Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Die Siedler: Das Erbe der Könige : Die Siedler: Das Erbe der Könige

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Wem das Austüfteln sorgsam geplanter Versorgungs- und Transportwege in den vorigen 'Siedler'-Teilen ein Graus war, kann aufatmen, denn Träger, Nahrungsversorgung der Minen, Jäger und Fischer, Förster und Türme zum Einnehmen von Landschaften, geschweige denn Wege und offener Warentransport gibt es alles nicht mehr. Mine hingestellt, Haus und Bauernhof daneben - und schon ist der 'Warenzyklus light' komplett. Mit den so genannten Veredlern könnt ihr zudem eure Produktion nochmals ankurbeln, machen diese doch aus einem Rohstoff 20, wenngleich mit weniger Leidenschaft als die Minenhandwerker selbst. Wer knapp an Ressourcen ist, kann schließlich den Alleskönner Leibeigener noch auf Rohstoffsammeltour schicken, dieser kann nämlich jede Rohstoffart abbauen, wird in der Regel aber nur fürs Holzhacken gebraucht.

Direkt oder indirekt gut?

Gerade die Hinwendung zur direkten Steuerung wird vielen Veteranen Schwierigkeiten bereiten, Strategiefans von anderen Spielen, die 'Siedler' zum ersten Mal antesten, wird die neue Steuerungsart aber leicht von der Hand gehen. Allerdings leidet dadurch die Übersicht recht schnell, ufern größere Siedlungen doch weitflächig aus, zudem gibt es keine Funktion um genau zu sehen, wer gerade was macht oder wie viel ich wovon bereits gebaut habe. So passiert es schon mal, dass ihr im Eifer des Gefechts eine zweite Kaserne setzt oder doch vier statt der gemeinten drei Sägewerke baut. Auch dürften dem geneigten Gelegenheitsspieler die ständigen Aufforderungen von Matschbirne Kalkofe, der den wohlmeinenden Mentor sprachlicherseits mimt, dass man doch mehr Wohnhäuser bräuchte, nach einiger Zeit auf die Palme bringen und ihm nur noch ein 'Ja wo denn, verdammt' aus dem Munde kommen.

Auch im militärischen Part des Spiels hat sich einiges getan, so befehligt ihr nicht mehr einzelne Soldaten, sondern nur noch deren Hauptmänner. Je nach Ausbaustufe sind diesen dann mehr oder weniger Soldaten zugeteilt. Mit diesen Squads könnt ihr dann RTS-typisch auf Eroberungstour gehen und feindliche Siedler, Gebäude und Soldaten zerstören. Nach entsprechender Aufwertung sollen die Soldaten sogar in Formation kämpfen und so dem Spiel mehr taktische Tiefe geben, während unseres Tests verliefen Kämpfe allerdings eher chaotisch denn taktisch, hier haben die Programmierer noch eine Menge Nachholarbeit zu erledigen. Rudimentär vorhanden ist das altbekannte 'Stein, Schere, Papier'-Prinzip. Schwerter besiegen Lanzen, Lanzen besiegen Reiter, Reiter besiegen Bögen, Bögen besiegen Schwerter. Kanonen schließlich eignen sich zum Häuser einebnen, werden aber von allen anderen Einheiten leicht besiegt. Wenn nun die Soldaten das tun würden, was man Ihnen sagt, wären hier tatsächlich sehr interessante Kämpfe und Schlachten möglich.

Ansonsten läuft im Siedlerland nunmehr alles streng nach den Vorlagen der zahlreichen Konkurrenzprodukte ab. Die Entwickler haben versucht, aus allen Spielen das Beste herauszupicken und es in 'Siedler: Das Erbe der Könige' zu integrieren. Zum Großteil ist ihnen dies auf hervorragende Weise gelungen, wenngleich leider dafür einige geniale Features aus den Vorgängern weichen mussten.

Grafische Revolution

Nicht umsonst hat 'Das Erbe der Könige' bei den Fans schon seit langem den Spitznamen 'Siedler 3D', denn die neue Grafik-Engine treibt die Mittelalter-Welt in eine dreh- und zoombare dritte Dimension. Vor allem die detailverliebten Animationen der Handwerksbetriebe sowie die wunderschön designten und angekleideten Soldaten können vollauf überzeugen. Wenn dann die Schneeflocken vom Himmel fallen und die Flüsse und Seen zufrieren, ist der Eindruck einer virtuellen Welt beinahe perfekt. Auch der Regen taucht die Umgebung in diesige Nebelschwaden und wie an einem frühen Novembermorgen fröstelt es einen fast beim Anblick der gut gelungenen Grafik.

Einzig, dass der Nebel des Krieges allzu ruppig beim Erforschen der Karte verschwindet und zudem die Gebäude unschön 'hereinploppen', schmälert den Gesamteindruck. Besonders spielrelevant gestört hat es uns, dass in erkundeten Gebieten die Gebäude nicht mehr sichtbar sind, hat man die Umgebung derselbigen nicht mit einer Einheit unter Begutachtung. Auch das Suchen der Rohstoffe ist eine Plage, die auch das Erforschen von Alchemie nicht behebt, da auf der Minimap keine Ressourcen zu sehen sind, die unter dem Nebel verborgen liegen.

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel