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Test - Giana Sisters : Der Klassiker als App im Test

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Eine reine Portierung des Originals wäre zu langweilig gewesen. Die Entwickler verpassten daher den beiden Schwestern eine optische Generalüberholung.

Ganze 23 Jahre ist es her, dass die legendären Giana Sisters auf dem C64 das Licht der Welt erblickten. Die große Ähnlichkeit zu Super Mario Bros. war Hersteller Nintendo damals sogar eine Klage wert. Der japanische Konzern gewann und seither durfte das Spiel nicht mehr verkauft werden. Bis heute sind die Originale für C64 und Amiga begehrte Sammlerstücke. Umso schöner, dass sich die Giana Sisters nun im App-Store tummeln. In 80 Levels dürft ihr mit ihnen auf die Suche nach Diamanten gehen. Wenn ihr das Hauptspiel komplett durchgezockt habt, warten noch 32 Levels in Retrografik auf euch.

Zocken anno 1987

Ihr habt es bereits geahnt: Den Rechtsstreit hat Nintendo damals nicht umsonst gewonnen. Die Schwestern haben auch von der Spielmechanik her große Ähnlichkeiten mit dem japanischen Klempner. Mit beherzten Sprüngen überwindet ihr Schluchten oder hüpft knuffigen Gegnern auf den Kopf, um diese zu beseitigen. Ziel ist es, jeweils zum Ausgang des Levels zu gelangen. Überall findet ihr Diamanten, die ihr kontinuierlich aufsammelt. Bei hundert Stück erhaltet ihr ein Extraleben dazu. Überdies verwandelt ihr euch durch das Aufklauben eines speziellen Balls in die böse Schwester. Dann könnt ihr einen zusätzlichen Trefferpunkt einstecken, bevor ihr das Zeitliche segnet. Außerdem habt ihr nun einen Feuerball als Waffe und dürft bestimmte Steinarten per Kopfsprung stilecht zerbröseln. So gelangt ihr wiederum in versteckte Areale mit Extradiamanten.

Nicht durch und durch Retro

Glücklicherweise gibt es in Sachen Spiel-Erleben eine Änderung im Vergleich zum Original. Die modernen Speichermethoden haben auch bei den Giana Sisters Einzug gehalten. So müsst ihr nach Verbrauch aller Leben nicht ganz von vorne beginnen. Ihr startet einfach mit fünf Herzen noch einmal und könnt euch erneut am aktuellen Level versuchen. Die Hüpferei versorgt euch dabei kontinuierlich mit neuen Hintergründen, Levelstrukturen und Gegnern. Das Spielprinzip bleibt dagegen immer gleich. Genau in solchen Momenten merkt man, dass das Spielprinzip aus den 80ern stammt. Damals generierte sich der Spielspaß noch mehr aus der perfektionistischen Herangehensweise, was ihr über den Schwierigkeitsgrad am eigenen Leibe erfahrt.

Frust und Lust

Ihr werdet von den Giana Sisters im fortschreitenden Spielverlauf immer mehr zu perfekten Sprüngen gezwungen. Anfangs landet ihr bei Fehlern nur eine Etage tiefer, später ereilt euch schnell der Tod. Genau an diesem Punkt scheiden sich die Geister. Perfektionisten fühlen sich durch diese Gegebenheiten herausgefordert. Wer einfach nur zum Zeitvertreib etwas durch die Gegend hüpfen will, ist bald frustriert. Teilweise müsst ihr sogar leicht akrobatische Manöver einleiten, um wirklich an alle Stellen im Level zu gelangen. Dies gelingt zwar mit den präzisen Kontrollen, allerdings erfordert das einiges an Feingefühl. Auch aus diesem Grund liegen Frust und Lust bei Giana Sisters nahe beieinander.

Fazit

von Simon Biedermann
Die beiden Schwestern können auch im App-Store überzeugen, die grafische Überarbeitung hat ihnen merklich gutgetan. Die Hüpfeinlagen sind allerdings stellenweise - vor allem später im Spiel - extrem schwer. Nur kleinste Fehler werden mit dem schnellen Bildschirmtod bestraft. Gerade im Hinblick auf die iPhone-Steuerung per Bildschirmberührung ist dies umso gravierender. Wer viel mit der Steuerung übt, wird dafür mit zahlreichen bunten und auch – für Hüpfspiele – abwechslungsreichen Levels belohnt.

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