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Test - Enter the Matrix : Enter the Matrix

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Enter the Matrix
Niobe infiltriert das Kraftwerk.

Größere Sprünge in der Hintergrundgeschichte überbrückt 'Enter the Matrix' mit eigens für das Programm hergestelltem, exklusiven Filmmaterial. Die Wachowskis haben hierfür weder Kosten noch Mühen gescheut und sämtliche Cut-Scenes aufwändig mit den jeweiligen Originalschauspielern inszeniert. Einziger Wermutstropfen: Die Qualität der Videodaten läßt aufgrund der starken Kompression - 'Enter the Matrix' wird nur auf vier CDs ausgeliefert - zu wünschen übrig. Generell ist es ohnehin zu empfehlen, dass sich Käufer des Spiels zunächst mit den Ereignissen des Kinofilms vertraut machen. Sonst ist es nahezu unmöglich, den teils großen Storysprüngen zu folgen und die Geschichte vollständig zu verstehen, zumal sich das Programm nicht die Mühe macht, auf die vorhergegangenen Geschehnisse genauer einzugehen.

Ordentliche Steuerung
Einen ordentlichen Bonus kann das Programm allerdings aufgrund seiner leichten Zugänglichkeit einfahren. Gesteuert wird mit der bewährten Kombination aus Maus und Tastatur. Während die WASD-Tasten sowie diverse Hotkeys dazu dienen, die Spielfiguren durch die Levels zu bewegen, führt ihr mit den beiden Maustasten eure tödlichen Schlagkombinationen aus oder feuert einen der elf Ballermänner ab. Die Eingaben werden direkt umgesetzt und die Steuerung geht erfreulich leicht von der Hand, obgleich sie nicht ganz das Niveau der Konsolen-Varianten erreicht. Selbst unerfahrene Spieler finden sich sehr schnell zurecht und freuen sich bereits nach kurzer Einarbeitungszeit über erste 'Aha'-Erlebnisse.

Enter the Matrix
Je nach Charakterwahl habt ihr unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen.

Jetzt mal langsam
Vor allem die integrierte Bullet-Time, mit der es möglich ist, das Geschehen um euch herum in Zeitlupe zu setzen, macht einiges her. Während dieser so genannten 'Focus-Time' könnt ihr die Gesetze der Matrix beugen und dabei zu Supersprüngen ansetzen, besondere Schlagkombinationen ausführen und vorbeizischenden Kugeln ausweichen. Für jede Sekunde, in der ihr den Slow-Motion-Modus in Anspruch nehmt, zieht euch das Programm einen bestimmten Betrag von eurem Fokus-Konto hab. Ist dieses erst einmal erschöpft, ist die Fokussierung so lange gesperrt, bis die Leiste wieder aufgeladen ist.

Dies geschieht übrigens, wie auch bei der Lebensenergie, vollkommen automatisch: Einige Sekunden ohne Feindkontakt reichen aus, um wieder voll im Saft zu stehen. Die rar verstreuten Medipacks beschleunigen diesen Vorgang, sind aber nicht zwingend dazu nötig. 'Enter the Matrix' ist nämlich auch auf der höchsten Schwierigkeitsstufe leider noch immer einen Tick zu einfach. Selbst ungeübte Spieler sollten trotz des verkorksten Speichersystems - der Spielstand darf nur am Anfang respektive Ende eines Level-Abschnitts gesichert werden - bestenfalls drei Tage benötigen, um jeweils eine der beiden Kampagnen erfolgreich zu absolvieren.

Enter the Matrix
Die Agenten sind die stärksten Gegner im Spiel.

Von Gestern: die Grafik
Einen zwiespältigen Eindruck hinterläßt die grafische Realisation des Projekts. Butterweiche Animationen und die packende Martial-Arts-Einlagen zählen ganz klar zu den Stärken des Spiels. Die Bewegungen der Akteure wurden akkurat umgesetzt und suchen im Genre ihresgleichen. Auf der anderen Seite krankt das Spiel jedoch an akuter Polygonarmut, verwaschenen Texturen und zahlreichen Clipping-Fehlern. Schlecht designte und äußerst karge Level sowie vereinzelte Probleme mit der automatischen Kameraführung zählen zu den weiteren Schwächen des Millionen-Dollar-Projekts und tragen ihren Teil zur niedrigen Grafikbewertung bei.

Die Atmosphäre wird lediglich durch die spektakuläre Vertonung des Spiels gerettet. Die Schlüsselszenen werden von passender Musik untermalt und zählen zusammen mit den ordentlichen Soundeffekten zu den auffallendsten Stärken des Programms. Motiviert agierende Synchronsprecher runden zudem den gelungenen Eindruck ab.

 

Fazit

von Michael Beer
Mit 'Enter the Matrix' beweist Atari einmal mehr, dass eine starke Lizenz alleine nicht ausreicht, um ein schlagkräftiges Videospiel auf die Beine zu stellen. Trotz des Rekordbudgets, der stimmigen Filmszenen und des tollen Sounds gelingt es dem Programm leider zu keiner Zeit, das tolle Flair der 'Matrix'-Filme einzufangen. Stattdessen sorgen die langweiligen Missionen, die indiskutable Grafik-Engine sowie Schwächen bei Kameraführung, Gegner-KI und Speichersystem für Unmut. Was bleibt, ist also ein weiterer Durchschnittstitel, der dank seiner leichten Zugänglichkeit bestenfalls eingefleischten Fans der Filme zu empfehlen ist. Alle anderen greifen besser zur deutlich besser gemachten Konkurrenz aus dem Hause Take Two Interactive (Max Payne) oder Electronic Arts (Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft).  

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