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Test - FIFA Street : FIFA Street

  • PS2
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Der Mann zwischen den Pfosten

Größte Schwäche von 'FIFA Street' stellt allerdings die schnarchige KI dar. Die Torhüter etwa wagen sich selbst bei Alleingängen gar nicht erst aus ihrem Strafraum. Selbst wenn der gegnerische Stürmer diesen betritt, reagieren die Keeper oftmals sehr spät oder springen vollkommen unberechenbar in den Angreifer hinein. Bei Abprallern hingegen traben die Handschuhträger häufig vollkommen irritiert im Fünfmeterraum umher.

Zudem schwankt die Leistung der Torhüter zwischen Genie und Wahnsinn: Da die Trefferwahrscheinlichkeit durch das Ausführen von Tricks steigt, kann es nämlich durchaus vorkommen, dass Gurkenschüsse aufgrund der zuvor ausgeführten Aktionen im Kasten landen. Andererseits fischen Olli Kahns Kollegen gerade in entscheidenden Situationen absolut unhaltbare Bälle aus dem Winkel.

Warten sie noch, oder spielen sie schon?

Doch leider machen die KI-Schwächen beim Keeper nicht halt, sondern strahlen gleich auf die gesamte Mannschaft aus. So laufen die Abwehrspieler bei Ballverlusten nur selten mit zurück, was ständige Alleingänge der gegnerischen Stürmer zur Folge hat. Zudem können einige Tricks gar nicht abgewehrt werden: Sobald sich das rote Spielersymbol grau färbt, ist es unmöglich, den entsprechenden Spieler zu steuern. Er bleibt stehen und lässt sich von seinem Gegner vernaschen. Daher hatten wir beim Testen von 'FIFA Street' oft das Gefühl, nicht die totale Kontrolle über die eigene Mannschaft zu haben - ärgerlich!

Alter, du bist der Typ, Alter!

Wie schon bei anderen Spielen aus dem Hause Electronic Arts überzeugt 'FIFA Street' durch eine gelungene Akustik. Die Menüs werden passenderweise mit hämmernden Industrialklängen und gelegentlich südamerikanischen Rhythmen untermalt. Das schafft Atmosphäre und stimmt ordentlich auf die schönen Ballstafetten ein.

Ganz im Gegensatz dazu steht jedoch der deutsche Kommentator: Selten war ein Sprecher nervtötender und aufdringlicher als in 'FIFA Street'. Mit der Geschwindigkeit eines Maschinengewehrs und einem Deutsch, das selbst Erkan und Stefan erschaudern lässt, brabbelt der Bursche pausenlos über das Spielgeschehen. Beinahe jeder Trick und jeder Torschuss werden dabei aufgenommen. Häufigstes Wort: Alter! Das mag zwar zu Beginn noch halbwegs lustig sein, geht einem aber spätestens nach dem dritten Spiel einfach nur auf den Wecker. Wir empfehlen daher die englische Variante: Diese wirkt authentischer und drängt sich zudem nicht dermaßen in den Vordergrund wie dieses schlechte deutsche 'Eko Fresh'-Imitat auf Speed.

Fazit

Olaf Bleich - Portraitvon Olaf Bleich
Für ein Erstlingswerk ist ‘FIFA Street’ durchaus ordentlich, den hohen EA-Standard erfüllt es allerdings nicht. Es gibt einfach zu viele kleine Gameplay-Macken, die gerade bei längerem Spielen einfach nerven. Besonders die vielen KI-Aussetzer sind schlicht zum Haare raufen! Der Arcade-lastige Spielablauf macht aber trotz Gummiball-Physik ordentlich Spaß – die Tricks sind hervorragend in Szene gesetzt und die vielen Kombinationsmöglichkeiten lassen immer wieder Raum für Experimente. Wen die Idee des Genre-Mixes aus Fussball und Arcade anspricht, kann zugreifen. Ich hoffe allerdings auf einen zweiten, besseren Anlauf von ‘FIFA Street’.

Überblick

Pro

  • Schicke Tricks
  • Flotter Mehrspieler-Modus
  • Jede Menge freischaltbare Extras

Contra

  • Nervtötender Kommentator
  • KI-Aussetzer in Angriff und Abwehr
  • Zu viele Foul-Attacken im Spielaufbau

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