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News - Activision Blizzard : Kotick unter Beschuss, Treyarch-Co-Chef tritt zurück

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    Bei Activision Blizzard kehrt weiterhin keine Ruhe ein. Die Klage des Staates Kalifornien und die Arbeitsbedingungen im Unternehmen bringen immer neue Vorwürfe zutage. Nun steht selbst CEO Bobby Kotick unter Beschuss.

    Update:

    Puh, da weht derzeit eine richtig steife Brise, was CEO Bobby Kotick angeht. Laut aktuellen Meldungen haben sich einige Aktionäre von Activision Blizzard unter der Führung der SOC Investment Group zusammengetan und den Rücktritt von Kotick sowie zwei weiteren Vorstandsmitgliedern, namentlich Brian Kelly und Robert Morgado, gefordert. Unterstützung kommt dabei von weiteren Investmentgruppen, die vor allem Frauen in verschiedenen Industriebereichen unterstützen. Unbekannt ist, wie hoch die Anteile der Gruppierungen sind, aber auf jeden Fall bedeutet das noch mehr dicke Luft im Hause Activision Blizzard.

    Originalmeldung 17.11. 10:13 Uhr:

    Neue Berichte vom Wall Street Journal sorgen für weitere Unruhe beim angeschlagenen Publisher Activision Blizzard. Los geht es bereits mit den Umständen rund um den Rücktritt von Jennifer Oneal, die erst im August zusammen mit Mike Ybarra die Leitung von Blizzard übernommen hatte. Ihr Rücktritt war seinerzeit mit eher dünnen Begründungen geschehen, die einiges an Fragen offen ließen.

    Laut dem WSJ ist nun herausgekommen, dass sie ihre Position aufgegeben hat, weil sie marginalisiert und diskriminiert wurde (Oneal ist asiatisch-amerikanischer Herkunft und homosexuell). Das WSJ will Kenntnis von Emails haben, in denen Oneal eröffnet, dass sie bereits früher im Unternehmen sexuell belästigt wurde. Zudem sei sie nach dem Antritt der neuen Position schlechter bezahlt worden als Ybarra. Die Vermutung liegt nahe, dass ihre Berufung eher symbolische Zwecke hatte.

    Durch die Berichte des Wall Street Journal gerät nun auch Firmenchef Bobby Kotick unter Beschuss. Der soll bereits über Jahre Kenntnis von den Zuständen im Unternehmen, speziell im Hinblick auf die Belästigung weiblicher Mitarbeiter, gehabt haben, diese aber ignoriert oder heruntergespielt haben. Zudem soll er 2006 und 2007 weibliche Mitarbeiter bedroht haben und die Angelegenheiten außergerichtlich beigelegt haben.

    Auch die Anschuldigungen einer Vergewaltigung einer Mitarbeiterin von Sledgehammer Games durch einen Vorgesetzten soll Kotick gegenüber dem Vorstand unter den Tisch gekehrt haben. Offenbar keine Einzelfälle, der Bericht schildert zahlreiche weitere Vorfälle, von denen Kotick Kenntnis gehabt haben soll, ohne entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

    In einer Stellungnahme zu dem Bericht hat sich der Vorstand von Activision Blizzard vorerst hinter Kotick gestellt:

    "The Activision Blizzard Board remains committed to the goal of making Activision Blizzard the most welcoming and inclusive company in the industry. Under Bobby Kotick's leadership the Company is already implementing industry leading changes including a zero tolerance harassment policy, a dedication to achieving significant increases to the percentages of women and non-binary people in our workforce and significant internal and external investments to accelerate opportunities for diverse talent. The Board remains confident that Bobby Kotick appropriately addressed workplace issues brought to his attention. The goals we have set for ourselves are both critical and ambitious. The Board remains confident in Bobby Kotick's leadership, commitment and ability to achieve these goals."

    Der Bericht zeigt bereits personelle Wirkung. Dan Bunting, Co-Chef von Call-of-Duty-Entwickler Treyarch, hat mittlerweile das Unternehmen verlassen, nachdem darin bekannt wurde, dass Bunting im Jahre 2017 eine weibliche Mitarbeiterin belästigt haben soll. Zwar gab es 2019 eine interne Ermittlung deswegen, doch Kotick griff ein und sicherte Bunting seinen Job. Bunting war etwa 18 Jahre lang bei Treyarch und hat an unzähligen Call-of-Duty-Teilen mitgearbeitet.

    Damit ist das Thema aber noch nicht durch. Einem Bericht von Kotaku zufolge haben sich mittlerweile Mitarbeiter vorm Blizzard-Headquarter in Irvine versammelt und fordern den Rücktritt von Kotick und auch in den sozialen Medien brennt die Luft:

    “We will not be silenced until Bobby Kotick has been replaced as CEO, and continue to hold our original demand for third-party review by an employee-chosen source", fordert zum Beispiel die ABK Workers Alliance. Das wird wieder mal eine spannende Woche bei Activision Blizzard.

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