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Preview - Grand Theft Auto V : Runderneuerter Blockbuster

  • PS4
  • One
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Los Santos in neuem Glanze

Die größten Veränderungen gibt es natürlich auf technischer Seite. Rockstar nutzt schamlos aus, dass die neuen Konsolen deutlich mehr Power bieten als ihre Vorgänger, ohne dabei auf Performance zu verzichten. Sowohl PS4- als auch Xbox-One-Version laufen auf 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde ruckelfrei, soweit wir das bei der Anspielsitzung beurteilen konnten. Die im Januar erscheinende PC-Version soll noch mehr bieten, Auflösungen jenseits von 4K wurden in Aussicht gestellt. Yummy. Hoffentlich klappt das, Rockstar hat ja in der Vergangenheit bei PC-Umsetzungen nicht immer ein glückliches Händchen bewiesen.

Die stärkere Power der Konsolen macht sich natürlich nicht nur bei der Auflösung bemerkbar, sondern im Grunde überall. Die Sichtweite wird mehr als verdoppelt, wobei Objekte in weiter Entfernung – speziell Lichtquellen wie Fahrzeuge – nun nicht mehr nur Tapete sind, sondern tatsächlich dynamisch, und zwar auf die ganze Sichtweite, nicht mehr nur im Nahbereich. Ein nächtliches Panorama von Los Santos sieht nun extrem beeindruckend aus mit seinen beweglichen Lichtern. Wobei die Anzahl der Lichtquellen mal eben verdreifacht wurde.

Deutlich sichtbar auch der Unterschied bei den Texturen. Sämtliche Objekte, von der Kleidung bis hin zu Asphalt oder Wandtexturen, sind knackscharf und detailliert, sowohl draußen als auch in den Innenräumen. Die Beleuchtung wurde insgesamt massiv überarbeitet und wirkt nun noch abwechslungsreicher und stimmiger, Gleiches gilt für Effekte und Reflexionen sowie Tiefenunschärfe. Sowohl unter als auch über Wasser ein echter Hingucker. Auch am Wind- und Wettersystem wurde kräftig geschraubt. Selbst einzelne Regentropfen sind zu erkennen und ihr könnt bei einsetzendem Regen beobachten, wie sich langsam Pfützen auf dem Asphalt bilden.

Los Santos wirkt zudem um einiges lebendiger. Dank stärkerer Konsolen ist der Verkehr dichter, es gibt mehr und abwechslungsreichere Passanten, inklusive Optimierung der KI, um einen nachvollziehbaren Verkehrsfluss zu gewährleisten. Neue Tierarten und deutlich detailliertere Modelle von Charakteren und Tieren sorgen für noch mehr Leben in der Bude. Statt flacher Matschtexturen außerhalb der Stadt erwartet euch nun dichte Vegetation, die sogar vom Wind bewegt wird oder wenn ihr mit eurem Charakter hindurchlatscht. Durch den größeren Arbeitsspeicher können zudem umfangreichere Teile der Spielwelt geladen werden, was Detailgrad und Performance ebenfalls zugutekommt.

Mehr, mehr, mehr und mehr

Spielerisch macht sich die stärkere Leistung von PS4 und Xbox One auch im Online-Modus bemerkbar. Natürlich sind erneut alle bekannten Spielmodi nebst Erweiterungen vorhanden. Allerdings wird die Spielerzahl von 16 auf 30 erhöht, zusätzlich gibt es zwei Plätze für Zuschauer. Das dürfte dem Multiplayer-Geschehen nochmals Auftrieb geben, zumal die technischen Überarbeitungen auch im Online-Modus greifen. Erwähnt sei zudem, dass die lang erwarteten und immer wieder verschobenen Heists, also Raubzüge, nun endlich kurz nach Release für alle Plattformen veröffentlicht werden sollen. Juhu!

An den Details entdeckt man weitere Überarbeitungen. Das Interaktionsmenü aus GTA Online ist auch im Solomodus vorhanden: Via Touchscreen öffnet sich ein kleines Interface, in dem ihr, während ihr euch bewegt, Ziele festlegt, das GPS aufruft oder Klamotten wechselt. Das Smartphone ist nun in 3-D modelliert und kein 2-D-Menü mehr. Hinzu kommt ein Selfie-Modus mit etlichen Einstellmöglichkeiten und Filtern. Der Detailwahnsinn geht sogar so weit, dass Sonnenbrillen oder getönte Scheiben tatsächlich den Look und die Einfärbung der Umgebungen beeinflussen. Selbst der Lichtbalken des PS4-Controllers wurde nicht verschont. Er leuchtet blau-rot, wenn ihr von der Polizei verfolgt werdet.

Spielern, die bereits die PS3- oder Xbox-360-Version ihr Eigen nennen, will Rockstar zudem den Umstieg schmackhaft machen. Euer Fortschritt in GTA Online sowie eure Charaktere können plattformübergreifend übertragen werden. Umsteiger erhalten, sofern sie den Prolog gespielt haben und beim Rockstar Social Club registriert sind, eine Reihe von exklusiven In-Game-Inhalten, darunter ein Missionsstrang, Fahrzeuge und Waffen. Gut so, immerhin wird GTA V zum Vollpreis erscheinen. Einen gewissen Anreiz muss es daher schon geben, um die Spieler zum erneuten Kauf des Spiels zu bewegen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Keine halben Sachen

Rockstar macht keine halben Sachen. Die Entwickler haben die lange Zeit seit dem Release der Originalversion gut genutzt und dem Spiel eine technische Überarbeitung verpasst, die seinesgleichen sucht. Nie war Los Santos schöner, beeindruckender und immersiver. Beim ersten Anspielen juckte es mich tatsächlich in den Fingern, die Abenteuer von Trevor, Michael und Franklin nochmals zu erleben. Vor allem weil die optionale Cockpit-Perspektive und die First-Person-Ansicht dem Spiel nochmals einen Schub verpassen – auch wenn Letztere bei einem typischen Third-Person-Spiel wie GTA V fast ein Sakrileg ist. Ich hoffe allerdings, dass Rockstar mit der neuen Version noch ein paar inhaltliche Ergänzungen im Rahmen der noch nicht verratenen Überraschungen bringt. Nicht, dass Los Santos langweilig wäre, aber einen kleinen Anreiz, die Story nochmals zu spielen oder Los Santos erneut zu erkunden, könnte ich durchaus noch gebrauchen. Wer GTA V noch nicht hat, kann auf jeden Fall bedenkenlos zugreifen, egal ob im November für PS4 oder Xbox One oder erst im Januar für PC, denn er bekommt ein bildschönes, herausragendes Open-World-Action-Spektakel. Wer es bereits besitzt, muss selbst entscheiden, ob er die knapp 70 Euro nochmals für ein Rundum-Sorglos-Paket mit kräftigem technischen Update investiert. Diese Entscheidung können wir euch nicht abnehmen. Aber ein echter GTA-Fan lässt sich das sowieso nicht entgehen.

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