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Preview - Devil May Cry 5 : Ein Tanz mit zwei Teufeln

  • PC
  • PS4
  • One
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Wir haben noch eine Rechnung offen. Denn unser erster Einsatz mit Nero in Devil May Cry 5 ging daneben: Die einfachen Dämonen haben wir noch langgemacht, doch dem Boss am Ende der Demo mussten wir uns geschlagen geben. Sowas nagt am Ego! Bevor also ein frischer Abschnitt gespielt wird, wollen wir eine zweite Chance.

Also schlüpfen wir auf der Xbox One noch einmal in Neros Mantel, um Obermotz Goliath den feurigen Hintern zu versohlen. Zuvor stellt sich uns wieder jede Menge Kleinvieh entgegen. Weil wir wissen, was auf uns zukommt und wie sich Nero spielt, geht die Action noch besser von der Hand als beim ersten Probezock auf der gamescom. Insbesondere die verschiedenen Arten des Devil Breakers offenbaren neue Möglichkeiten, mit den bösen Jungs aufzuräumen.

Unter den in der Demo verfügbaren Alternativen haben wir schnell unseren Favoriten ausgemacht: Punch Line lässt Nero den Arm wie einen Enterhaken nutzen und Gegner aus der Ferne zu sich heranziehen. Anschließend hauen wir satte Schwertcombos raus, wechseln zwischen den anvisierten Feinden und halten die Trefferserie mit der Pistole aufrecht – das spielt sich prima! Wichtig ist erneut die Variation, deswegen zerstören wir zwischendurch einen Arm, um anschließend mit Overture eine Schockwelle oder Buster Arm heftige Würfe abzufackeln. Auf diese Weise werden die Kämpfe noch dynamischer und wuchtiger, so dass bald die ersten S-Rankings folgen. Weil wir uns mit Nero noch wohler fühlen als auf der Kölner Messe, fällt der Fight gegen das Feuermonster kurz und knackig aus. Mit dem Greifarm ziehen wir uns an den Kopf der Bestie heran und decken die Visage mit Schwerthieben ein. Im Gegenzug erwischen uns seine heißen Attacken nur wenige Male. Nach ein paar Minuten ist der Kerl Geschichte und zerfällt zu Staub. Jetzt sind wir quitt!

Ein stylevolles Wiedersehen

So kann es weitergehen, denken wir. Doch es folgt eine Überraschung. Denn statt weiter mit Nero zu spielen, übernehmen wir in der folgenden neuen Demo die Kontrolle über Dante. Und zwar nicht die junge Emo-Version aus DmC – Devil May Cry von Entwickler Ninja Theory, sondern den altgedienten Dämonenschlächter der Serienteile 1 bis 4. Die Unterschiede zwischen Nero und Dante liegen jedoch nicht nur bei Haarschnitt und Klamotten, sondern vor allem den Fähigkeiten.

Der weißhaarige Krieger bringt nämlich vier verschiedene Stile mit, zwischen denen mittels Steuerkreuz jederzeit umgeschaltet werden kann und sollte. Trickster, Swordmaster, Gunslinger und Royal Guard bringen nämlich nicht nur die für tolle Rankings nötige Variation mit, sondern sind je nach Gegner auch unterschiedlich effektiv. Auf dem Weg durch eine Schlossruine treffen wir nach dem immer gleichen Prinzip auf düstere Ritter, fliegende Feuerspucker und andere albtraumhafte Kreaturen: Raum betreten, Ausgänge zu, Monster rein, kämpfen. Weil Dante anders als Nero nicht zupackt, braucht es mehr Bewegung und Taktik. Mit kräftigem Schild ausgestattete Ritter gehen wir mit Swordmaster an und schalten fix auf Royal Guard um, wenn sie ihre Klinge auf uns niedersausen lassen – passt das Timing, weicht Dante in dieser Stellung elegant aus und schafft Raum für einen Konter. Fliegenden Feinden kommt Dante mit dem auf Schusswaffen ausgelegten Gunslinger bei, während Trickster unter anderem schnelles Ausweichen mittels Dash erlaubt. Selbst während einer Combo gelingt der Wechsel zwischen den Stilen, die eine weitere Finesse bieten: Je nach gewählter Waffe werden nämlich andere Aktionen möglich.

Auf Schusswaffen-Seite variieren wir zwischen seinen Knarren Ebony und Ivory sowie der Shotgun Coyote-A, die zwar langsam, aber dafür durchschlagskräftig feuert. Auf der anderen Seite wird zwischen Schwert, Faust- und Fußkampf sowie – abgefahren – zwei Motorrad-Hälften gewechselt. Letztere sind ideal, um mit den sägeblattartigen Reifen gleich mehrere Treffer hintereinander zu landen. Der spielerische Unterschied zu Nero ist groß: Dantes Bewegungen und Angriffe fallen deutlich variabler aus, sie sind allerdings auch schwieriger miteinander zu verbinden. Wer Zeit investiert und experimentierfreudig ist, dürfte mit dem Monsterschlächter jedoch richtig die Fetzen fliegen lassen. Den richtigen Rhythmus dafür liefert treibender Metal, der genau zur flotten Action auf dem Schirm passt – sobald ein Kampf beginnt, knallt die Mukke aus den Boxen und spornt an, kräftig Gas zu geben.

Neben Nero und Dante wird es im fünften DMC noch einen weiteren Charakter namens V geben. Der spricht in poetischen Versen und steht mit den anderen beiden Figuren in Verbindung – mehr wollte Capcom bisher nicht verraten. V dürfte auch die dritte Figur sein, die im für zwei bis drei Leute ausgelegten Multiplayer-Modus spielbar wird. Zu dessen Inhalten blieben Infos bisher aus, es gibt lediglich eine Listung des Features beim Eintrag des Spiels im PlayStation Store.

Devil May Cry 5 - TGS 2018 Dante Gameplay Trailer
Im neuen Trailer zu Devil May Cry 5 von der TGS 2018 ist erstmals Dante in Aktion zu sehen.

Angegrauter Ablauf

Während die Kämpfe genauso fordernd wie befriedigend ausfallen, schwächelt das Leveldesign. Zwar bestätigt sich unser Eindruck von der gamescom, ein vor allem in Sachen Bildrate hervorragendes Spiel vorzufinden, doch weder grafisch noch inszenatorisch weiß das Dante-Level zu überzeugen. Die vornehmlich grau-braune Ruinenlandschaft bietet abseits der schön ekligen Monster kaum Schauwerte. Der kurze Zeitraum zwischen den Fights wird mit enorm einfach gestrickten Schalterrätseln gefüllt, die nur aus dem Auffinden und Zerstören roter Blasen bestehen. Danach ist der Weg in den nächsten Bereich frei – etwas mehr Anspruch hätte nicht geschadet. Unterwegs gibt es zahlreiche rote Orbs einzusammeln, die im Shop gegen Upgrades, beispielsweise neue Manöver, eingetauscht werden können. Zwar sollen im Spielverlauf reichlich davon zu finden sein, dennoch wird es die Möglichkeit geben, über Mikrotransaktionen zusätzliche Orbs gegen Euros kaufen zu können.

Ein weiterer Schwachpunkt ist die Kamera. An einigen Ecken und bei mancher Sprungpassage sorgt die ungünstige Perspektive dafür, dass Levelbestandteile wie Mauern ins Bild drängen und Dante verdecken. In den Kämpfen funktioniert wenig ohne manuelles Nachjustieren und Anvisieren einzelner Gegner. Da praktisch immer gegen Gruppen gekloppt wird, kann es mitunter etwas unübersichtlich zugehen. Das merken wir beim Kräftemessen mit zwei senseschwingenden Gestalten und ihrem Meister. Das Duo setzt uns im Nahkampf unter Druck, während der hin- und herteleportierende Chef aus der Ferne mit Feuermagie und großen Sicheln hinlangt. Wir versuchen, die Bande aufzuteilen und immer nur mit einen von ihnen zu bekämpfen, damit Dante keinesfalls ins Kreuzfeuer gerät und es der Kameramann leichter hat. Dabei hilft die Shotgun, weil Volltreffer kleinere Feinde zurückwerfen.

Tatsächliche Probleme machen einige Blickwinkel beim Bosskampf, der uns nach rund 20 Spielminuten erwartet. Auf einer verfallenen Straße stellt sich Dante ein geflügelter Dämonenritter entgegen. Der sieht nicht nur nach Ärger aus, sondern macht auch welchen: Unsere Angriffe blockt er mit seinen Schwingen, während uns das enorme Schwert auf den Boden schmettert. Weil die Kamera mit und ohne Aufschalten permanent auf den Bösewicht fixiert ist, haben wir zwar ihn, aber nicht die Umgebung im Blick. Darum laufen wir mehrfach an einem energiespendenden Orb vorbei, den Dante nach einigen heftigen Treffern unbedingt nötig hätte. Ein weiterer Hieb lässt ihn zusammensacken, doch dank genügend roter Orbs erkaufen wir dem Mantelträger neue Lebenskraft.

Weil Pistolenschüsse keinen relevanten Schaden anrichten, müssen wir unser Heil im Nahkampf suchen. Doch was tun gegen die saftigen Schwertangriffe? Am besten ausweichen und kontern. Und genau das gelingt mit der Technik Royal Guard. Bei korrektem Timing des Tastendrucks verpuffen die vorher so gefährlichen Hiebe und ermöglichen anschließend, den Koloss selbst anzugreifen. Die Taktik zeigt Wirkung – nun haben wir einen ausgeglichenen Kampf! Nach zähem Ringen fehlt nicht mehr viel, um den Kerl fertigzumachen. Also nutzen wir den Devil Trigger, um Dantes Dämonenform zu aktivieren, was seinen Attacken mehr Durchschlagskraft verleiht. Dagegen hat der Bursche keine Chance und löst sich ebenso in seine Bestandteile auf, wie vor ihm Goliath. Mit dem guten Gefühl, eine toughen Boss geknackt zu haben, endet die Demo.

Die Anreise zum Event sowie die Unterkunft wurden von Capcom bezahlt.

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