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Test - BioShock: Infinite : Absoluter Überflieger

  • PC
  • PS3
  • X360
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Neben Waffen, Munition oder Kräften findet ihr in den Umgebungen noch weitere Ausrüstung. Schuhe, Hosen, Hemden, Hut und Handschuhe entdeckt ihr ebenfalls. Die Bekleidung verpasst euch verschiedene Boni. Zusätzlich zu den Waffen kann Booker seine Kräfte einsetzen, die quasi das Gegenstück zu den Plasmiden aus dem ersten Spiel sind. Insgesamt acht Kräfte unterschiedlicher Art gibt es und auch diese können aufgewertet werden. Ob ihr nun Gegner unter eure Kontrolle bringt, Feuergranaten werft oder Gegner in die Luft wirbelt, bleibt ganz euch überlassen. Das Verwenden der Kräfte kostet „Salz“.

Die Kombination aus Kräften, Waffen und Umwelt macht einen Riesenspaß, nicht zuletzt dank der wuchtigen akustischen Umsetzung. Auch im Zusammenspiel mit Elizabeth, wenn sie beispielsweise durch einen Riss eine Wasserpfütze aktiviert, in der ihr dann per Schockkraft Gegner röstet. Eure Feinde sind recht agil und setzen euch mitunter ordentlich unter Druck, vor allem wenn ihr auf speziellere Kreaturen, wie Handyman oder mechanische Patrioten, trefft, die viel einstecken, aber immer auch einen wunden Punkt haben.

Luftangriff

Während ihr beim Kampf auf dem Boden recht behäbig unterwegs seid, bekommt das Spiel in einigen Abschnitten durch die Skylines eine ganz eigene Dynamik. An diese Gleitschienen könnt ihr springen und euch mit eurem Gleithaken an ihnen fortbewegen, wobei ihr Tempo und Richtung kontrollieren könnt. Hinzu kommen Frachthaken, mit denen ihr Entfernungen überbrückt. Auch eure Gegner nutzen diese Möglichkeiten gern. Das Ergebnis sind zuweilen sehr rasante Gefechte, bei denen ihr die Schienen als taktisches Element oder zur Flucht aus brenzligen Situationen nutzt. Gepaart mit Angriffen, bei denen ihr Gegner am Boden durch einen wuchtigen Sprung attackiert, macht auch dieses Spielelement eine Menge Laune, wird aber nicht überstrapaziert. Einige Kämpfe nehmen wahrhaft epische Dimensionen an, bei denen man vor lauter Augenschmaus fast das Schießen vergisst.

Alles richtig gemacht

BioShock: Infinite lebt vor allem von der Geschichte, den Charakteren, der Erzählweise und der Spielwelt. Da freut es umso mehr, dass die Entwickler nicht den Fehler gemacht haben, die eigentliche Spielmechanik zu überfrachten. Nimmt man alles zusammen, sind die spielerischen Elemente eigentlich recht simpel, aber dafür sehr abwechslungsreich und pointiert eingesetzt. Zudem wird euch die Freiheit gewährt, hinsichtlich Waffen und Kräften euren eigenen Stil zu finden, ohne alles gleichzeitig auf maximalem Level nutzen zu können. Gut gefällt uns, dass Irrational Games auf moderne, aber mittlerweile nervige Design-Aspekte wie Quick-Time-Events oder Lebensregenerierung gänzlich verzichtet. Lediglich das Einsammeln von Gegenständen nimmt manchmal etwas überhand, ist aber keine Pflicht und daher verschmerzbar. Und vielleicht wäre etwas weniger Überfluss in Sachen Waffen und Munition gut gewesen, um den Spieler etwas mehr unter Druck zu setzen, denn der "normale" Schwierigkeitsgrad ist recht moderat. Auf "schwer wird es dafür aber schon biestig und wer eine echte Herausforderung sucht, der probiert nach dem ersten Durchspielen den 1999-Modus aus.

BioShock: Infinite - Video Review
Über den Wolken muss der Spielspaß wohl grenzenlos sein? Ob dem so ist, sagen wir euch in unserem Videotest.

Es ist jedoch beeindruckend, wie stark einen das Spiel mit der Zeit in seinen Bann zieht, indem die Spielwelt sich stetig verändert und man immer mehr Informationen und Anhaltspunkte bekommt, die einen neugierig machen, aber niemals zu viel verraten. Der Spielfluss aus ruhigen Passagen, Dialogen mit Elizabeth, Erkundung, Action und Höhepunkten bietet ein stetiges Auf und Ab der Gefühle, ohne jemals die Atmosphäre oder Spannung absacken zu lassen. Ein gutes Beispiel dafür, wie im Grunde einfache Spielmechaniken effektiv eingesetzt werden können, ohne dass sie sich abnutzen oder eintönig werden. Die Mischung aus Spiel und Handlung geht hier voll und ganz auf.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp

Es ist schwer, mit Worten zu beschreiben, was für ein beeindruckendes Stück Software Irrational Games mit BioShock: Infinite abgeliefert hat. Das Spiel entführt uns in eine herausragend designte, bizarre Welt, die dem Hirn eines Jules Verne nach zu viel Pilzverzehr entsprungen sein könnte und von überaus interessanten und oftmals geheimnisvollen Figuren und Charakteren bevölkert ist. Dabei ist diese Welt der unseren doch so ähnlich, dass sie uns mitunter einen bösartigen Spiegel vors Gesicht hält und ohne Klischees zeigt, auf welch maroden Säulen moderne Zivilisationen entstanden sind, allen voran die USA. Dazu kommt eine spannende Handlung voller Mysterien und Geheimnisse mit zwei Hauptdarstellern, deren Zusammenspiel in der Welt der Spiele ihresgleichen sucht. Elizabeth ist der ideale Sidekick – nie störend, aber immer präsent, wenn man sie braucht, und in den hervorragend synchronisierten Dialogen mit Booker immer wieder zum Denken anregend. Booker hingegen ist eine facettenreiche Hauptfigur mit ebenso vielen Geheimnissen um seine Person wie seine charmante Begleiterin und kein Abziehbild aus der Heldenschublade.

Auch der spielerische Teil stimmt. Die Shooter-Mechanik funktioniert einwandfrei, wenn auch manchmal vielleicht einen Tick zu leicht. Dafür aber mit enormer Dynamik dank der Kräfte und der originellen Skylines, die viel Bewegung ins Spiel bringen. Erfreulich ist auch, dass uns die Entwickler trotz linearer Handlung genug Raum zur Erkundung lassen und uns nicht zu sehr ins Korsett zwängen. BioShock: Infinite ist damit nicht nur ein mehr als gelungener Nachfolger zum tollen ersten Teil, sondern ein für sich selbst stehendes Spiel, das sich niemand entgehen lassen sollte, der Lust auf zumeist furiose Action, epische Momente und eine vielschichtige Geschichte mit zwei Ausnahmecharakteren und einer fantastischen Spielwelt hat. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Irrational Games tatsächlich erneut ein derartiges Meisterwerk abliefern kann. BioShock: Infinite gehört für mich zum Besten, was ich in den letzten Jahren spielen durfte.

Überblick

Pro

  • herausragendes Art-Design
  • tolle Kampfdynamik der Skylines
  • abwechslungsreiches Abenteuer
  • tolle, zuweilen tiefgründige Handlung
  • gesellschaftskritische und moralisch-ethische Elemente
  • erfreulich fehlerfrei
  • schöner Soundtrack
  • fantastische Umgebungsgeräusche
  • exzellente deutsche Sprachausgabe
  • unterschiedliche Spielweisen
  • Elizabeth als grandioser Sidekick
  • viele Waffen und Kräfte
  • zahlreiche Waffen- und Kräfte-Upgrades
  • optionale Erkundung und Nebenaufgaben
  • einige wahrhaft epische Momente
  • großartige Atmosphäre
  • faszinierende Stadt Columbia

Contra

  • sporadisch schwache Texturen
  • technisch etwas altbacken
  • Gesichtsanimationen etwas starr
  • leichtes Ruckeln (PS3/X360)
  • verzögert ladende Texturen (PS3/X360)

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