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Test - Die Siedler 2: Die nächste Generation : Die Siedler 2: Die nächste Generation

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Spaß – aber wie lange?

Die Änderungen abseits der Optik halten sich bei 'Die Siedler 2: Die nächste Generation' in Grenzen. Sinnvoll ist unter anderem die Möglichkeit, die Kamera zu drehen, um hinter Häuser gucken zu können. Leider "schnappt" die Ansicht dann wieder automatisch zurück – schade. Für ungeduldige Naturen beschleunigt eine Zeitrafferfunktion den Spielablauf in mehreren Stufen. Das ist teilweise auch bitter nötig, denn trotz aller Faszination und Nostalgie hat das Spiel mit einem ganz großen Problem zu kämpfen – mangelnde Abwechslung. Im Rahmen der Originalkampagne siedelt ihr von einer Insel zur nächsten, habt es teilweise mit geographischen Hindernissen oder listigen Gegnern zu tun. Allerdings ist der Ablauf zum größten Teil stets der derselbe: Aufbauen, expandieren, kämpfen, expandieren. Das passt alles zum Siedler-Prinzip, erfreut die Fans der ersten Stunde, reißt aber in Zeiten von 'Age of Empires 3' oder 'Anno 1701' kaum noch jemanden vom Hocker. Gerade das Remake hätte doch genügend Spielraum geboten, um einige neue Missionen respektive Missionsziele einzubauen. Warum kein Auftrag im Stil von "stelle 200 Goldmünzen in zwei Stunden" her? Dies würde sich in keiner Weise mit der Mechanik des Spiels beißen und gleichzeitig für frischen Wind sorgen. Ja, es ist ein Remake des Originals, aber etwas mehr Mut zur Umstrukturierung hätte dem Spaß sicherlich keinen Abbruch getan. Trotz dem zweifellos großen Nostalgiebonus und dem zeitlos spaßigen Spielprinzip ist also Kritik angebracht. Und warum gibt es keine neue Kampagne für die anderen Völker? Chance vertan.

Wem die Kampagne nicht genügend fesselt, tobt sich auf den zehn mitgelieferten Freispielkarten aus und siedelt mit bis zu fünf KI-Gegner um die Wette. Hierbei dürft ihr sogar die Siegbedingungen selbst festlegen. Das reicht euch immer noch nicht? Ok, dann schnappt euch den Karteneditor und bastelt euch nach kurzer Eingewöhnungsphase selbst ein paar neue Karten – der Nachschub ist demnach theoretisch endlos. Ein kleines Highlight ist jedoch der überarbeitete Multiplayer-Modus. Fans der ersten Stunde werden zwar den geliebten Splitscreen vermissen, doch immerhin ist es jetzt möglich, Partien mit sechs Siedlern gleichzeitig auszutragen – wahlweise über Netzwerk oder Internet. Das macht richtig Spaß und spätestens wenn die Kämpfe beginnen, kommen Schadenfreunde und geheime Bündnisse ins Spiel. Je nach gewählter Karte solltet ihr jedoch reichlich Zeit mitbringen, denn eine solche Runde kann durchaus schon mal einige Stunden in Anspruch nehmen.

Putziger denn je

Den größten Sprung nach vorne hat eindeutig die Optik des Spiels vollführt. Der putzige 2D-Pixel-Look musste weichen und machte einer modernen 3D-Grafik Platz – samt brandneuer Engine. Diese Generalüberholung war bitter nötig und hat den Charme des Originals in keiner Weise geschadet. Das Gegenteil ist der Fall: Wenn man die Siedler mit ihren Kulleraugen und großen Nasen über den Bildschirm wackelt sieht, geht das Herz auf. Selbst an die detailverliebten Animationen haben die Designer gedacht. So verbrennt sich beispielsweise der Bäcker die Finger an seinem Brot, der Eisenschmelzer gießt flüssiges Metall in die Formen und der Farmer schwingt lässig seine riesige Sense. Der Wuselfaktor ist von der ersten Sekunde an da und dazu noch in einem aufgepeppten Gewand. Sogar an einen Tag- und Nachtwechsel haben die Entwickler gedacht – leider ohne Beleuchtung der Häuser. Die Soundkulisse weiß ebenfalls zu gefallen: Überall verrät eifriges Hämmern und Rumpeln die Geschäftigkeit der Siedler. Lediglich die Musikuntermalung ist auf Dauer etwas eintönig.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust und ich weiß nicht so recht, welches davon stärker ist. Einerseits muss man den Entwicklern ein großes Lob aussprechen: 'Die Siedler 2: Die nächste Generation' ist ein grandioses Remake des Originals, das nichts an Spielwitz und Liebenswürdigkeit verloren hat. Das neue Grafikgewand ist famos und der erweiterte Umfang samt Multiplayer-Modus sind ebenfalls Pluspunkte. Allerdings bleibt ein fader Beigeschmack. Es mangelt ganz einfach an Abwechslung – da hätte man mehr bieten können, vielleicht sogar müssen. Nostalgie-Fans und geduldige Naturen sollten unbedingt zuschlagen. Alle anderen schnappen sich vor dem Kauf lieber erst mal die Demo, um zu sehen, ob ihnen das teilweise etwas zähe Siedeln auf Dauer Spaß macht.

Überblick

Pro

  • zeitloses Spielprinzip
  • gute Hilfsfunktionen
  • toller 3D-Knuddel-Look
  • Editor für neue Karten
  • erweiterter Multiplayer-Part

Contra

  • Missions-Design eintönig
  • Völker unterscheiden sich nur optisch
  • nichts für ungeduldige Spieler
  • Soundtrack mit wenig Abwechslung

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