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Preview - Deadlight : Überleben mit Stil

  • X360
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Die in Madrid ansässigen Tequila Studios zeichnen für einen der wohl atmosphärischsten Arcade-Titel für die Xbox 360 verantwortlich. In Deadlight müsst ihr euch gegen Horden von Zombies wehren. Was zunächst nach einem anspruchslosen Shooter klingt, hat mehr Stil und Raffinesse, als wir in vielen anderen Horrorspielen zu sehen bekamen.

Wie überlebt man, wenn eines Morgens anstatt Menschen nur noch Zombies die Umgebung bevölkern? Dieser Frage geht aktuell nicht nur die TV-Serie "The Walking Dead" nach. Auch der Arcade-Titel Deadlight stellt das Leben unter Untoten in den Mittelpunkt. Das Spiel ist in den 80er-Jahren des letzten Jahrtausends angesiedelt und spielt im Osten Kanadas und der USA. Hauptfigur ist der ehemalige Ranger Randall, der mit dem Spiel gleichzeitig seine eigene Geschichte erzählt.

Vermeide den Kampf!

Bei Deadlight handelt es sich um einen 2-D-Titel in einer 3-D-Umgebung. Heißt: Randall kann sich ähnlich wie Jason in Shadow Complex nur nach links, rechts, oben oder unten bewegen. Anleihen findet das Spiel auch in den alten Teilen von Prince of Persia. Denn Randall ist kein waffenstarrender Held. Zwar findet er im Laufe des Spiels eine Axt und verschiedene Feuerwaffen, diese reichen aber nicht aus, um sich der Zombies zu entledigen. Stattdessen müsst ihr, wenn möglich, die Konfrontation mit den Untoten vermeiden.

Die Zombies im Spiel verhalten sich wie jene in Filmklassikern wie "Dawn of the Dead". Sie sind langsam, dumm, aber gefährlich, weil sie in größeren Gruppen auftreten. So benötigt ihr einiges an Grips, um der Gefahr zu entkommen. Unser Held kann zum Beispiel eine Tür mit einem Büchergestell verbarrikadieren oder die Zombies mit einem heruntergelassenen Liftschacht zerquetschen. Alternativ kann Randall mittels Pfeifen die Untoten auch anlocken, um sie beispielsweise auf ein freigelegtes Stromkabel treten zu lassen. Auch das Klettern und Springen über Hindernisse, wie einen Stacheldraht, helfen dabei, die blutrünstigen Monster abzuhängen. Manche Szenen erinnern so eher an ein Puzzlespiel als an ein Survival-Horror-Abenteuer.

Versuche nicht, zu schwimmen!

Manchmal sind Kämpfe aber unvermeidlich. Mit einem einzelnen Gegner kommt Randall mit seiner Axt oft klar. Sobald aber einer der Feinde unseren Helden zu greifen bekommt, bedeutet dies oft den sicheren Tod. Der Kampf soll im Spiel nur das allerletzte Mittel sein, wenn nichts anderes mehr weiterhilft. Neben dem knappen Lebensbalken zeigt das Spiel auch eine knappe Ausdaueranzeige. Im Notfall kann Randall zu einem kurzen Sprint ansetzen.

Ein weiteres wichtiges Element im Spiel ist das Wasser. Randall kann nicht schwimmen, was ihn aber nicht davor verschont, ab und zu in tiefem Wasser waten zu müssen. Problem: Während der Protagonist normalerweise viel schneller läuft als seine Gegner, besitzen die Untoten in den Untiefen einen Geschwindigkeitsvorteil. So gilt es oft, möglichst schnell wieder aus dem Wasser herauszukommen oder auf Vorsprünge zu springen, um nicht von den Feinden eingeholt zu werden.

Überlebe die Apokalypse!

Die Geschichte spielt zum Ende des Kalten Krieges und so ist Randall schon ohne Zombie-Ausbruch leicht paranoid. Randall spricht öfters mit sich selbst und es gibt neben anderen Gegenständen auch Tagebuchseiten zu finden, welche die Geschichte des Helden weiter beleuchten. Zum Teil sind auch surreale Elemente wie eingeblendete Schriftzüge zu erkennen. Allerdings kommt dieses Stilmittel, das Randalls Geisteszustand dokumentiert, nur wohldosiert zum Einsatz. Abseits der in der echten Welt nicht existierenden Zombies will man einen gewissen Realismus vermitteln. Das Spiel erzählt auch keine Heldengeschichte. Den Entwicklern geht es primär darum, den Überlebenskampf eines Menschen zu zeigen, der eines Morgens in der Apokalypse erwacht.

Deadlight besitzt einen ganz eigenen grafischen Stil. So ist Randall oft nur als schwarze Silhouette zu erkennen, während er die düstere Umgebung erkundet. In den Außenumgebungen fällt oft Regen und auch sonst wirkt das Ambiente häufig auf atmosphärische Weise trostlos. Hinzu kommen brillante Licht- und Schatteneffekte und eine Gestaltung, die viel Liebe zum Detail zeigt. Optisch kann Deadlight sowohl technisch wie auch atmosphärisch mit vielen Vollpreistiteln mithalten.

Fazit

Martin Steiner - Portraitvon Martin Steiner
Wenn es für uns eine Überraschung während des Microsoft Showcase in San Francisco gab, dann war dies Deadlight. Das Spiel verbindet geschickt Action mit Rätselelementen. Zudem überzeugte uns das variantenreiche Spielprinzip. Der Höhepunkt ist aber die schicke Optik, die sich mit ihrem Detailreichtum und der atmosphärischen Darstellung nicht zu verstecken braucht. Der gezeigte Anfang des Spiels macht auf alle Fälle Lust auf mehr. Deadlight könnte wie Shadow Complex oder Limbo ein weiteres kleines Juwel unter den über Xbox live erhältlichen Arcade-Titeln werden.

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