstrecken und im Open-Wheeler-Segment werden euch Formel-3-Rennwagen zur Verfügung gestellt. Eine größere Veränderung im Rennsystem erhaltet ihr erst bei den Ausdauerrennen. Diese ersetzen im Grunde das lange Le-Mans-Rennen aus Race Driver: GRID, das am Ende einer Saison stattfand.

Diese Rennen sind aber mit nur acht Minuten nicht annähernd so lang oder spannend wie die von Le Mans. Im benutzerdefinierten Rennen lässt sich die Zeit allerdings einstellen. Das Kernelement dieser Rennart sind eure Reifen, auf die ihr aufpassen müsst, da sie in Kurven oder bei zu harten Bremsmanövern verschleißen. In der Praxis tut sich da aber nicht viel. Wir haben auf schlechteren Grip im weiteren Verlauf eines solchen Rennens gehofft, leider vergeblich.

Auch die Nacht beeinflusst die Rennen kaum, da die Strecken beleuchtet sind wie ein Weihnachtsbaum. In der Tuner-Disziplin gibt es Zeitrennen und Drift-Events, die von der Handhabung her im Moment eher ein schlechter Scherz sind. Die letzte Disziplin nennt sich Streetracing und lässt euch auf aus Race Driver: GRID bekannten Rennstrecken in San Francisco und Washington fahren. Auch schöne neue Strecken wie zum Beispiel Dubai sind mit von der Partie. Hier hatten wir den meisten Spaß. Das liegt an den schön designten Rennstrecken, haarigen Manövern in den engen Straßen und toll anzusehenden Metropolen im Hintergrund. Im finalen Spiel soll es mehr als 80 Rennwagen und 100 Rennstrecken in 22 Schauplätzen geben. Wenigstens das klingt vielversprechend.

Die Konkurrenz ist stark

Grafisch hat sich auch etwas getan: schöne Reflexionen, neue Effekte und hübsche Umgebungen am Straßenrand, all das mit einer guten Performance. Das Schadensmodell ist in Ordnung. Nach ein paar Vergleichsrennen fanden wir das im ersten Teil der GRID-Serie vom Aussehen her aber etwas ansprechender. Der Sound hingegen ist sehr inkonsequent. Einige Autos hören sich sehr gut an und man spürt die Power, die nach jedem Gangwechsel durch den Wagen geht. Andere Autos, wie zum Beispiel der McLaren 12C GT3, hören sich an wie 300 km/h schnelle Popcorn-Maschinen. Auch ist der Sound der vorbeifahrenden Boliden im Moment noch viel zu leise. Mal sehen, ob Codemasters da nachbessern wird.

Fazit

Marek Orzechowski - Portraitvon Marek Orzechowski
Neben der Strecke

Als großer Fan von Race Driver: GRID mit fast 90 Stunden Spielzeit kann ich viele Entscheidungen, die von Codemasters für GRID: Autosport getroffen wurden, nur schwer nachvollziehen. Wieso der verschwommene Cockpit-Modus? Was stimmte nicht mit dem aus Teil eins? Wieso keine eigene Garage mehr? Ich möchte Autos kaufen, die Karriereleiter hochklettern und irgendwann mein eigenes Team managen. Dafür stand die GRID-Serie von Anfang an! Ich habe kein Problem damit, für andere Teams meine Rennen zu absolvieren. Musste ich im ersten Teil auch, doch nach ein paar gewonnenen Events machte ich mich selbstständig. GRID: Autosport streicht das vollständig aus der Einzelspielerkarriere und noch mehr. Die KI macht im Moment keine menschlich wirkenden Fehler mehr, Team-Kameraden werden für euch ausgesucht und Sponsoren sind nur noch langweilige Herausforderungen, ohne dass ihr einen Einfluss auf deren Auswahl habt.

Das scheint im Großen und Ganzen das Motto zu sein. Der Spieler beeinflusst nun so wenig wie nie. Die Teams stellen für euch die Events, die Autos, ihr Aussehen, die Sponsoren und eure Team-Kameraden. Ihr entscheidet euch nur noch zwischen fünf Disziplinen und fahrt Rennen. Das könnte einigen Spielern vielleicht gefallen, doch auf Dauer findet sich in GRID: Autosport zumindest in der Vorschauversion nicht viel, was mich zum Weiterspielen motivieren könnte. Wenn ich nach ein paar Rennen Lust auf Race Driver: GRID bekomme, spricht das Bände. Klar, die Autos fahren sich gut, das Schadensmodell ist okay und grafisch wird etwas mehr geboten. Doch das erwartet man von einem Rennspiel heutzutage. Vor allem erwarte ich das von Codemasters. Immerhin hat der Entwickler nach GRID 2 einiges wiedergutzumachen und mit Spielen wie Project CARS oder Assetto Corsa starke Konkurrenz im Nacken.

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