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Special - Bloodstained: Ritual of the Night : Diese Spiele versüßen die Wartezeit

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Wer braucht in Zeiten von Action-Bombast, Mammutrollenspielen und riesigen Open-World-Abenteuern schon 2-D-Spiele im Stile von Super Metroid und Castlevania: Symphony of the Night? In den Kreisen mancher Anzugträger wohl niemand. Fragt man Spieler auf der ganzen Welt, sieht das hingegen etwas anders aus. Via Kickstarter mauserte sich Bloodstained: Ritual of the Night zum bis dato erfolgreichsten Videospielprojekt. Der spirituelle Nachfolger zu vergangenen 2-D-Castlevanias ist jedoch noch über ein Jahr von der Fertigstellung entfernt. Was tut man also, wenn der Durst kaum noch zu stillen ist? Man schwelgt in alten Zeiten.

Wer ein Gefühl dafür bekommen möchte, wie sich die finale Version von Bloodstained: Ritual of Night anfühlen könnte, sollte einen Blick auf die vergangenen Werke von Koji Igarashi werfen. Gemeint sind die 2-D-Castlevania-Spiele, die im Dunstkreis von Castlevania: Symphony of the Night entstanden, das zusammen mit Super Metroid ein eigenes Subgenre aus der Taufe hob. Manch einer nennt Spiele solcher Art gerne Metroidvania oder Castleroid, wohingegen manch anderer eher vom nicht linearen Platformer spricht, um dem gemeinen Spieler eine Vorstellung davon zu geben, worum es sich bei diesen Spielen genau handelt.

Von Anfang an

Um sich mit den Grundzügen des Genres vertraut zu machen, wäre es wohl nicht verkehrt, sich zuerst Symphony of the Night zuzuwenden. Dieses zeitlose Stück Software bildet den spielerischen Grundstein, auf dem Bloodstained aufbaut. In der Rolle von Alucard erforscht ihr das verschlungene Schloss von Graf Dracula höchstpersönlich. Während Super Metroid seinen Fokus primär auf die Erkundung und die teils sehr beklemmende Atmosphäre legt, vermengt Symphony of the Night all das noch mit einer Prise Rollenspiel.

Diese doch sehr drastische Änderung gegenüber früheren Castlevania-Spielen markierte eine Zäsur in der Geschichte der alteingesessenen Serie, die drohte mehr und mehr an Bedeutung zu verlieren. Vom eigenen Erfolg überrascht, kümmerte sich Koji Igarashi fortan fast ausschließlich um die Castlevania-Serie und drehte immer mal wieder an einigen Stellschrauben, um das Interesse der Fans aufrechtzuerhalten.

Die GBA-Ära

Nachdem Symphony of the Night binnen kürzester Zeit Kultstatus erreicht hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis Igarashi sich erneut ans Werk machte. Da es durch den technologischen Fortschritt immer schwerer wurde, reine 2-D-Spiele abzusetzen, entschloss sich Konami dazu, Castlevania-Ableger im Stile von Symphony of the Night mehr und mehr auf Handheld-Konsolen auszulagern. Die Folge waren drei Castlevania-Spiele für den Game Boy Advance, die zwar nie die Klasse des PlayStation-Klassikers erreichten, aber nach wie vor richtig gute Serienvertreter darstellen.

Egal ob ihr nun Circle of the Moon, Harmony of Dissonance oder Aria of Sorrow spielt - die Grundzutaten sind die gleichen. Hier und da gibt es kleine Abwandlungen, im Kern ist es aber nach wie vor der Mix aus Rollenspiel, Platformer und hervorragender Musik, der selbst heutzutage eine ungemeine Faszination auf viele ausübt. Wer eine Wii U sein Eigen nennt und ein Hang zum Genre hat, sollte ein wenig im Virtual-Console-Katalog stöbern, denn dort findet ihr alle drei Spiele.

Der Zenit

Auch während der Lebensspanne des Nintendo DS tobte sich Konami ordentlich aus und lieferte mit Dawn of Sorrow, Portrait of Ruin und Order of Ecclesia erneut drei weitere Spiele ab, die sich qualitativ keineswegs vor Symphony of the Night verstecken mussten. Dawn of Sorrow markierte dabei den Anfang und führte das Seelensystem seines direkten Vorgängers fort. Auch Portrait of Ruin gab sich spielerisch keine Blöße, musste sich jedoch den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig aus der Zwei-Spieler-Mechanik herausgeholt zu haben.

Order of Ecclesia stellte schlussendlich den mehr als würdigen Abschluss der DS-Ära dar, indem es durch großen Umfang und viel Anspruch glänzte. Zudem kehrte der Titel dem Anime-Stil seiner Vorgänger den Rücken und orientierte sich wieder mehr am Stil älterer Serienteile. Seitdem wurde es um Castlevania im 2-D-Segment immer ruhiger. Konami zeigte nur noch wenig Bereitschaft, die einstige Vorzeigereihe um weitere Ableger dieser Art zu erweitern. Stattdessen überließ man es anderen, die entstandene Lücke zu füllen.

Das Ausbleiben der Branchengrößen Metroid und Castlevania führte schlussendlich dazu, dass kleinere Entwickler ihre Chancen sahen, in eine Nische vorzudringen. Spiele wie Guacamelee!, Axiom Verge oder Ori and the Blind Forest machten ihren geistigen Vorbildern alle Ehre und widerlegten auf eindrucksvolle Art und Weise die unter großen Publishern vertretene Meinung, dass Spiele solcher Art kein Publikum mehr finden würden. Koji Igarashi hat erkannt, dass das Genre nach wie vor rege Beachtung findet und aus der Not eine Tugend gemacht. Wie sonst ließe sich der überschwängliche Erfolg der Kickstarter-Kampagne erklären, wenn nicht mit dem unstillbaren Durst der Spieler?

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