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Test - Child of Eden : Hoffnung. Schönheit. Faszination.

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Viren scheinen gerade „in" zu sein: EHEC geistert immer noch durch die Medien und auch in Child of Eden, dem neuen Sprössling von Rez-Schöpfer Tetsuya Mizuguchi und seinem Team Q Entertainment, müssen wir - in Railshooter-Manier - gegen diverse Arten von Viren kämpfen, die das Internet der Zukunft manipuliert haben. Eden heißt die Datenbank, in der alles Wissen und alle Erinnerungen der Menschheit gespeichert sind - sogar ein einzigartiges Geschöpf wurde in ihr geboren ...

Lumi ist der Name des hübschen jungen Mädchens, das im eindrucksvollen Intro über eine prachtvolle Blumenwiese tanzt. Sie ist eine digitale Schöpfung des Internets der Zukunft; sie ist das Child of Eden, nach dem das Spiel benannt ist. Und sie ist die Prinzessin, die es am Ende im Schloss zu retten gilt. Denn Eden bleibt nicht immer so fröhlich und wunderschön, wie es noch zu Beginn den Anschein hat - bereits in der erwähnten Introsequenz regnen bösartige Viren vom Himmel, die das paradiesische Eden schnell in eine Brutstätte fieser Cyber-Wesen verwandelt. Im Rahmen des „Project Lumi" sind wir nun dafür zuständig, die Datenbank zu retten und die bösen Erreger vom Server zu verbannen.

Viel Wert auf eine packende Geschichte sollte man von Child of Eden nicht erwarten. Zwar ist der erzählerische Rahmen wirklich toll inszeniert, allerdings rückt die Handlung schnell in den Hintergrund und lässt der Spielmechanik den Vortritt. In Mizuguchis neuem Stück Software ist der Weg das Ziel: Es geht nicht unbedingt darum, schnell im Spielverlauf vorzustoßen und Eden und Lumi zu retten. Das wäre auch nicht besonders gut, da man sonst nach knapp vier Stunden fertig wäre und das Spiel beiseitelegen würde - dann hätte man nämlich eigentlich schon alles gesehen.

Schönheit

Nein, Child of Eden ist bei Weitem kein Epos, das euch tage-, geschweige denn wochenlang beschäftigen wird. Vergleichbar mit Portal ist es ein kurzer, aber ungemein faszinierender und bezaubernder Genuss. Man kann das Spiel locker an einem Tag beenden - nach drei bis vier Stunden ist man durch. Aber seid versichert: Ihr werdet definitiv mehr als diese kurze Zeitspanne in Child of Eden verbringen. Es gibt so viel zu entdecken: freischaltbare Belohnungen wie Konzeptzeichnungen, Videos, Grafikfilter und Bonus-Herausforderungen auf der einen, internationale und sortierte Ranglisten auf der anderen Seite.

Child of Eden - Video Review
Child of Eden gehört aktuell zu den ungewöhnlichsten Spielen. Zu dem neuartigen Look kommt auch noch eine auf Kinect optimierte Steuerung, kann das funktionieren?

Während sich so viele andere Spiele von Anfang an darauf konzentrieren, den Spieler durch die Geschichte hin zu einem befriedigenden Finale zu führen, will Child of Eden von euch nicht beendet, sondern gespielt werden. Jeder der fünf Abschnitte ist eine für sich eigene Welt, die sich durch bestimmte Merkmale auszeichnet. "Matrix", "Entwicklung", "Schönheit", "Leidenschaft" und "Reise": Kein Level ähnelt dem anderen in visueller Hinsicht. Von rotierenden Zahnrädern über flammende Phönixe und im Datenmeer tauchende Wale ist alles dabei. Das Spiel versetzt euch in eine Spielwelt, die ihr so noch nicht gesehen habt.

Dabei ist es nicht einmal entscheidend, dass die Animationen herrlich sind und das Technikgerüst auf festen Beinen steht. Vielmehr ist es das Design, das den Titel auszeichnet. Crysis 2 und Killzone 3 mögen mit ihrer Polygonpracht noch so toll aussehen, Child of Eden ist eines der schönsten Spiele des Jahres. Mal ehrlich: Wo sonst bekommt man „sichtbar digitale" Blumenwiesen und Datenwurzeln geboten?

Leidenschaft

Zum Glück hat Leidenschaft nicht so viel mit Leiden zu tun, denn sonst würde das Wort keinen Platz in diesem Artikel finden. Es gibt weit und breit nichts, worunter man leiden müsste; auch der Schwierigkeitsgrad ist auf der normalen Stufe fair und zu schaffen. Wer größere Herausforderungen will, der kann nach dem erstmaligen Durchspielen auch auf eine höhere Stufe schalten, bei der jeder feindliche Angriff den doppelten Schaden verursacht - so werden Einsteiger und Profis gleichermaßen bedient, ohne dass sich einer benachteiligt fühlen muss. Zudem bietet es sich an, sich zunächst mit der Steuerung vertraut zu machen, damit man nicht ständig von „Game-over"-Anzeigen unterbrochen wird.

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