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Test - Animal Crossing: Wild World : Animal Crossing: Wild World

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Nintendos tierische Daily Soap ist zurück: Nach der gelungenen GameCube-Version soll ’Animal Crossing’ mit neuen Ideen die DS-Anhänger verzücken. Wir haben uns in den Alltag der niedlich-fröhlichen Simulation gestürzt und berichten im Review von unseren Erlebnissen.

There is no place like home

Annette brauchte dringend Medizin, ich erhielt einen Dankesbrief von einem griesgrämigen Löwen, anschließend musste ich zu Nook, meine Schulden mit Transportaufträgen abzuarbeiten, dann auf einen kleinen Schwatz zum Bürgermeister, bevor ich den Müll aus meinem Häuschen herausbrachte und die Inneneinrichtung um eine kultige Rockgitarre ergänzte. Danach machte ich einen kleinen Spaziergang und besuchte die Hasendame Koko, die verzweifelt auf der Suche nach Designermöbeln ist, durchstöberte den Gemeinde-Abfalleimer und fand tatsächlich einen Limonenstuhl. Später ließ ich die Seele baumeln und angelte ein paar leckere Seebarsche, außerdem versuchte ich, neue Insekten durch spezielle Bepflanzung meines Vorgartens anzulocken. Dabei grub ich ein Dino-Fossil aus, über das sich Adelheid sicher freuen wird. Vor dem Zubettgehen streifte ich schließlich noch einmal kurz durchs Städtchen und unternahm einen kleinen Abstecher ins Museumscafé, um dort dem neusten Song von K. K. Slyder zu lauschen. Puh, was für ein Tag – schnell ins Bett und schlafen, immerhin gibt es morgen wieder allerhand zu tun.

Daily Soap

Ihr seht schon, in ’Animal Crossing: Wild World’ geht es nicht darum, ein actiongeladenes Abenteuer zu bestreiten oder einer festgelegten Story zu folgen. Vielmehr erlebt ihr quasi eine interaktive Daily Soap (mit eher wenig Handlung), die teilweise noch am ehesten mit ’Die Sims’ oder ’Harvest Moon’ vergleichbar ist. Im Grunde geht es nur darum, dass ihr immer wieder in die kleine Welt des Spiels abtaucht, kleine Dinge erledigt, mit anderen Figuren ein bisschen quatscht und den einen oder anderen Gegenstand sammelt. Was nicht sonderlich spannend klingt, kann rasch zur Sucht werden. Das liegt nicht zuletzt an der Echtzeit-Komponente: Im Spiel ist stets derselbe Tag und dieselbe Zeit wie in der Realität – wenn ihr also einen bestimmten Feiertag in eurem virtuellen Ort erleben, an einer Fete teilnehmen, einen fahrenden Händler nicht verpassen oder beim Posthaus zu den Geschäftszeiten vorbeischauen wollt, müsst ihr euch an die Termine halten. Entsprechend wechseln Tageszeiten und Jahreszeiten. Ein weiterer Reiz ist die Vielfalt: Zwar wirkt der Handlungsraum ziemlich begrenzt, trotzdem gibt es allerlei zu tun. Die Interaktion mit anderen Figuren ist wichtig und die eine oder andere Überraschung lockert den Alltag auf – halt wie im richtigen Leben.

Alt und neu

Kennern von ’Animal Crossing’ für GameCube dürfte das alles sehr bekannt vorkommen. Und tatsächlich spielt sich die DS-Variante praktisch identisch zur Heimvorlage. Wer die GCN-Fassung mochte, wird also auch mit dem DS-Spiel etwas anfangen können. Trotzdem gibt es in der Handheld-Version einige Neuerungen, außerdem funktioniert das Nur-mal-kurz-vorbeischauen-Spielprinzip auf einem Handheld fast besser als zu Hause. Als Erstes fällt natürlich die Touchscreen-Unterstützung auf. Als Alternative zu Buttons und Digi-Kreuz könnt ihr euren Charakter per Bildschirmberührung bewegen und die meisten Aktionen durchführen – das funktioniert aber nicht immer ganz perfekt. Ansonsten dürft ihr beispielsweise Outfits malen und das Item-Menü bequem per Stylus managen. In diesem Moment seht ihr auf dem oberen Screen das normale Spielgeschehen, unten das Menü. Im sonstigen Spielbetrieb ist leider am oberen Bildschirm nur eine öde Himmelsdarstellung zu erblicken. Insgesamt ist ’Wild World’ überdies ein wenig komplexer ausgefallen, so ist zum Beispiel das Fischen etwas schwieriger, die anderen Bewohner reagieren etwas cleverer auf eure Briefe und geben abwechslungsreichere Phrasen von sich, weiterhin bietet das Spiel mehr Möglichkeiten als noch die GCN-Fassung. Wie schon im GameCube-Spiel ist es möglich, dass ihr die Städtchen anderer Spieler besucht und Items austauscht. Allerdings geht das in der DS-Fassung nun viel komfortabler, da ihr wahlweise sogar online per WiFi-Verbindung euren Kumpels aus aller Welt einen Besuch abstattet.

Fazit

von David Stöckli
Sicher, der eine oder andere User wird mit dem offenen Spieldesign wenig anfangen können, alle anderen sollten sich ’Animal Crossing’ auf dem DS aber nicht entgehen lassen. Dank sinnvoller neuer Features und der gerade für Handhelds geeigneten Spielidee gefällt die DS-Variante sogar noch einen Tick besser als die GCN-Vorlage.

Überblick

Pro

  • komplexerer Spielinhalt
  • gelungene DS-Anpassung
  • Online-Modus

Contra

  • grobe Grafik
  • keine richtigen Story-Missionen
  • Touchscreen-Steuerung manchmal etwas ungenau

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