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Test - Backyard Wrestling : Backyard Wrestling

  • PS2
  • Xbox
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Wem die Sport-Entertainment-Kämpfe der WWE schon exotisch vorkommen, der dürfte sich bei 'Backyard Wrestling' gänzlich an den Kopf langen. Ob die brutale Prügelei von Amateur-Wrestlern für eine Videospiel-Umsetzung taugt, lest ihr hier.

Hardcore-Fights in Nachbars Garten
Wem Backyard Wrestling nichts sagt, dem kann geholfen werden. Es handelt sich dabei um eine Videoreihe, die sich in den USA zunehmender Beliebtheit erfreut. Dort spielen Jugendliche gern die Kämpfe von World Wrestling Enterainment & Co. nach - freilich ohne echten Ring, ohne Zuschauer und vor allem meist ohne richtiges Wrestling-Wissen und Training. Genau solche per Handkamera gefilmte Amateur-Kämpfe, die in alltäglichen Szenerien wie Hinterhöfen, Gärten oder Parkplätzen ausgetragen werden und bei denen diverseste Utensilien wie Lampenröhren, Tische, Schlagstöcke, Feuer, Zangen, Leitern, Stühle, Kendosticks, Stacheldraht und vieles mehr zum Einsatz kommt. Das Ganze erinnert also an eine Mischung aus Hardcore-Wrestling und Jackass-Video-Action. Klar, dass es dabei zu teils mehr, teils weniger schwer wiegenden Verletzungen kommt und sich die Wrestling-Verbände davon distanzieren.

Hau drauf
Dies hindert Eidos allerdings nicht an einer Videospielumsetzung, wobei man sich zum einen die offizielle 'Backyard Wrestling'-Lizenz und zum anderen das unter anderem aus der WCW bekannte Wrestlerduo Insane Clown Posse und deren Independent-Liga inklusive diversen anderen Hardcore-Wrestlern geleistet hat, von denen ihr allerdings einen großen Teil erst freispielen müsst. Die Spielmodi-Auswahl dagegen ist weniger vielfältig. Neben dem Schaukampf für ein bis zwei Spieler dürfte der 'Talkshow'-Modus am interessantesten sein. Hier nehmt ihr an kleinen Turnieren teil, in denen ihr auf einem Schauplatz nach und nach mehrere Gegner besiegen müsst - ist das geschafft, schaltet sich die nächste Stufe frei. Eingebettet wird das Ganze in halbwegs witzig-ironische Zwischensequenzen, in denen es um eine Talkshow zum Thema Backyard Wrestling geht. Endlich in einem der unterschiedlichen Areale angekommen, geht es richtig zur Sache. Die beiden Kontrahenten prügeln entweder mit Fäusten und Kicks aufeinander ein oder setzen Wrestling-Moves ein. Das Salz in der Suppe sind aber natürlich die zahlreichen Items, die ihr einsetzen dürft. ihr greift schnell mal zur Eisenstange, werft mit Ziegelsteinen, schleudert euren Gegner gegen diverse schmerzhafte Objekte, prügelt ihn durch einen Tisch oder klettert auf eine Erhöhung und springt auf den anderen Wrestler. Das Geschehen orientiert sich dabei mehr an Beat'em Ups als an typischen Wrestling-Games.

Bitte bleibt im Hinterhof
Leider ist das Gameplay ziemlich dürftig ausgefallen. Schlagmanöver sind nicht gerade in üppiger Zahl vorhanden, Kollisionsabfrage und Steuerung eher mäßig und die Gegner-KI überaus unfair. Letzteres zeigt sich zum Beispiel, wenn ein CPU-Kontrahent einen Gegenstand wirft - dieser verfolgt euch dann wie eine ferngesteuerte Rakete, so dass ihr kaum ausweichen könnt, ihr dagegen trefft (wenn überhaupt) nur mit genauem Zielen und Glück. Ebenfalls schade, dass auf einen Vierspieler-Modus und andere Spielvarianten wie Cage- oder Laddermatches verzichtet wurde. Hat man mal alle Wrestler und Areale gesehen, sinkt die Motivation rapide. Auch die technische Seite des Spiels mag nicht zu begeistern. Während die Animationen der Kämpfer noch halbwegs in Ordnung gehen, sehen die Areale sehr schlicht aus und wirken ziemlich unmotiviert mit Items bestückt. Auch die schwachen Texturen und das auf beiden Konsolen vorhandene Texturflimmern wirkt unzeitgemäß. Immerhin der Sound geht in Ordnung, der mit lizenzierten Rock-Tracks und passablen Effekten sowie englischer Sprachausgabe aufwarten kann. Xbox-Besitzer können außerdem eigene Songs von der Festplatte nutzen.

Fazit

von David Stöckli
Das exotisch und brutal anmutende Prügelspiel kann weder mit aktuellen Wrestling- noch Beat'em Up-Titeln mithalten. Insbesondere Gameplay, Steuerung und Grafik sind nicht zeitgemäß, außerdem vermisst man Langzeitmotivation und Abwechslung.

Überblick

Pro

  • interaktive Arenen
  • zahlreiche Waffen

Contra

  • unfaire KI
  • mangelhafte Steuerung
  • mäßige Grafik
  • schwache Modiauswahl

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