Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

News - Electronic Arts : EA-Manager Florin will PEGI statt USK

    Von  |  | Kommentieren

    Die Jugendschutz-Debatte dominiert nach dem Amoklauf in Winnenden erneut die Medien. Mit Gerhard Florin, Executive Vice President und General Manager International Publishing bei Electronic Arts, spricht sich jetzt ein Branchenvertreter so klar und deutlich gegen die nur in Deutschland existierende USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) aus, wie nur selten zuvor: "Das ist Zensur, was wir hier machen, aber keiner beschwert sich."

    Stattdessen soll auch in Deutschland die PEGI (Pan-European Game Information) eingeführt werden, die die Alterseinstufungen von Videospielen schon in 28 Ländern vornimmt. Anders als bei der USK, bei der ein mehrköpfiges Expertengremium ein Spiel hinsichtlich etlicher Faktoren wie beispielsweise der Gewaltdarstellung bewertet und einstuft, schlagen bei der PEGI die Firmen selber eine Alterseinstufung vor.

    Florin befürchtet durch den strengen Jugendschutz in Deutschland, dass man der Technologieindustrie nachhaltig schaden könnte: "Wenn hier über Spiele gesprochen wird, dann über Gewalt oder angebliche Suchtgefahr, nicht über den kulturellen Stellenwert. [...] Die paar guten Studios hier fragen sich, warum sollen wir überhaupt hierbleiben?" Bestes Beispiel ist Crytek, die im Falle eines Herstellungs- und Verbreitungsverbotes von Action-Spielen mit der Auswanderung aus Deutschland gedroht haben.

    Selbst wenn kein Verbot beschlossen wird, sieht Florin auch noch das Problem, das es wegen der USK keine Planungssicherhet für die Publisher gebe. Aktuell beklagt man die Unsicherheit über die Veröffentlichung von Dead Space: Extraction in Deutschland, das am 2. Oktober eigentlich erscheinen soll. Ob der SciFi-Shooter für die Wii hierzulande tatsächlich erscheinen kann, solle demnach noch "immer unklar" sein.

    Wie der Spiegel berichtet, glaubt unter den Fachbesuchern auf der gamescom kaum jemand an den Erfolg dieses Vorstoß, der nur als Denkanstoss für eine neue Debatte um "Jugendschutz, Spielkultur und Branchenakzeptanz" gesehen wird. Gegen eine sachliche Debatte um diese Themen wäre aber nichts einzuwenden.

    Könnte dichinteressieren

    Kommentarezum Artikel