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Test - Ghostbusters: The Video Game : Protonenstrahler-Gehakel auf Sonys Kleinster

  • PSP
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Wen rief man Mitte der 80er-Jahre, wenn nervige Spukgestalten einem das Leben zur Hölle machten? Nicht etwa RTL Explosiv, Ulrich Meyer von SAT 1 oder das Galileo-Mystery-Team und schon gar nicht Tine Wittler, um die Poltergeister-Wohnung seines Vertrauens neu einzurichten. Stattdessen mussten die Ghostbusters her - so zumindest in den beiden kultigen Kinofilmen. 2009 feierten die modernen Exorzisten mit den nicht gerade zimperlichen Fangmethoden ein Comeback auf der PlayStation 3, der Wii und der Xbox 360. Zum Abschluss wird auch die PSP mit einer Umsetzung beehrt.

Ein Neuling unterstützt die Veteranen

Ghostbusters auf der PSP ist eine schnörkellose Portierung der schon bekannten Version - genauer gesagt der Wii-Fassung. Diese orientiert sich zwar an der Next-Gen-Fassung, unterscheidet sich aber im Detail und fällt vor allem durch einen kindlichen Cartoon-Look auf. Speziell in der Wii- und der PSP-Version: Ihr entscheidet zu Spielbeginn, ob ihr einen männlichen oder weiblichen Helden steuern wollt. Ihr dürft nämlich nicht etwa als einer der vier bekannten Geisterjäger losziehen. Vielmehr schlüpft ihr in die Rolle eines Azubis, der gleich an seinem ersten Arbeitstag alle Hände voll zu tun hat. Denn Bösewicht-Gottheit Gozer ist dank einer Ausstellung im Historischen Museum rund um einen Okkultisten zurück, hat seine alten Geisterkumpels mitgebracht und geht unseren Geisterjägern einmal mehr gehörig auf die Protonenstrahler.

Apropos Protonenstrahler: Ihr schnallt also eurem Alter Ego die klapprige Ausrüstung der Ghostbusters auf den Rücken und geht mit dem Protonenstrahler und einem Geister-Ortungssensor in der Hand auf Geisterjagd. Meist werdet ihr dabei von anderen Ghostbusters begleitet. Mit den Strahlen versucht ihr, die Feinde zu packen und zu schwächen. Anschließend steckt ihr sie in die ausgeworfene Geisterfalle und sammelt Geld ein, das ihr wiederum in eure Ausrüstung investiert. Die Kollegen greifen zwar in die Kämpfe ein, die meiste Arbeit müsst ihr aber selbst erledigen. Außerdem solltet ihr sie hin und wieder retten. Denn wenn alle Geisterjäger k.o. sind, müsst ihr beim letzten Checkpoint neu starten. Das dürfte oft vorkommen, denn der Schwierigkeitsgrad des Action-Adventures ist ziemlich hoch angesetzt.

Frust mit Strahlern und monotonen Levels

Die PSP-Fassung kann euch sogar noch mehr frustrieren als die sonstigen Versionen. Das liegt an der ohnehin schon nicht optimalen Steuerung, die auf Sonys Handheld zur Tortur wird. Das Einfangen der Gespenster per Protonenstrahler aus der Third-Person-Ansicht fällt mit dem PSP-Analog-Stick enorm hakelig aus. Das Anvisieren eines Gegners dauert oft zu lange, das langwierige Schwächen der Untoten und das anschließende Ziehen in die Geisterfalle wird auf der PSP nicht selten zum Glücksspiel. Auf den Kämpfen liegt der Schwerpunkt von Ghostbusters: The Video Game. Kleinere Rätsel wie das Aufspüren paranormaler Gegenstände, der Einsatz von Extrawaffen oder das Suchen der richtigen Pforte lockern den recht monotonen sowie geradlinigen Spielverlauf ein wenig auf. Dasselbe gilt für Endgegnerduelle und Ausflüge ins Ghostbusters-Hauptquartier.

Ghostbusters - PSP Announce Trailer
Nun ist es offiziel, Ghostbusters kommt auch auf SONYs PSP. In diesem esten Video kann man sehr schön sehen, dass der Grafik-Stil eher im Comic-Look gehalten ist.

Weshalb die PSP-Fassung trotzdem ihre Daseinsberechtigung hat? Na, weil sich das Spiel um die Ghostbusters dreht! Genau wie die sonstigen Versionen lebt der Titel vor allem von seiner Extraportion Charme. Ständig trefft ihr auf Anspielungen, altbekannte Gesichter, typische Schauplätze und natürlich vertraute Unholde aus den Kinofilmen. Dazu haben sich Dan Aykroyd, Harold Ramis und die Spielentwickler eine prima Geschichte ausgedacht. Das Highlight sind jedoch die dialogfreudigen Originalgeisterjäger, die euch wie in den Kinostreifen mit ihren Sprüchen ein breites Grinsen bescheren. Schade: Sowohl der Koop-Modus der Wii-Fassung als auch der schwächere Mehrspielermodus der Next-Gen-Variante fehlen in der Handheld-Version.

Kindlich, aber ordentlich

Wie schon erwähnt, erstrahlt die Grafik in einer kindlichen Cartoon- beziehungsweise Comic-Grafik. Das wirkt recht gewöhnungsbedürftig und nimmt dem Geschehen ein wenig von der Ghostbusters-Stimmung. Die Optik fällt allerdings ganz putzig aus und ist ansprechend bunt. Das passt ganz gut zum Humor des Spiels. Im Vergleich zur Wii-Fassung ist die PSP-Grafik nicht so ruckelanfällig, dafür müsst ihr mit weniger Umgebungsdetails und weniger Effekten auskommen. Auch die Texturen sind auf der PSP etwas schwächer.

Keine Blöße gibt sich der Sound mit typischen Ghostbusters-Melodien, knackigen Soundeffekten und vor allem den Originalstimmen aus den Filmen. Genauer gesagt den Stimmen aus den amerikanischen Kinofassungen, denn auf der PSP fehlen deutsche Sprachausgabe sowie deutsche Bildschirmtexte. Wer also die unzähligen Gags in den Dialogen verstehen will, sollte über gute Englischkenntnisse verfügen.

Fazit

von David Stöckli
Öde Levels, frustiger Spielablauf, zähe Kämpfe und eine hakelige Steuerung – objektiv gesehen glänzt Ghostbusters: The Video Game nicht gerade mit Spielqualität. Es sind vor allem der Charme und die Art und Weise, wie das Action-Adventure mit seiner Vorlage umgeht, die mich halbwegs milde stimmen. Wer die Ghostbusters-Filme mag, wird sich trotz aller Schwächen auch mit dem Spiel anfreunden können. Die PSP-Version ist allerdings die schwächste Fassung, fehlen doch der Koop-Modus, die gute Steuerung der Wii-Fassung und die filmnahe Inszenierung der Next-Gen-Abenteuer. Überdies ist die Steuerung auf Sonys Handheld ein zusätzlicher Frustfaktor.

Überblick

Pro

  • viel Charme
  • witzige Dialoge mit Originalstimmen
  • reichlich Anspielungen auf die Filme

Contra

  • Comic-Look ist gewöhnungsbedürftig
  • hakelige Kampfsteuerung
  • monotones Leveldesign
  • kein Koop-Modus

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