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Der Oldie 'Nebulus' lässt
grüssen. |
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Zur Auflockerung gibt es aber immer mal
wieder Abschnitte, in dem 'Break Out' das altbekannte
Spielprinzip verlässt. So kommt es durchaus vor,
dass der arme Balken seine, ähm, Beine in die Hand
nehmen muss und vor einem hungrigen Wolf, der scheinbar
unseren Balken mit einer Pommes verwechselt, flieht. Oder
ihr müsst einen der Obermotze besiegen, indem ihr
fast wie bei einem Jump-'n'-Run dessen Attacken ausweicht
und im richtigen Moment zurückschlagt. Ein andermal
rennt der rote Balken eine lange Wendeltreppe herauf,
während er Hindernissen ausweicht.
Wenn am Ende jeder Welt ein Freund von Bouncer
befreit wird, steht dieser ab sofort zur Verfügung.
So könnt ihr mittels Druck auf die Select-Taste zu
jeder Zeit den Schläger auswechseln. Jede dieser
Extrafiguren besitzt Vor- und Nachteile. Einige sind schneller,
dafür etwas kürzer, andere sind breiter, aber
ziemlich langsam.
Zwischen den einzelnen Abschnitten treiben kurze Zwischensequenzen
in Spielgrafik die Hintergrundgeschichte voran. Sprachausgabe
gibt es dabei keine, die wenigen Dialoge werden mit deutschen
Untertiteln angezeigt.
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Auf der Flucht vor einem
hungrigen Wolf. |
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Natürlich steht euch auch ein Mehrspielermodus
zur Verfügung. Zwei Spieler treten hier gegeneinander
an. Dabei hat jeder ein eigenes Spielfeld für sich.
Möglichst schnell müssen alle Blöcke im
eigenen Feld zerstört werden. Trifft man blinkende,
aneinanderliegende Blöcke der selben Farbe, verschwinden
diese auf einen Schlag und werden dem anderen Spieler
aufgehalst. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass
der gegnerische Spieler verflucht wird. Für jede
der sechs Welten steht ein anderer Mehrspielerabschnitt
zur Verfügung, womit zum Beispiel im Burglevel zwei
Drachen ins Spielfeld blicken. Mit einem eingesammelten
Item lassen sich diese dazu bewegen, ihren feurigen Atem
ins Spielfeld zu blasen. Wird der gegnerische Schläger
dadurch verkohlt, kann er sich für kurze Zeit nicht
mehr bewegen. Im Bauernhof wechselt wieder das Spielprinzip.
Beide Schläger können sich frei auf einem grossen
Spielfeld bewegen. Um eine Runde zu gewinnen, müssen
vier Hühner in den eigenen Stall geschubst werden.
Allerdings watscheln auch einige Enten auf der Wiese herum.
Berühren diese den Stall, fliehen die Hennen aus
ihrem Gehege. Dies kann der Gegenspieler natürlich
wunderbar nutzen, um seinen Kontrahenten am Siegen zu
hindern. Wenn ihr drei Kumpels zu Besuch, genügend
Joypads und einen Multip-Tap zur Hand habt, dürft
ihr auch zu viert 'Break Out' spielen.
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Zuckersüsse Zwischensequenzen
treiben die Story voran. |
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Gesteuert wird der Balken entweder mit dem
Analog-Stick oder dem digitalen Kreuz des 'Dual Shock'-Pads
(die Rumble-Funktion wird unterstützt). Mit Druck
auf die Dreieck-Taste können je nach Level etwa drei
verschiedene Kameraperspektiven angewählt werden,
darunter auch eine, die das Geschehen klassisch frontal
von oben zeigt. Zu empfehlen ist aber meistens eh nur
die 'normale' 3D-Kamera, die manchmal leicht nach links
oder rechts schwenkt. Eine besondere Finesse kommt beim
Betätigen der Viereck-Taste zum Tragen. Man wählt
dabei zwischen zwei Formen des Schlägers. Entweder
nimmt der Balken eine leicht gebogene Form an oder er
ist ganz flach. Mit Ersterem ist es einfacher, dem Ball
einen Drall zu geben, damit er zur Seite abprallt; bei
der flachen Form ist dafür der Schläger etwas
länger. Mittels vierer Schulterbuttons kann der Balken
etwas nach links oder rechts abgewinkelt werden, was das
Zielen auf einzelne übrig gebliebene Blöcke
enorm erleichtert. Falls ihr eine PlayStation-Maus oder
einen Jogcon-Controller besitzt, könnt ihr alternativ
mit diesen eher exotischen Steuergeräten den Schläger
bewegen.
Kommen wir zur technischen Seite des Spiels.
An der Grafik ist im Grossen und Ganzen nichts auszusetzen.
Die einzelnen Abschnitte sind schön farbig gestaltet
und wirken alle einzigartig. Die Polygon-Grafik ist sehr
sauber, unschöne Clipping-Fehler oder verzerrte Texturen
werdet ihr nirgends erspähen. Leider kommt es manchmal
vor, dass die Kollisionsabfrage nicht ganz stimmt. So
ist es selten mal passiert, dass der Ball einfach durch
den Schläger durchgefallen ist. Dank des moderaten
Schwierigkeitsgrades fällt dies aber nicht stark
ins Gewicht. Die Hintergrundmusik ist abwechslungsreich
komponiert und gut an das jeweilige Szenario angepasst.
Die Soundeffekte, allen voran das Geräusch beim Zerstören
der Blöcke, sind vielfältig. Wenn aber gerade
viel auf dem Bildschirm los ist, werden einige Klangeffekte
einfach weggelassen, was während eines hektischen
Ballwechsels etwas irritieren kann.
Langeweile kommt durch das ständige Wechseln von
Geschicklichkeitsaufgaben und kleinen Puzzles nicht auf.
Allerdings ist der Umfang mit gerade mal dreissig kleinen
Abschnitten viel zu gering ausgefallen. Geübte Spieler
haben das Spiel in knapp drei Stunden durchgezockt. Der
Extra-Modus, in dem man alte Levels nochmals spielen kann,
um eine bessere Wertung zu kassieren, hilft da auch nicht
weiter. Unbegreiflich ist die geringe Anzahl von nur gerade
sechs Multiplayer-Ebenen. Viel zu schnell werden diese
langweilig und man sehnt sich nach neuen Aufgaben.
Als Fan des Klassikers stand ich dem Remake skeptisch gegenüber. Doch ich muss zugeben, dass mir das PSone-'Break Out' dank der witzigen Bonuslevels wirklich gefallen hat. Dasselbe gilt für die saubere, aber etwas unspektakuläre Polygongrafik. Die kleinen Fehler in der Kollisionsabfrage stören nicht sonderlich. Das liegt hauptsächlich an dem sehr moderaten Schwierigkeitsgrad und den viel zu wenigen Abschnitten. Hätten die Entwickler mindestens doppelt so viele Levels eingebaut, wäre 'Break Out' zu einem absoluten Geschicklichkeits-Hit avanciert. So reicht es halt nur gerade für ein Spiel, das ich jedem Fan von solchen Fun-Spielen wärmstens ans Herz legen kann, vor allem weil der Verkaufspreis mit etwa 49.- sehr fair angesetzt ist.
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