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Test - Driver 2 : Driver 2

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Driver 2
Im Modus 'Gate Racing'.

Die 'Driving Games' haben's in sich
Wie schon der Vorgänger beinhaltet auch der neue Teil verschiedene 'Driving Games', die euch zum Teil so richtig fordern: Die Schwierigsten sind 'Quick Chase' und 'Survivor'. Bei ersterem gilt es, innert 60 Sekunden einen anderen Wagen zu verfolgen und zu Schrott zu fahren - daran werdet ihr ne Weile zu beissen haben. Im Survivor-Modus müsst ihr euch vor den heranrasenden Polizeiwagen in Sicherheit bringen, bevor sie euch rammen und euer Auto zu Schrott gemacht wird. Je länger ihr durchhaltet, desto besser für euch. In 'Checkpoint' sollen fünf Punkte auf der Karte möglichst schnell gefunden und abgefahren werden, in 'Gate Racing' und 'Trailblazer' folgt ihr einer mit Pylonen markierten Strecke und müsst entweder alle roten Hütchen umfahren oder keine. Der Timer läuft von 30 Sekunden rückwärts und wenn ihr Fehler macht, wird eine Sekunde von der Zeit abgezogen, sonst eine gutgeschrieben. Nun bleibt uns noch 'Quick Getaway': Hängt den Polizeiwagen so schnell ihr könnt ab.

Fight zu zweit
Auch der Zweispieler-Modus wurde nicht vergessen. Im typischen Splitscreen gilt es ähnliche Aufgaben wie in den 'Driving Games' zu bewältigen: 'Take a Ride' und 'Checkpoint' sind auch hier vertreten und in 'Capture the Flag' gilt es innerhalb einer gegebenen Zeit Ziele zu finden und zum eigenen Startpunkt zurückzubringen. In 'Cops 'n' Robbers' werden schliesslich Bubenträume wahr: Einer ist der böse Polizist und der andere der böse Räuber, oder kürzer: Fahrt das Auto des Gegners zu Schrott - am empfindlichsten sind die Wagen übrigens an den Seiten.
Gespielt wird hier aus der Perspektive des Autoinnenraums, was sich zwar nicht umschalten lässt, andererseits aber endlich mal ein gewisses Gefühl an Geschwindigkeit mit sich bringt. Zu zweit sind diese Spielchen zwar ganz nett, bringen aber nichts Neues.

Driver 2
Im Zweispieler-Modus.

Kleine, aber feine Neuerungen
In 'Driver 2' habt ihr neue Möglichkeiten, die im Vorgänger noch nicht enthalten waren. So wurde die verzweigte Missionsstruktur des ersten Teils (über den Anrufbeantworter) zu einem linearen Verlauf in der Fortsetzung. Weiter kann Tanner jetzt in den meisten Level aus seinem Wagen aussteigen, herumlaufen und jeden beliebigen anderen Wagen in Besitz nehmen - das klappt sogar mit Schulbussen, Trucks und Feuerwehrautos. Allerdings seid ihr mit diesen grossen Gefährten natürlich nicht so schnell unterwegs. Zu Fuss unterwegs zu sein, ist allerdings alles andere als angenehm: Auf die Kamera-Kontrolle wurde hier anscheinend nicht viel Wert gelegt, denn diese bleibt immer starr in eurem Rücken. Dadurch wird natürlich die Steuerung Tanners auch nicht gerade einfach, vor allem da ihr meistens nicht viel Zeit dafür übrig habt, euch lange umzusehen.

Auch in der Gestaltung der Levels hat sich etwas getan: Es gibt jetzt gewundene Strassen und Freeways mit Auf- und Ausfahrtsstrassen. Im Gegensatz zum Vorgänger sind auch die Verkehrswege nicht mehr nur rechtwinklig, was ja zugleich realistischer ist. Die Städte sind ebenfalls den Originalen nachempfunden, kleine Details wie Wäscheleinen mit aufgehängten Kleidern oder Abfalltonnen sind ebenfalls zu finden. Ausserdem fahrt ihr in der jeweiligen Stadt immer mit den landestypischen Vehikeln durch die Strassen. In abgelegenen Stadtteilen warten zusätzlich spezielle Bonuswagen darauf, von euch gefunden zu werden. Erwähnenswert sind noch die zahlreichen Fussgänger, die überall herumlaufen und klug genug sind, nicht unter die Räder zu kommen: Wenn ihr ihnen zu nahe kommt, hauen sie ganz schnell ab.

Driver 2
Havanna bei Nacht.

Steuerung, Grafik und Sound
Die Steuerung geht ziemlich leicht von der Hand, Bremsen und Vollgas geben reicht im Normalfall aus, und viele Anzeigen auf dem Bildschirm gibt es ebenfalls nicht. Neben der Zeitangabe und dem Grad der Beschädigung eures Wagens, habt ihr unten rechts noch eine Minikarte, die euch zeigt, wohin ihr fahrt. Diese könnt ihr auch als Vollbild anzeigen lassen, so dass ihr euch in der jeweiligen Stadt orientieren könnt. Weiter gibt es noch einen 'Felony'-Balken, der angibt, wie ihr von den euch verfolgenden Cops eingeschätzt werdet: Ist der Balken voll und werdet ihr somit als Schwerverbrecher eingestuft, müsst ihr schon mal mit Strassensperren rechnen. Wenn ihr allerdings den Wagen wechselt, habt ihr wieder eine weisse Weste.

All diese Innovationen können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass an anderer Stelle ziemlich geschlampt wurde. In Sachen Grafik ist dieses Spiel eher enttäuschend: Die Frame-Rate sinkt bei vielen darzustellenden Objekten schon mal gegen Null, so dass das Gefühl für Geschwindigkeit stellenweise gar nicht erst aufkommen kann. Auch vorausschauendes Fahren wird durch den langsamen Bildaufbau praktisch unmöglich - die kommenden Objekte werden nur bis zur Hälfte der Strecke vom eigenen Auto bis zum Horizont dargestellt. Was also zuerst noch nach freier Fahrt aussieht, kann, sobald ihr näher kommt und das Bild fertig aufgebaut ist, schnell in einer Sackgasse enden. Diese Pop-ups sind ziemlich mühsam, da so die Häuser wie Pilze aus dem Boden schiessen, während ihr fahrt.

Driver 2
Polizeisperre voraus.

Die gerenderten Filmsequenzen hingegen sehen sehr professionell aus: Die Personen bewegen sich ziemlich realistisch, Mäntel und Jacken bewegen sich mit dem Körper mit und auch die Mimik ist nicht ohne. Einen wesentlichen Beitrag zur Stimmigkeit dieser Szenen trägt sicherlich die gute Musik bei, die vor allem in diesen Kurzfilmen eine Atmosphäre erzeugt, die etwa einer Mischung aus 'Pulp Fiction' und 'Die Strassen von San Francisco' entspricht.

Die Sequenzen im Spiel selbst nerven aber eher. Kommt ihr einmal nicht weiter und beginnt den entsprechenden Abschnitt von vorne, müsst ihr euch diese Teile immer wieder anschauen, ohne sie abbrechen zu können. Auch die Soundkulisse während des Fahrens kann nicht unbedingt überzeugen: Crashs, Bremsgeräusche und Scheibenklirren tönen doch sehr nach dem ersten Teil. Der gute Sound wurde halt nur für die gerenderten Szenen verwendet.

Was wiederum gut rüberkommt, sind 'Replay' und der 'Movie Director'. In letzterem Modus könnt ihr euch aus allen erdenklichen Winkeln und Kamerapositionen eure eben bewältigte Mission zusammenschneiden lassen, auf die Memory-Card speichern und euren Kumpels zeigen, wie toll ihr fahren könnt.

 

Fazit

von Ronny Mathieu
Trotz der mangelhaften und pixeligen Grafik, dem schwachen Sound und einigen meiner Ansicht nach extrem schwierigen Missionen, macht das Spiel irgendwie Spass. Die Gründe dafür sind einerseits die verschiedenen Szenarien und die mehr oder weniger abwechslungsreichen Missionen. Auch die einfache Steuerung trägt dazu bei, dass man schnell loslegen kann. Die dazugekommene Fähigkeit Tanners aus Autos auszusteigen und mit anderen weiterzufahren, hebt den Spielspass an. Wer sich von ständigen Pop-ups und absackenden Frame-Raten nicht abschrecken lässt, und wer schon den ersten Teil liebte (tun wir das nicht alle?), dem sei dieser Titel wärmstens empfohlen.  

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