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Test - Fnatic Gear : Rush, Clutch und Duel im Test

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Fnatic Gear DUEL TMA-2 Modular Gaming Headset

Preis: 189,90

Beim DUEL-Headset hat sich Fnatic Gear nichts Neues ausgedacht, sondern das TMA-2-Headset des dänischen Herstellers Aiaiai übernommen und visuell angepasst. Das Interessante am DUEL ist, dass es sich um ein modulares Headset handelt, bei dem alles ausgetauscht werden kann. Entsprechend kommt das DUEL als Verpackungsalbtraum mit hohem Müllfaktor daher, da Polster, Kabel, Speaker und Kopfbügel in insgesamt sechs Tüten verpackt wurden. Immerhin gibt euch das die Möglichkeit, das Headset selbst zusammenzubauen.

Dafür ist das DUEL überaus flexibel einsetzbar. Zwei verschiedene Sätze Ohrpolster sind vorhanden: einmal eine dickere Over-Ear-Variante, einmal eine schlanke On-Ear-Variante für die Nutzung unterwegs. Auch bei den Kabeln nebst ihren Mikrofonen gilt Vielseitigkeit. So gibt es ein 1,2 m langes, vierpoliges Klinkenkabel mit In-Line-Mikrofon für die Verwendung an Tablet und Smartphone sowie ein 2 m langes, vierpoliges Klinkenkabel mit Boom-Mikrofon für die Nutzung an Konsole oder PC. Eine Y-Weiche auf zwei dreipolige Klinken ist entsprechend vorhanden. Praktisch ist der Kabelclip, weniger praktisch ist, dass es keine Lautstärkeregelung am Bedienteil gibt, sondern lediglich eine Taste zum An- und Ausschalten der jeweiligen Mikrofone.

Das komplette Headset besteht aus Kunststoff und ist entsprechend sehr leicht, je nach Konfiguration deutlich unter 300 Gramm. Die angenehm weichen und bequemen Ohrpolster sind mit PU-Leder bezogen. Die Ohrmuscheln werden mit einem Rastmechanismus am einteiligen Kopfbügel befestigt. Achtung: Menschen mit sehr großem Kopfumfang können Probleme bekommen, der Bügel hätte gern noch einen Tick länger sein können. Unschön ist, dass die Anschlusskabel der Ohrmuscheln bei niedrigster Einstellung arg gestaucht werden können. Das sollte allerdings in der Praxis eher selten vorkommen. Auch fühlt sich das ganze Kunststoffkonstrukt nicht so wertig an, wie es der Preis suggeriert.

Das DUEL ist mit 40-mm-Treibern mit einer Impedanz von 32 Ohm und einem Frequenzgang von 20 bis 20.000 Hz bestückt. Es handelt sich dabei um die S02-Einheit von Aiaiai, die eigentlich eher für DJing oder Live-Performances mit basslastigem Sound gedacht ist. Die Treiber zeigen entsprechend eine erstaunlich brachiale Bassleistung. Man spürt förmlich, wie die Membranen in den Ohrmuscheln vibrieren. Die Mitten können sich dagegen gerade noch so durchsetzen. Der große Schwachpunkt sind die hohen Frequenzen, die im Bassgewitter ziemlich untergehen.

Das ist schade, denn auch der breite räumliche Klang gefällt uns gut und erlaubt trotz reinen Stereoklangs eine erfreulich präzise Ortung von Klangquellen, beispielsweise in Shootern. Fnatic Gear hat mit der S02-Einheit von Aiaiai nicht unbedingt eine clevere Wahl getroffen. Was für einen DJ gut ist, muss nicht unbedingt beim Zocken funktionieren. Auch die Schalldämmung nach außen ist suboptimal.

Das Mikrofon ist deutlich verbesserungswürdig. Zwar ist der Mikrofonarm dank Drahtgeflecht gut positionierbar und auch an einen Poppschutz wurde gedacht, die Klangqualität und Aufnahmelautstärke lassen allerdings jede Menge Wünsche offen. Fnatic Gear hat nach Aussage der PR-Agentur bereits versichert, in Kürze ein neues, verbessertes Mikrofon bereitzustellen, das Käufer des Headsets beim Hersteller nachträglich kostenlos anfordern können. Insgesamt ist das modulare Konzept sehr interessant, für das Geleistete sind 189,90 Euro allerdings deutlich zu teuer. Fürs Gaming gibt es wesentlich bessere Alternativen für weniger Geld.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Zwei Gewinner, ein Verlierer

Nicht uninteressant, was Fnatic Gear da auf die Beine gestellt hat. Insbeondere die RUSH-Tastatur konnte bei mir Punkte sammeln, zumal sie preislich an der Untergrenze der mechanischen Tastaturen liegt. Zwar gibt es hier und da noch Ansätze für Feinschliff, wer aber zugunsten der gesparten Euro bereit ist, einige Abstriche in der B-Note hinzunehmen, bekommt eine insgesamt gelungene Gaming-Tastatur. Auch bei der CLUTCH-Maus sind es nur Details, die stören, wie das klapprige Mausrad und die Lautstärke bei hartem Klicken. Auch hier gibt es für einen interessanten Preis gute und schnörkellose Gaming-Peripherie.

Vom DUEL-Headset bin ich allerdings weniger angetan. Klar, das modulare Konzept ist interessant und vielseitig, zudem ist das DUEL leicht und bequem. Aber gerade für den vielseitigen Einsatz fehlt es dem Klangbild deutlich an Ausgewogenheit – die DJ-Speaker passen nicht so recht zum Gaming. Die brachial starken Bässe zermalmen förmlich die Höhen und teils auch die Mitten – je mehr Lautstärke, desto schlimmer. Das geht für einen Shooter gerade noch in Ordnung, ist für andere Genres aber suboptimal. Hinzu kommt das derzeit nahezu unbrauchbare Mikrofon. Insgesamt ist das DUEL somit für das, was es kann und soll, deutlich zu teuer.

Überblick

Pro

  • guter Sensor (CLUTCH)
  • angenehme Ergonomie (CLUTCH)
  • einfache, aber effektive Software (CLUTCH)
  • gute Switches (RUSH)
  • griffige, dezente Oberfläche (RUSH)
  • USB-Passthrough mit 2 Ports (RUSH)
  • überaus interessanter Preis (RUSH)
  • interessantes modulares Konzept (DUEL)
  • vielseitig einsetzbar (DUEL)
  • (zu) starke Bässe (DUEL)
  • breites, klares Stereoklangbild (DUEL)
  • sehr leicht und bequem (DUEL)

Contra

  • Mausrad klappert (CLUTCH)
  • sehr laut bei härterem Klicken (CLUTCH)
  • Antirutschgummis, Befestigung der Handballenablage und Software verbesserungswürdig (RUSH)
  • sehr hoher Preis (DUEL)
  • schwaches Mikrofon (DUEL)
  • viel Verpackungsmüll (DUEL)
  • Höhen gehen unter (DUEL)
  • keine Lautstärkeregelung (DUEL)

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