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News - Kommentar: Wer schützt die Käufer? : Spieler unter Verdacht ...

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    Seit langer Zeit führt die Spieleindustrie einen erbitterten Kampf gegen Raubkopierer, der zuletzt sogar von Erfolg gekrönt schien: Programme, die den Kopierschutz eines Spiels umgehen können, wurden verboten, eMule-User bekamen Post vom Staatsanwalt und immer öfter hört man, dass selbsterstellte Raubkopien gar nicht oder nur fehlerhaft funktionieren. Es ist wieder 'in', Spiele zu kaufen. Aber wer schützt eigentlich die ehrlichen Kunden?

    Natürlich ist das Thema nicht neu: Vor 15 Jahren quälten sich PC-Spieler durch abstruse Code-Abfragen, vor 5 Jahren schlugen wir uns mit alten CD-ROM-Laufwerken herum, neuerdings muss man seinen Computer nach fast jeder Installation neu starten, damit auch ja die Kopierschutz-Treiber richtig registriert sind. Doch nun folgt der nächste Schritt und der setzt dem Ganzen die Krone auf: Der Ego-Shooter 'Quake 4' ist - wie uns mehrere Leser berichteten - zumindest in der UK-Version auf etlichen DVD-Brennern nicht spielbar, sondern läuft offenbar nur auf Read-Only-Geräten problemlos. All diejenigen, die also lediglich einen DVD-Brenner besitzen, können 'Quake 4' nicht oder nur über Umwege spielen und werden unter Generalverdacht gestellt, Raubkopierer zu sein. Auch wenn der DVD-Brenner einfach im Komplett-PC schon eingebaut war, wie es inzwischen häufig der Fall ist.

    Die Vorgehensweise erinnert an die der Musikindustrie, die das Abspielen von CDs in PCs verhindern wollte, was letztendlich aber zur Folge hatte, dass geschützte CDs auch in Autoradios nicht mehr funktionierten. Oder an das der Filmindustrie, die zahlende Kinogänger mit nervtötenden Werbespots belästigt, von denen die angesprochenen Raubkopierer überhaupt nichts mitbekommen. Was soll's? Ein oder zwei schwarze Schafe werden unter den hunderten Kinobesuchern schon dabei sein.

    Hängen bleibt es schlussendlich immer am ehrlichen Kunden, denn schon bevor 'Quake 4' überhaupt überall in den Läden stand, waren längst Raubkopie und Crack im Internet aufgetaucht. Und das wiederum liefert den Kopierern nur weitere Argumente: Warum soll ich mir ein Spiel kaufen, das sowieso nicht läuft, wenn ich mir ebenso gut die funktionierende Raubkopie ziehen kann? Natürlich ist das kein Argument, das man gelten lassen sollte. Doch eine Antwort zu finden, fällt schwer.

    Man kann nur hoffen, dass sich die Publisher eines Besseren besinnen oder aber die Kunden selbst reagieren und nicht funktionierende Spiele ohne Wenn und Aber in die Läden zurückbringen. Raubkopierer sind Verbrecher - zahlende Spieler aber nicht.



    gameswelt.de Autor: Fabian Walden, Ressortleiter PC & News

    (Die Meinung dieses Kommentars ist lediglich die Meinung des Autors und spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.)

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