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Test - Deponia Doomsday : Doch noch mal Deponia

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Tolle Rätsel, miese Minispiele

Die Rätsel sind ebenfalls gelungen, gleichwohl die brillantesten Momente in Chaos auf Deponia wie die Schnabeltierodyssee unerreicht bleiben. Davon abgesehen gibt es ein paar Stellen, die sich leichter durch Trial and Error anstatt logisches Nachdenken lösen lassen. Aber alle diese Fälle hängen mit dem kruden Humor und der bizarren Spielwelt zusammen, von der die Deponia-Saga lebt. Ihr werdet jedenfalls an keiner Stelle unnötig lange hängen bleiben.

Im Übrigen erhaltet ihr aufgrund der Zeitreisethematik an manchen Stellen die Gelegenheit, den Spielverlauf bis zu einem bestimmten Punkt zurückzuspulen. Während andere Entwickler solch ein Feature durch unzählige zeitkritische Stellen bis zum Exzess ausgereizt hätten, hält sich Entwickler Daedalic Entertainment bewusst zurück. Er beschränkt sich auf eine Handvoll Gelegenheiten, für die ihr vielleicht zwei bis drei Anläufe benötigt, und schon somit massiv eure Nerven.

Wenn Deponia Doomsday eine Schwäche hat, dann sind es die Minispiele. Die neue Spielmechanik, dank der ihr an manchen Stellen mehrmals hintereinander die Maustaste drücken müsst, wirkt steif und unpassend. Richtig schlimm ist der Funpark, in dem ihr beim Minigolf einputten müsst oder Kinder mit Bällen abwerft. Die Steuerung reagiert mit einer deutlich spürbaren Verzögerung, was trotz der simplen Natur der Spielchen ärgerlich ist und keinen Spaß macht.

Zum Glück könnt ihr sie allesamt überspringen, weshalb sie keinen Einfluss auf unser Gesamturteil haben. Ansonsten könnten wir noch über die eine oder andere Szene meckern, in der die Ereignisse etwas überhastet weitergesponnen werden. Gerade gegen Ende machen ein paar unglückliche Szenenwechsel die Geschichte konfuser, als es sein müsste.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Eine in jedweder Hinsicht gelungene Überraschung

Liebe Entwickler von Daedalic Entertainment, ich möchte euch vor Freude um den Hals fallen. Auf so eine Aktion warte ich seit über 10 Jahren: dass mal jemand den Mut besitzt, sich von all dem hochgezüchteten Hype zu distanzieren, der durch Previews und Messeveranstaltung künstlich am Leben erhalten wird, und praktisch von heute auf morgen ein Knallerspiel veröffentlicht.

Dass Deponia Doomsday dem inzwischen sehr hohen Qualitätsstandard der Firma gerecht wird, ist dank Jan Müller-Michaelis garantiert. Zwar reicht das Rätsel-Design nicht ganz an die Brillanz von Chaos auf Deponia heran, jedoch ist die Geschichte fantastisch geschrieben und sie steckt voller genialer Ideen. Das Abenteuer ist zudem eine ganze Ecke linearer als das diesbezüglich ungeschlagene Goodbye Deponia, was jedoch der stattliche Umfang ausgleicht.

Die eine oder andere Szene ist etwas holprig inszeniert, die Minispiele hätte man besser ganz weglassen sollen und natürlich wird es Stänkerer geben, die der Zeitreisegeschichte unzählige Logiklöcher ankreiden. Aber Deponia Doomsday möchte sicherlich nicht das Äquivalent zum Zeitreisekultfilm „Primer“ sein. Es ist vielmehr eine Parodie und gleichzeitig eine liebevolle Hommage an Klassiker wie „Zurück in die Zukunft“ oder „Täglich grüßt das Murmeltier“, der ich den größtmöglichen Erfolg wünsche.

Überblick

Pro

  • letzte Woche angekündigt, heute bereits im Handel
  • das bislang umfangreichste Adventure von Daedalic
  • geniale Zeitreisegeschichte
  • gewohnt vortrefflicher Humor
  • abermals eine der besten deutschen Synchronisationen
  • sehr gutes Rätsel-Design mit nur wenigen, vernachlässigbaren Trial-&-Error-Schwächen

Contra

  • unnötige und schlecht gemachte Minispiele (die sich zum Glück überspringen lassen)
  • ein paar hastige Szenenwechsel

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