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Test - Assassin's Creed III : Strahlende Schönheit?

  • PC
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Auf den Konsolen hatte das Spiel mit einigen Problemen zu kämpfen. Vor allem die im Vergleich zu den Vorgängern in einigen Abschnitten schwach wirkende Grafik und eine nicht unbeträchtliche Menge an Bugs trübten das ansonsten großartige Spielerlebnis. Rund vier Wochen nach dem Auftritt auf PlayStation 3 und Xbox 360 muss Assassin's Creed III nun zeigen, was auf dem PC so alles möglich ist.

Wir wollen gar nicht lange in Sachen Handlung und Spielmechanik abschweifen, denn Details und unsere Meinung dazu könnt ihr unserem Test der Konsolenversionen entnehmen. Der Wechsel vom mittelalterlichen Italien und Konstantinopel zur Amerikanischen Revolution hat dem Spiel jedenfalls nicht geschadet. Statt durch beeindruckende Metropolen geht es nun über Stock und Stein, statt Schwert und Axt werden nun Tomahawk und Pistole genutzt. Dabei wird nicht auf die grundlegenden Elemente der Serie verzichtet. Auch an einer tollen Handlung mit hervorragender Inszenierung und schöner Sprachausgabe mangelt es nicht.

Inhaltlich ist Assassin's Creed III ohne Zweifel einer der stärksten Teile der Reihe, auch wenn einige Spielmechaniken vielleicht einen Tick zu sehr vereinfacht wurden. Konzentrieren wir uns also auf die Eigenheiten der PC-Version. Die beginnen mit der Steuerung per Maus und Tastatur, die Ubisoft glücklicherweise gut gelungen ist, zumal einem das Spiel genügend Zeit zur Einarbeitung lässt und die verschiedenen Elemente nach und nach im Spiel auftauchen. Mit WASD scheucht ihr Connor durch die Landschaft, rennt und springt mit gedrückter rechter Maustaste, attackiert mit der linken Taste oder pariert mit E. Die Tastenbelegungen können angepasst werden, falls die Belegung jemandem zu unbequem erscheint. Schlussendlich gibt es noch die Möglichkeit, einen Controller anzuschließen, wobei dann dieselbe Belegung wie bei den Konsolen genutzt wird. Abgesehen von den typischen Haklern an manchen Stellen bei schnellen Sprung- und Laufkombinationen geht das auch gut von der Hand.

Der offensichtlichste Unterschied liegt freilich bei der Grafik. Wo die Konsolenversionen in einigen Bereichen doch ein ziemlich gemischtes Bild mit schwacher Weitsicht, matschigen Texturen und groben Schatten hinterließen, lässt die PC-Version richtig die Muskeln spielen. Es liegen wahre Welten zwischen den Versionen, die PC-Fassung ist – nicht zuletzt dank schöner DirectX-11-Effekte – zuweilen ein echter Augenschmaus mit toller Weitsicht, scharfen Texturen und einigen wunderschönen Effekten. Die Performance zeigt sich dabei erfreulich flüssig, Ladehakler kommen so gut wie nie vor und die Bildrate bleibt angenehm stabil.

Assassin's Creed III - Video Review
Assassin's Creed geht in die dritte Runde. Diesmal mit neuen Protagonisten und neuem Handlungsstrang. Ob Ubisoft wieder ein Meisterwerk abgeliefert hat, seht ihr im unserem Videotest.

Trotz aller Pracht gibt es allerdings auch Schwächen zu entdecken, zwar nicht so gravierend wie bei den Konsolen und kaum wirklich störend, aber zuweilen unübersehbar. Da kommt es schon mal vor, dass kleine Teile der Bekleidung, Haare oder Pferdeohren hektisch im kaum vorhandenen Wind zappeln. Oder dass in der Ferne Tiere oder NPCs unschön aufploppen oder Clipping-Fehler auftreten. Auch entdeckt man hier und da kleine Nachlässigkeiten bei den Texturen oder der Darstellung einiger Objekte. Manchmal funktioniert auch  die Lippensynchronität nicht voll. Insgesamt aber fallen diese kleinen Patzer kaum ins Gewicht und man bemerkt sie bei der allgemeinen Schönheit des Spiels fast nicht. Man nimmt sich gerade in freier Natur gern mal die Zeit, den Blick schweifen zu lassen und die durch Licht oder Nebel erzeugten Stimmungen in sich aufzusaugen.

Die spielerischen Fehler konnten bei der PC-Version offenbar ebenfalls nicht ganz ausgebügelt werden, auch wenn diese bei Weitem nicht so gravierend und eher lästig oder unschön als spielbehindernd sind. Es ist Kleinkram, wie NPCs, die mitten im Massengefecht plötzlich verschwinden. Auch kommt es zu kleineren KI-Aussetzern, etwa wenn Wachen es nicht registrieren, dass ihr einen Gegner direkt neben ihnen erledigt, oder ein Kamerad statt der angepeilten Wache einen vorbeilaufenden Hund erlegt. Oder es schleicht sich mal ein Kollisionsfehler ein, beispielsweise wenn sich ein beritten flüchtender Boss auf einmal in einer Nische aus Fels und einem Hindernis festläuft. Es kann auch vorkommen, dass sich die Gliedmaßen eines per Attentat erledigten Gegners in physikalisch unmöglichen Dimensionen verdrehen. Aber wie gesagt: Es sind kleine Fehler, die nicht ernsthaft ins Gewicht fallen, sondern eher als kleine Unschönheiten durchgehen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ich bin erleichtert. Nach dem Test der Konsolenversionen hatte ich schon die Befürchtung, dass die PC-Version ebenfalls unter heftigen Problemen leiden würde. Doch diesbezüglich können wir Entwarnung geben. Sicher, auch hier gibt es nicht wenige kleine Macken, wie sporadische Grafikfehler und kleinere Bugs. Im Gegensatz zu den Konsolenversionen bleiben diese aber im überschaubaren Rahmen. Klar, das trübt etwas den Gesamteindruck, denn von der Reihe ist man in der Hinsicht Besseres gewohnt, aber wie gesagt: Es sind Kleinigkeiten, Unschönheiten, ein bisschen fehlender Feinschliff, aber nichts, was das Spiel an sich behindert. Dafür versöhnt die PC-Version mit einer hinreißenden Optik, die so gar nichts mit dem durchwachsenen Bild auf PS3 und X360 zu tun hat. Prachtvolle Umgebungen, schicke Effekte und schöne Texturen verwöhnen das Auge sowohl in den Städten als auch in freier Natur. Inhaltlich und spielerisch ist der Titel über fast jeden Zweifel erhaben, aber aufgrund der am Ende negativ auffallenden Unsauberkeiten schrammt das Abenteuer rund um Connor dann doch noch knapp an der 90 vorbei.

Überblick

Pro

  • toller neuer Schauplatz
  • spannende Geschichte
  • beeindruckende Seeschlachten
  • gut umgesetztes Jagd-Feature
  • interessante neue Waffen
  • mitreißende Musikuntermalung
  • unterhaltsame, neue Mehrspielermodi
  • großer Umfang
  • spielerische Vielfalt
  • bildschöne Umgebungen
  • sehr stabile Performance

Contra

  • Clipping-Fehler
  • schwankende Qualität der Nebenaufgaben
  • eintönige Tunnellabyrinthe
  • diverse kleinere Bugs
  • sporadische Grafikfehler

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