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Test - Baten Kaitos : Spiel der Woche 15/05

  • GCN
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Was lange währt, wird endlich gut: Nachdem das Rollenspiel Baten ’Kaitos: Die Schwingen der Ewigkeit und der verlorene Ozean‘ in Nordamerika bereits seit November vergangenen Jahres GameCube-Spieler und Fachpresse gleichermaßen begeistert, veröffentlicht Entwickler Namco das Spiel nun endlich in einer lokalisierten Version auch auf dem hiesigen Markt. Wir haben uns für euch in die fiktive Zukunftswelt von ’Baten Kaitos‘ begeben und die rebellischen Helden der Saga bei ihrem Abenteuer begleitet.

Das von Namco und Monolith Software in Zusammenarbeit entwickelte Spiel versetzt euch in eine Zeit, in der die Existenz des Ozeans und der Erde ein fantastisches Märchen aus längst vergangenen Tagen zu sein scheint. Es ragen gewaltige Inseln hoch am Himmel durch die Wolkendecke empor, auf denen die Bewohner der Welt ihrem Müßiggang frönen. Als dunkle Mächte in Gestalt des Imperators Geldoblame das friedliche Zusammenleben der Menschen stören, beginnt die heile Welt aus ihren Fugen zu geraten. Dass sich ausgerechnet der 18-jährige Kalas und seine Gefährtin Xelha der dunklen Bedrohung entgegenstemmen, scheint zunächst eine Laune der Geschichte zu sein. Tatsächlich hat aber das Schicksal beide zu dieser wichtigsten Mission der Menschengeschichte auserkoren.

He’s my guardian spirit

Ihr nehmt die Welt dabei durch die Augen Kalas‘ wahr, verkörpert im Spiel aber dessen ständig präsenten Schutzgeist, der sich zu Spielbeginn mit dem Helden verbunden hat. Eure Aufgabe besteht darin, dem Protagonisten während seiner Reise stets mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Eure Haltung spiegelt sich direkt in der Schlagkraft von Kalas wider. Stimmt ihr mit eurem Schützling häufig überein, wirkt sich dieses starke Vertrauensverhältnis positiv auf dessen Angriffswerte während eines der zahlreichen Kämpfe aus.

Einmal von dieser Besonderheit abgesehen, gibt sich ’Baten Kaitos‘ zunächst als klassischer Vertreter der Rollenspiel-Zunft. Ihr bereist die entlegensten Winkel der farbenfrohen Spielwelt, handelt mit den ortsansässigen Händlern, verdient euch in Nebenquests fleißig Belohnungen und lernt während eures Abenteuers die unterschiedlichsten Mitstreiter kennen, die sich eurer Sache anschließen. So bereichern unter anderem der imperiale Diplomat Lyude oder der kantige Fischersmann Gibari eure Gruppe. Anders als etwa in den ’Final Fantasy‘- oder ’Knights of the Old Republic‘-Titeln nimmt sich Namco für sein Spiel jedoch nicht die Zeit, die Geschichte eurer Mitstreiter genauer herauszuarbeiten. Selbst über die beiden Hauptfiguren wird relativ wenig verraten. ’Baten Kaitos‘ spielt im Hier und Jetzt, auf Rückblicke in die Vergangenheit oder ausführliche Hintergrundinformationen zu den Beweggründen der Charaktere wird nahezu gänzlich verzichtet.

Schnell, Schnell!!

Überhaupt zieht ’Baten Kaitos‘ den größten Reiz aus seiner farbenfrohen Spielumgebung und dem märchenhaften Spielgeschehen. Seitenlange Dia- und Monologe passen nicht ins Konzept der Entwickler. Die Story wird kompromisslos vorangetrieben, der Spieler wird im Eiltempo durch die unzähligen Schauplätze gepeitscht. Zeit, einmal an einem Schauplatz zu verweilen, bleibt nicht. Freilich liegt das auch daran, dass die Locations - abgesehen von den für den Storystrang wichtigen Personen und Ereignissen - relativ wenig zu bieten haben. Ein unverbindliches Pläuschchen mit den Dorfbewohnern hier, ein kurzer Exkurs über die Geschichte des Ortes da. Mehr gibt’s nicht! Selbst die Rollenspiel-typischen Nebenquests sind verhältnismäßig rar gesät.

Erfahrungspunkte gibt es ohnehin nur für gewonnene Kämpfe. Anders als bei diversen Konkurrenzprodukten seid ihr während des laufenden Spiels jederzeit über Position und Art möglicher Widersacher informiert. Zufallskämpfe lassen sich dadurch zwar geschickt umgehen, die Erfahrungspunkte, die euch deshalb fehlen, werdet ihr aber spätestens beim nächsten Endgegner schmerzlich vermissen. Vorausgesetzt, ihr drückt euch allzu oft vor möglichen Auseinandersetzungen. Die Erfahrungspunkte, die euch das Programm für einen Sieg spendiert, sind aber ohnehin mehr als großzügig bemessen, sodass eure Teamstärke selbst dann noch ausreichend ist, wenn ihr nur einen Bruchteil der möglichen Fights annehmt. Den Level eurer Spielfiguren dürft ihr übrigens nicht an Ort und Stelle erhöhen, sondern müsst dazu eigens die Kirche aufsuchen, um beim dortigen Priester für die Erhöhung zu beten. Die Charakterentwicklung ist dabei spartanisch ausgefallen: Mit jedem Levelaufstieg erhöhen sich zwar Angriffs-, Verteidigungs- und Vitalitätspunkte, charakteristische Stärken eurer Spielfiguren dürft ihr allerdings nicht genauer spezifizieren.

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