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Special - Andis Rückblick 2014 : Gemischte Gefühle

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    Zeitfresser und Enttäuschungen

    Im Juli war dann der dickste Batzen geschafft und die Vorbereitungen für kommende Dinge auf Gameswelt und Gameswelt.tv nahmen nicht mehr ganz so viel Zeit in Anspruch. Gutes Timing, denn im August begann das Spielejahr langsam interessant zu werden. Diablo III für die neuen Konsolen, Mittelerde: Mordors Schatten, Civilization: Beyond Earth, Dragon Age: Inquisition, WoW: Warlords of Draenor, Forza Horizon 2 und (ich gestehe) auch Destiny (weiß der Henker warum) haben mir den Herbst doch recht gewaltig versüßt. Warum suche ich mir eigentlich immer die Zeitfresser aus? Was stimmt denn nicht mit mir?

    So weit, so gut. Der Trend zeigte nach oben in der zweiten Jahreshälfte bei einem ansonsten durchwachsenen Spielejahr. Leider gab es auch eine Menge Enttäuschungen und Aufreger. Was EA zum Beispiel mit NHL 15 auf den neuen Konsolen abgeliefert hat, brachte mich fast zum Weinen. Meine Lieblingssportreihe kaputt. Ich hoffe auf Besserung.

    Nicht wenige Entwickler und Publisher lieferten Technikkatastrophen erster Güte ab, garniert mit brutal großen Day-1-Patches. Ist es wirklich zu viel verlangt, für den stattlichen Betrag von fast 70 Euro ein wenigstens halbwegs fertiges Produkt ohne wochenlange Patch-Aktionen zu bekommen? Einen Neuwagen erhält man doch auch nicht ohne Motor (ja, ja, fünf Euro fürs Phrasenschwein). Da fehlt es deutlich an Gegenwind! Die breite Masse der Spieler ist leider viel zu geduldig und feiert selbst verbuggte Spiele wie Assassin's Creed: Unity trotz aller Macken.

    Indie-Flut und Aufgewärmtes

    Die Indie-Flut geht mittlerweile ebenfalls nahezu völlig an mir vorbei. Mal ehrlich, Leute, im Jahr 2014 will ich keinen Pixelbrei mehr auf dem Bildschirm sehen und auch keine Experimente, sondern ideenreich konzipierte Spiele. Retrocharme gut und schön, aber anscheinend meinen zu viele Entwickler, ein Spiel muss nur altmodisch genug aussehen, um irgendwie bei den Hardcore-Spielern anzukommen. Da freut es mich umso mehr, wenn ein Studio mal neue Wege geht, wie beim famosen This War Of Mine, das wenigstens etwas anderes versucht und einen kräftig in die Weichteile tritt. Wenn schon Indie oder Kickstarter, dann lieber gern solche Dinger wie Wasteland 2 oder Divinity: Original Sin. Klar, die sind auch nichts Neues, aber sie sprechen mich deutlich mehr an als die meisten anderen Projekte.

    Ein weiterer Nervfaktor im Jahr 2014: die unzähligen HD-Remakes und Portierungen alter Titel auf die neuen Konsolen. Wir haben 2014 fast ein Dreivierteljahr ohne nennenswerte neue Titel hinter uns. Wo sind sie denn, die großen neuen Titel? Entweder verschoben oder noch im Frühstadium, weil keiner so recht wusste, ob die Konsolen erfolgreich sein würden. Stattdessen quält man mich mit Neuauflagen. Sicher sehen The Last of Us, Metro, GTA V und Konsorten auf den neuen Konsolen besser aus. Aber ich habe den Kram schon letztes Jahr durchgespielt, also kein Bedarf. Schon gar nicht zum Vollpreis.

    Die Hersteller machen es sich ein wenig zu einfach. Zumal es endlich mal Zeit wird, dass die Entwicklung den nächsten Schritt geht und sich nicht mehr von zusätzlichen Versionen für die alten Konsolen blockieren lässt. Natürlich ist es verständlich, dass man die 140 Millionen PS3- und Xbox-360-Konsolen auf dem Markt nicht ignorieren möchte. Natürlich ist es kostengünstig, alte Spiele für die neuen Plattformen neu aufzulegen. Für mich bedeutet es jedoch nur eins: Stagnation.

    Alles wird gut - hoffentlich

    Bleibt zu hoffen, dass 2015 ein besseres Jahr wird. Dass endlich geile neue Spiele mit neuen Konzepten kommen. Dass Qualität und Fehlerfreiheit wieder wichtig werden. Und dass die Videospielewelt wieder etwas menschlicher wird – ich will mich gar nicht über Gamergate, Social Warriors, Feminismus, Drohungen und Hasstiraden auslassen. Die Welt ist schon kaputt genug, also lasst uns Spaß an Videospielen haben, uns gegenseitig respektieren und einfach daran erfreuen, wie schön die Welt der Spiele eigentlich sein kann. Wenn jeder ein bisschen dazu beiträgt, ist das gar nicht so schwer.

    So, genug gesabbelt und gemeckert. 2014 wird hiermit zu den Akten gelegt. Ich wünsche frohe Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr 2015.

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