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News - Kommentar - Player vs. Player in MMORPGs : Monster, Handwerk und ein bisschen Krieg? ...

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    Monster, Handwerk und ein bisschen Krieg?
    Viele Gründe veranlassen Spieler heutzutage sich auf ein MMORPG einzulassen: Die einen lieben es in kleinen Gruppen bis mittelgroßen Armeen in dunkle Gewölbe vorzustoßen, dort alles kurz und klein zu schlagen, was sich ihnen in die Quere wagt, um am Ende das Licht mit prall gefüllten Säcken voller Schätze und wertvollen Gegenständen wieder zu erblicken. Andere arbeiten nahezu versessen als Handwerksmeister und versuchen ihre gefertigten Waren an die staunende Kundschaft zu bringen.

    Sonstiges aus der Welt der Spiele
    Doch noch ein dritter Aspekt - unter sicherlich noch vielen anderen - reizt, sich in die Online-Welten zu stürzen: Der archaische Kampf Mann/Frau gegen Mann/Frau bis hin zu gepflegten Begegnungen auf dem Schlachtfeld inklusive Belagerungsgerät und verbissen geführter Kämpfe um Festungen. Doch bei keinem anderen Spiel-Feature wie dem Player vs. Player (PvP) scheiden sich bei den Spielern die Geister: Die einen sehen darin die Königsdisziplin, während die Anderen es wie der Teufel das Weihwasser scheuen.

    Ist PvP auch etwas für mich?
    Kein Wunder, denn in gängigen MMORPGs ist das PvP oft nur unzufrieden umgesetzt und in der Regel vom Abenteuer-Alltag strikt getrennt. Häufig ist das Feature nur in abgesteckten und abgeriegelten Regionen und Arenen eher ausgesperrt (’DAoC’, ’Ryzom’). Andere Titel erfordern eine höhere Organisation und sind damit eher den Gilden / Clans vorbehalten (’Shadowbane’ ’Guild Wars’) und die Aufgaben werden in der Regel auch wieder in abgeriegelten Instanzen erledigt. Die Extremlösung sieht die Kämpfe gegen menschliche Mitspieler gleich auf eigene PvP-Server verbannt oder eine nicht immer befriedigend gelöste Koexistenz von PvE (Player vs. Environment) und PvP vor (’Lineage ’, ’Neocron’).

    Shadowbane
    Bei Titeln, in denen PvP in die alltägliche Spielwelt – sei es als normaler Bestandteil des Spiels oder an ausgewählten Orten des Universums, wo auch nicht kämpfende Mitspieler ihren Geschäften nachgehen - ohne Anpassungen mit integriert wurde, beschweren sich die Spieler oft zurecht über Zeitgenossen, die offensichtlich in ihrer virtuellen Existenz sämtliche Regeln des zivilisierten Umgangs über den Haufen geworfen haben, und somit mit negativen Aktionen zum Spielgeschehen mehr schädlich als nützlich beitragen.

    Blizzards Pläne für ’World of Warcraft’
    Deshalb wird es viele Spieler wohl unter anderem interessieren, was die neuen MMORPGs auch in Sachen PvP in Planung haben. Wie sehen die Planungen nun beim angehenden Möchtegern-Primus der MMORPGs 'World of WarCraft' in dieser Hinsicht aus? Vor kurzem veröffentlichte das Entwickler-Team seine Vorstellung des Spieler-Konflikts. Zwar ist dieser im laufenden Beta-Test bereits integriert, dieser soll aber nach deren Worten noch keinesfalls dem Endprodukt entsprechen.

    gameswelt.de
    Ähnlich wie beim erfolgreichen Konkurrenten 'Dark Age of Camelot' mit dessen Reich vs. Reich-Konflikt oder das Gut gegen Böse eines ’Everquests’, bietet sich bei 'World of WarCraft' die altbekannte Feindschaft aus dem Strategieklassiker 'Orcs & Humans' geradezu an, die Grundlage für den Stoff des Konflikts herzuhalten: Der Krieg zwischen der Horde und Allianz. Das Feindbild soll klar erkennbar sein. Und Um diesen Konflikt auch ja nicht abkühlen zu lassen, wurde auch beim Design der Spielwelt darauf geachtet, dass es unweigerlich zu Begegnungen der verfeindeten Völker kommt.

    Auf dem Kontinent Lordaeron zum Beispiel, der in der Vergangenheit von Menschen besiedelt war, nach den historischen Kriegen aber nun zum Reich der Untoten zählt, befinden sich im Gebiet Hilsbrad sowohl eine Stadt der Menschen als auch der Untoten. Zusätzlich verlangen Quests beispielweise NPCs der feindlichen Seite anzugreifen.

    gameswelt.de
    Generell will man auf eine Integration von PvP in die Spielwelt arbeiten, und damit die oftmals strikte Trennung von PvP und PvE in geordnetem Maße aufheben. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf den gruppenorientierten Kämpfen, so dass sich daraus ein zentraler Bestandteil neben den herkömmlichen Features entwickeln soll. Dies ist in einem MMORPG eigentlich wenig verwunderlich, da in der Regel die erfolgreichsten und interessantesten Unternehmungen im PvE-Bereich seit jeher in Gruppen unternommen werden.

    Die Abrechnung
    Natürlich wird auch an ein Belohnungssystem gedacht. In Form von 'Ehre', die man sich nach erfolgreichen Unternehmen verdienen kann. Ehrenvolle Aufträge locken z. B. in Form eines Auftrages einen starken NPC der Gegenseite zu besiegen. Von diesem Ereignis profitieren dann an diesem Tag sämtliche Mitglieder der eigenen Seite, die aktiv am PvP teilgenommen haben und ernten wiederum noch mehr 'Ehre'. Auch auf den geplanten Schlachtfeldern, in denen auch auf den PvE-Servern (wie gewohnt abgegrenztes) PvP permanent möglich ist, kann man sich bei Eroberungen reichlich 'Ehre' verdienen. Interessant scheint das Konzept einerseits der Würdigung des persönlichen Einsatzes sowie die Anrechnung des Erfolges der eigenen Verbündeten. Der gesammelte 'Ehre-Pool' soll dann am Ende eines Spieltages auf alle teilnehmenden Spieler ausgeschüttet werden.

    gameswelt.de
    Am Ende einer Woche folgt die Wochenabrechnung und die Erstellung einer Bilanz. Als Folge dieses Belohnungssystems können sich Spieler dann mit besonderen Rängen Schmücken, wertvolle Gegenstände bei speziellen Händlern ersten oder sogar noch hochkarätigere Ausrüstung und Privilegien als Offizier für sich beanspruchen. Auch die bereits oben angesprochenen unangenehmeren Zeitgenossen werden ihre Abrechnung erhalten. Das bei manchen beliebte wahllose Töten viel kleinerer Charaktere oder friedlicher NPCs wird mit einem unehrenhaften Sieg bestraft. Die Folge können sein: Verlust von Rängen und Erfahrung bis hin zur Möglichkeit sogar von Spielern der eigenen Seite angegriffen werden zu können. Dies soll vor allem diejenigen Spieler beruhigen, die das PvP-Feature aus diesem Grund meiden.

    Wer wird uns glücklich machen?
    Bis jetzt sind diese Überlegungen nur zu einem sehr kleinen Teil im Beta-Test integriert. Man muss also erst einmal abwarten, ob diese auch umgesetzt werden können und wie sich das geplante PvP-System im ausgereiften Zustand beim Release bewähren wird, um danach die Auswirkungen kritisch beurteilen zu können. Aber eines ist sicher: Das gute MMORPG der Zukunft muss eine ausgewogene Kombination und endlich eine gelöste Integration von PvE UND PvP enthalten, um ein möglichst breit gefächertes Angebot für die unterschiedlichen Geschmäcker der Spieler bedienen zu können. Die jüngere Vergangenheit hat eindrucksvoll gezeigt, dass sich Nischenprodukte, die sich nur auf Teilaspekte konzentrierten, sich auf Dauer nicht etablieren können.

    (Die Meinung dieses Kommentars spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider, sondern ist lediglich die Meinung des Autors.)

    Wie sehen eure Erfahrungen in Punkto PvP in MMORPGs aus? Wie findet ihr generell den Stellenwert dieses Spielaspektes: Unverzichtbar oder vernachlässigbar - gar abschreckend? In unserem Forum findet ihr den passenden Thread, um über das Thema zu diskutieren.

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