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Preview - Fluch der Karibik : Fluch der Karibik

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Fluch der Karibik
Ihr könnt Nathaniel aufleveln.
Ein wichtiger Bestandteil des Spiels ist natürlich die Schifffahrt. Ihr steuert euer Segelschiff wie auch Nathaniel aus einer Third-Person-Ansicht, die ihr aber mit dem rechten Analogstick justieren und mit den Schultertasten zoomen könnt. Das Schiff lässt sich zwar nach links und rechts steuern und drehen, was allerdings sehr träge geschieht; auch das normale Segeln dauert logischerweise recht lange. Wer das Ganze etwas beschleunigen will, kann dies mittels einer Art 'Vorspul-Funktion' tun. Außerdem empfiehlt es sich, bei längeren Fahrten auf die Karte zu schalten, wo ihr ein kleines Schiff-Icon rasch über die Meeresfläche steuert. Allerdings gibt es hier auch unzählige neutrale und gegnerische Schiffe, auf die ihr trefft, und auch Stürme - in solchen Situationen wird in die normale Perspektive geschaltet. Die Schiffsduelle sind leider vor allem zu Beginn des Spiels sehr schwierig und langwierig ausgefallen. Ihr steuert das Schiff in die richtige Position, ladet die Kanone und schießt dann entweder mittels Autoziel-Funktion oder aus einer Art Ego-Sicht auf die feindlichen Fregatten. Selbst wenn ihr hin und wieder einen Treffer landet, dauert es sehr lange, bis ein Gegner endlich besiegt ist, zumal dieser ohne zu zögern zurückschießt - besonders knifflig, wenn mehr als ein Schiff sich gegen euch stellt. Und natürlich auch das Schiffe-Erobern ist wieder eine Wissenschaft für sich, bei der man genau auf Geschwindigkeit, Zustand des Feindes und Distanz achten muss.

Adventure, Handel, Simulation und Rollenspiel
Nach dem Tutorial gelangt ihr auf die Insel Oxbay, wo ihr erst mal euer Schiff repariert, Waren verkauft, eure Ausrüstung auf Vordermann bringt und in der Taverne neue Matrosen anheuert. Doch kurz nach dem Verlassen des unter englischer Flagge stehenden Städtchens wird dieses von den Franzosen angegriffen und erobert. Nathaniel segelt zur englischen Nachbarsinsel und informiert den Gouverneur, der euch sofort beauftragt, nach Oxbay zu reisen und undercover Informationen zu beschaffen. Ihr segelt wieder zurück, werdet aber vom Fort sofort angegriffen. Also lieber auf die andere Seite der Insel schippern und vom dortigen Dorf aus den Dschungel be- und den Weg nach Oxbay zu Fuß antreten. Nach einigen Duellen mit Banditen und Soldaten trefft ihr endlich in der Stadt ein und hört euch in der Taverne um, wo ihr einen französischen Soldaten betrunken macht und aus ihm Informationen herausquetscht, um einen verwegenen Plan zu schmieden, die gegnerischen Besatzer zu besiegen. Das Ganze klingt wie ein Action-Adventure, und ziemlich so spielt es sich auch. Wie schon erwähnt, müsst ihr aber auch Geld verdienen - egal, ob ihr nun der Story folgt oder nicht, denn euer Schiff muss immer wieder repariert werden, ihr müsst neue Kanonenkugeln kaufen und auch die Matrosen wollen jeden Monat ihren Lohn. Am besten handelt ihr also mit Waren, könnt aber auch auf Raubzug gehen, gefährliche Dungeons und Höhlen nach Schätzen durchsuchen oder mit den Leuten reden, um so an Jobs wie beispielsweise den Transport seltener Ware oder Begleitschutz für ein königliches Schiff zu kommen.

Fluch der Karibik
Schwertkampf in den Straßen von Greenford.

Habt ihr etwas Geld übrig, könnt ihr bei den vielen Händlern natürlich euer Schiff ausbessern, ausbauen oder gleich ein neues erstehen. Daneben solltet ihr aber auch Nathaniel mit entsprechenden Kleidern, Waffen und sonstigen Utensilien wie Heiltränken ausrüsten. Auch sonst erinnert so einiges an ein Rollenspiel. Anfangs ist euer Held noch sehr schwach, mit dem Erfüllen von Missionen erhaltet ihr aber Erfahrungspunkte, mit denen ihr frei die Eigenschaften des Kapitäns verbessern könnt. So lässt sich beispielsweise entscheiden, ob euer Charakter ein guter Fechter ist, vom Glück gesegnet, ein starker Anführer, ein begnadeter Segler, ein geübter Kanonier oder ob er viel Handelsgeschick hat. Leider seid ihr allerdings zu Beginn in allen Kategorien sehr schwach, so dass ihr in Seegefechten und in Schwertduellen kaum eine Chance habt, was nicht nur bei Neulingen für Frust sorgen dürfte. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Steuerung von Nathaniel, die einfach viel zu hakelig ausgefallen ist.

Fluch der Karibik
In Dungeons lauern untote Skelette.

So 'ne Seefahrt, die ist schön
Auch im Bereich Technik muss man zwischen den Landmissionen, wo ihr zu Fuß unterwegs seid und Nathaniel steuert, und dem Segelmodus, bei dem ihr direkt das Schiff kontrolliert, unterscheiden. Die Inselausflüge bieten hübsch gestaltete Städte mit allerdings ziemlich simpel eingerichteten Gebäuden. Schön anzusehen ist außerdem die Vegetation in Form von Palmen, Büschen, Grashalmen, Buchten und so weiter, was natürlich vor allem außerhalb der Siedlungen im Dschungel zur Geltung kommt. Ebenfalls gelungen sind Schatteneffekte und kleine Details wie um Licht flatternde Insekten und durch den Dschungel fliegende Vögel und Schmetterlinge. Negativ schlagen hingegen zumindest in unserer Preview-Version die instabile Framerate und die eckigen und schwach animierten Charaktere zu Buche. Außerdem hätten einige Texturen ruhig etwas abwechslungsreicher und die zahlreichen Ladezeiten kürzer ausfallen dürfen. Wenig zu kritisieren gibt es hingegen in den Schiffs-Sequenzen, wo ihr realistische Wasseranimationen inklusive Mond- und Sonnenspiegelungen zu sehen bekommt und überhaupt die Tag/Nacht-Wechsel noch besser wirken. Ebenfalls hübsch sehen die Schiffe aus, die mit animierten Segeln, Matrosen und Kanonen aufwarten können - da kommt richtige Piraten-Atmosphäre auf.

Der Sound ist sehr atmosphärisch, aber etwas unauffällig ausgefallen. Neben typischen Piraten-/Schiffs-Klängen der damaligen Zeit gefält vor allem der gelungene Surround-Sound - steht ihr in einem der Städtchen, hört ihr um euch typische Siedlungs-Geräusche. Unspektakulär ist auch die Sprachausgabe: Abseits der wenigen Render-Zwischensequenzen hört ihr in den Dialogen nur eine kurze Begrüßungsfloskel, während das restliche Gespräch in Textboxen abläuft. Immerhin sind die deutschen Texte passabel gelungen.

 

Fazit

von David Stöckli
Müsste man 'Fluch der Karibik' in einem Satz charakterisieren, würde man es wohl als eine Mischung aus dem Klassiker 'Pirates' und dem RPG-Hit 'The Elder Scrolls III: Morrowind' bezeichnen. Leider hinterlässt unsere Preview-Version aber noch einen zweischneidigen Eindruck; Die Freiheiten und Spieltiefe dürften trotz des langen Tutorials nicht nur Spiel-Neulinge überfordern, frustrieren und verwirren; außerdem habt ihr zu Beginn kaum eine Chance in den Schiffs-Duellen, Handelsdetails und Schwertkämpfen - so ist Nathaniel schneller als euch lieb ist tot, pleite oder sein Schiff versenkt. Ebenfalls wenig berauschend sind die hakelige Steuerung des Hauptcharakters und die langweiligen Dialoge. Auf der positiven Seite findet man aber die herrliche Piraten-Atmosphäre, die passable Optik, den interessanten Mix verschiedener Genres und den beachtlichen Umfang des Piraten-Epos. Hoffen wir, dass der eine oder andere Kritikpunkt in der fertigen Fassung ausgemerzt wird.  

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