Special - Captivate Miami 2011 : Bienvenido a Miami

Street Fighter X Tekken

Wer darf bei solch einer Capcom-Weltauswahl, wie sie sich in Miami die Ehre gab, nicht fehlen: Yoshinori Ono natürlich, der allzeit quirlige Produzent der Street-Fighter-Spiele. Er zeigte uns neues Material zum Kampf der Giganten im Beat-'em-up-Genre. Laut Ono waren Markt und Spieler bereit für dieses Aufeinandertreffen. Anstatt sich mit einem Street Fighter V und Tekken 7 weiter voneinander wegzubewegen, habe man beide Fan-Gruppen vereinen wollen. Eigentlich logisch: Mit Capcom vs. SNK und Marvel vs. Capcom wurde quasi der Weg für Kämpfe von Ryu gegen Kazuya oder Chun-Li gegen Nina Williams geebnet.

Diese vier Charaktere gehören zu der auf der Captivate enthüllten Kämpferriege. Stolze zehn Recken sind bereits bekannt. Auf Tekken-Seite gesellen sich King und Marduk dazu, die SF-Seite vertreten noch Ken, Abel, Guile und Bob. Weitere Charaktere sollen schon sehr bald preisgegeben werden. Wie viele es insgesamt werden, wollte man nicht verraten, aber angeblich habe man gerade einmal an der Oberfläche gekratzt. Man achte sehr darauf, welche Kämpfer sich die Fans wüschen, so Ono.

Besonderes Augenmerk dürften die Fans auch auf die Steuerung legen, schließlich folgt Street Fighter einem Sechs-Knopf-Schema, während Tekken traditionell mit vier Buttons gesteuert wird. Laut Ono werde man zwar auch mit vier Knöpfen seinen Spaß haben, das komplette Spielvergnügen aber nur mit vollem Knopfeinsatz erhalten. Davon konnten wir uns direkt ein Bild machen, denn Street Fighter X Tekken war auf der Captivate spielbar. Ihr bildet jeweils Zweier-Teams und könnt im laufenden Kampf fliegend zwischen den Charakteren wechseln.

Mit ein wenig Übung lassen sich so extrem beeindruckende Kombos hinlegen, bei denen die Energieleiste des Gegners schneller schwindet als einst die Glaubwürdigkeit des Herrn Guttenberg. Das Spieltempo ist wie üblich sehr flott, wer blind drauflosprügelt, wird aber schon sehr bald an seine Grenzen stoßen. Optisch gliedern sich die Tekken-Streiter nahtlos in den SF-Look ein, auch spielerische Nachteile waren bei unserem Hands-on nicht auszumachen.

Die Levels wurden mit vielen amüsanten Details aus Capcoms Spielearchiv aufgewertet. Die berühmten Comic-Masken aus einem gewissen Zombie-Schnetzler sind ebenso mit dabei wie Urzeitechsen aus Dino Crisis. Laut Capcom habe man sich mit Namco geeinigt, dass Letztere kein Mitspracherecht bei dem Titel haben, damit das typische Gefühl eines Capcom-Beat-'em-ups gewahrt bleibe. Harada und Co. können sich dafür beim Zwillingsprodukt Tekken X Street Fighter austoben, von dem es vielleicht schon auf dem Namco Gamer Day im Mai Neues zu sehen gibt.

Welchem der beiden Ansätze man den Vorzug gibt, dürfte einzig vom persönlichen Geschmack abhängen. Street Fighter X Tekken sieht jedenfalls schon so gut und fortgeschritten aus, dass Ono-san offensichtlich noch die Zeit findet, an der Super Street Fighter IV Arcade Edition zu arbeiten, die im Juni als DLC und Diskversion erscheinen wird. Die vier neuen Fighter, verbesserte Replay-Funktionen und ein Elite-Channel, in dem man den Besten der Besten beim virtuellen Prügeln zugucken kann, richten sich aber eindeutig an den harten Kern der SF-Fans.

Ersteindruck: Sehr gut

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