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Test - Anno 1503: Aufbruch in eine neue Welt : Anno 1503: Aufbruch in eine neue Welt

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Anno 1503: Aufbruch in eine neue Welt
Die gut befestigte Stadt des Gegners!

Doch was tut man nach der abwechslungsreichen Kampagne, die Lust auf mehr gemacht hat? Zum Glück gibt es da zehn einzelne Szenarien, die in einer beliebigen Reihenfolge gespielt werden können und worin nochmals sehr interessante Aufgaben auf den unermüdlichen Strategen warten. Auch hier allerdings Aufgaben, die so einige Anforderungen an den Spieler stellen und gerade für Neulinge oft frustrierend anspruchsvoll sind, muss er doch oft wieder von vorne beginnen, wenn er sich 'versiedelt' hat oder einmal mehr Konkurs anmelden musste. Ein etwas moderaterer Schwierigkeitsgrad wäre wohl adäquat gewesen. Oder noch besser: eine Einstellung, die es erlaubt, die Schwierigkeit vom Spieler anpassen zu lassen. Zwar gibt es auch einfachere Szenarien, aber selbst diese werden am Anfang nur schwer bestritten werden können, wenn jemand nicht wirklich die Motivation mitbringt, sehr viel zu lernen. Aber genau das macht doch die Faszination eines solchen Spieles aus: das Entdecken von Zusammenhängen, das Austüfteln von neuen Strategien. Ob dazu aber ein Sechsjähriger - wie die USK impliziert - die Bereitschaft aufbringen kann, ist mehr als nur anzuzweifeln ...

Faszination Endlosspiel
Wer sich noch nicht an die harte Kampagne wagen will, sollte sein Glück zunächst in einem Endlosspiel versuchen und irgendeine der insgesamt acht Endlosspiel-Karten wählen, um dort einfach friedlich und ohne Zeitdruck eine funktionierende Wirtschaft aufzubauen. Denn es macht unheimlich Spaß, seine eigene Stadt von Grund auf minutiös aufzubauen, zu planen, sie seinen Wünschen entsprechend zu gestalten, auszuklügeln, wo man am besten die Gebäude und die Strassen baut, wann man seinen Bewohnern neu geforderte Bauten wie Schule, Kathedrale oder Badehäuser errichtet, oder wann man ihnen Bedarfsgüter wie Alkohol, Salz, Gewürze, Tabak oder in höheren Stufen Schmuck zur Verfügung stellt. Die Bewohner bedanken das Engagement ihres Herrscher durch einen sozialen Aufstieg, zum Beispiel werden Pioniere zu Siedlern, Siedler steigen in die Bürger-Klasse auf und diese werden schließlich zu Kaufleuten. Es ist klar, dass in einem prunkvollen Bürgerhaus wesentlich mehr Einwohner Platz finden, als in einem armseligen Holzbau eines Pioniers. Doch mehr Einwohner verlangen auch mehr Nahrung, mehr Bedarfsgüter, spülen aber auch mehr Geld in die Kasse. Für den Strategen gilt es immer abzuwägen, ob er seine Einwohner schon jetzt aufsteigen lassen oder ob er nicht doch noch warten will, bis die Nahrungsversorgung besser gesichert ist.

Anno 1503: Aufbruch in eine neue Welt
Auf diesem Eiland hat sich der Feind breit gemacht.

Des Weiteren wird der Spieler ständig durch spezielle Ereignisse unterhalten, seien es Katastrophen wie ein Ausbruch der Pest in der Stadt, eine Dürre, eine Feuersbrunst mitten in der Siedlung oder gar ein Vulkanausbruch. Die Weltmeere werden von finsteren Piraten unsicher gemacht, fremde Kulturen sind euch oftmals feindselig gesinnt und gegnerische Städte nehmen euch die dringend benötigten Ressourcen weg. Immer und überall läuft etwas im 'Anno'-Land, langweilig wird es nie!

Neues Wirtschaftssystem
Die Schwierigkeit in fast jedem Einsatz liegt darin, nicht pleite zu gehen, denn anders als noch in 'Anno 1602' ist es im Nachfolger deutlich schwieriger, zu Geld zu kommen. Wer nicht im Schuldenturm enden will, muss sich vorsehen! Eure Einwohner haben es hingegen gut: Sie müssen keine Steuern mehr bezahlen, die Staatskasse wird nur durch Einkünfte aus dem Handel oder dem Verkauf von Waren an Marktständen gespeist. Dabei ist alles so teuer im 'Anno'-Land: Jede Produktionsstätte hat ihre Betriebskosten, der Bau eines jeden Gebäudes kostet Unsummen, das Militär ist im Unterhalt ebenfalls teuer, und wer Waren einkaufen gehen muss, sollte sich ernsthaft um seinen Staatssäckel Sorgen machen. Das Wirtschaftssystem von 'Anno 1503' verlangt viel vom Spieler, jede Investition muss genau durchdacht werden, weitaus mehr als noch im Vorgänger, vielleicht sogar zu sehr, so dass die Motivation flöten gehen kann, wenn man immer wieder an den maroden Finanzen scheitert. Auf den ersten Blick wirkt das neue System noch nicht ausgereift, versteht man jedoch nach einigen Spielen die Zusammenhänge, dann macht es auf jeden Fall großen Spaß, seine Siedlungen so zu optimieren, dass der Bankrott abgewendet werden und man schließlich eine positive Bilanz vorweisen kann. Bis dahin wird es aber sowohl für 'Anno'-Frischlinge wie auch -Veteranen einige Spiele brauchen, bis man wirklich den Dreh raus hat.

Anno 1503: Aufbruch in eine neue Welt
Aus diesem Berg beziehen wir Salz und Ziegel.

Grafische Verbesserungen?
Die Grafik wurde im Vergleich zum Vorgänger mächtig aufpoliert. Noch mehr Animationen, mehr unterschiedliche Landschaftstypen wie saftiges Gras, Steppe, Wald oder Hügel-Gebiet, verschiedene Klimazonen, unzählige Figuren, authentische Gebäude des 16. Jahrhunderts – das alles stellt einen grafischen Leckerbissen dar. Dennoch, die Verbesserungen sind nicht weltbewegend, vor zwei Jahren wäre diese Grafik top gewesen, heute jedoch verdient sie nur noch das Prädikat 'gut', aber nicht überragend. Alles sieht wunderbar aus, aber Konkurrenz-Titel bieten ebenfalls eine gute Optik. Hier sticht also der Titel von Sunflowers/Max Design nicht wirklich hervor, nur über die Grafik alleine kann sich 'Anno 1503' nicht von der Masse vergleichbarer Titel abheben.

 

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