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Test - FIFA 20 : Testtagebuch, Teil 1: Gameplay & Technik

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Puh, das ist eine Umstellung! Nach wochenlangem PES-Zocken fällt es mir ziemlich schwer, in FIFA 20 reinzukommen. Denn Konami und EA interpretieren das schöne Spiel weiterhin ziemlich unterschiedlich. So behält FIFA 20 die gewohnten Eigenheiten der Reihe bei – im positiven wie auch im negativen Sinn.

Wer ist das? Diese Frage stelle ich mir häufiger, während ich die ersten Freundschaftsspiele bestreite, um mit FIFA 20 warm zu werden. Denn genau wie in den Vorjahren bekommt EA es nicht flächendeckend hin, die Gesichter bekannter Spieler glaubwürdig abzubilden. Häufig wirken sie plastikhaft und leblos, manch Konterfei scheint frisch aus dem Editor entsprungen und passt überhaupt nicht zum jeweiligen Akteur.

Vielleicht ist euch das egal, aber mich fuchst es, denn es unterwandert die ansonsten auf Hochglanz polierte Aufmachung: Hinsichtlich Umfang und Präsentation macht FIFA 20 einmal mehr alles richtig. Von den Menüs über den Einlauf der Mannschaften ins Stadion bis hin zum Torjubel versprüht alles erstklassige Fußballstimmung.

Ein weiteres altbekanntes Problem ist das gelegentliche Herumstolpern der Kicker, sei es bei Kollisionen oder der Ballannahme. Zwei Sportler laufen ineinander, führen einen bizarren Tanz auf und am Ende hat einer von beiden den Ball – oder auch nicht. Genauso passiert es noch immer, dass Spieler nach dem manuellen Umschalten verzögert reagieren oder Pässe nicht annehmen, die ihnen eigentlich perfekt in den Fuß gespielt werden.

Den generellen Spielablauf hat EA zwar nicht großartig verändert, aber erneut an den Animationen gedreht. Im Angriff und in der Abwehr sieht alles etwas geschmeidiger aus als im Vorjahr, von den Pässen über die Verarbeitung bis hin zum Torschuss entdecke ich immer wieder schöne Details. Allerdings gibt es auch immer wieder Momente, in denen die Sportler überhastet agieren und Bewegungen machen, die im völligen Widerspruch zur menschlichen Anatomie stehen. In guten Momenten sieht FIFA 20 sehr dynamisch und elegant aus, in schlechten dagegen hektisch und unkoordiniert. Diese Extreme liegen in den meisten Partien nah beieinander.

Ballbesitzfußball

Rasant ist FIFA 20 sowieso. Obwohl EA die Spielgeschwindigkeit im Vergleich zum Vorjahr erneut gedrosselt hat, bleibt der Arcade-Einschlag weiterhin deutlich. In meinen bisherigen Partien kann ich mir gepflegtes und überlegtes Aufbauspiel häufig sparen. Stattdessen geht es mit schnellen Kombinationen durch die Mitte oder über die Flügel in Richtung des gegnerischen Strafraums. Auch die CPU bringt die Kugel meist ziemlich flott vor mein Tor.

Dabei lassen selbst mittelmäßige Teams den Ball sicher zirkulieren und spielen manchmal mehr Tiki-Taka als der FC Barcelona. Dass Teams mit langen Bällen arbeiten oder auf Konter setzen, ist eine Seltenheit. Dadurch fühlen sich viele Matches ähnlich an, weil selbst schwächere Teams mit traumwandlerischer Sicherheit die Kugel bewegen und zielgerichtet auf Angriff spielen.

FIFA 20 - Gameplay Trailer
Gameplay Trailer zu FIFA 20

Aber alle genannten Punkte gehören praktisch zur FIFA-DNA. Nachdem ich mich wieder an den zackigen Ablauf gewöhnt habe, läuft es vor allem im Angriff rund. Die Defensive ist eine andere Baustelle, denn bereits ein falscher Schritt sorgt dafür, dass der gegnerische Stürmer freie Bahn zum Tor hat. Auch in dieser Hinsicht bleibt FIFA 20 der Serie treu: Das Runde geht ins Eckige, und zwar in schöner Regelmäßigkeit.

Etwas schwieriger scheinen Distanzschüsse und Flanken geworden zu sein, weil sowohl Verteidiger als auch Torhüter aufmerksamer reagieren und viele Situationen entschärfen. Auch Steil- und Doppelpässe am gegnerischen Sechzehner gelingen weniger oft als noch im vergangenen Jahr.

Breit aufgestellt

In Sachen Umfang schöpft FIFA 20 aus dem Vollen. Erneut stehen mir unzählige Vereins- und Nationalmannschaften aus der ganzen Fußballwelt zur Verfügung. Das Lizenzpaket weist nur eine merkliche Lücke auf: Eine exklusive Partnerschaft zwischen Konami und Juventus Turin verhindert, dass der italienische Rekordmeister im EA-Kick auftaucht. Zwar sind die Spieler allesamt vertreten, jedoch trägt der Verein den erfundenen Namen Piemonte Calcio. Ebenso stammen das Wappen und die Trikots aus dem Reich der Fantasie.

Mit dem Team meiner Wahl absolviere ich im Anstoss-Modus diverse Spielarten nach eigens festgelegten Regeln, wage mich als Trainer oder Spieler an die Karriere, trage einen Pokal mit Frauennationalmannschaften aus oder trete in einer kompletten Champions-League-Saison an. Als Spiel im Spiel kann man die beiden Modi FIFA Ultimate Team sowie den Street-Soccer-Bereich VOLTA Football bezeichnen. Darum widme ich mich beiden Modi im nächsten Tagebucheintrag. Im dritten Teil dreht sich dann alles um den Online-Part, der mit Saisons, Koop-Partien und Pro Clubs ebenfalls gut bestückt ist.

Im zweiten Teils des Tagebuchs dreht sich alles um den neuen Modus VOLTA Football, die Neuerungen im FIFA Ultimate Team und tiefere Gameplay-Eindrücke.

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