Test - Acer Predator 17 G9-793 : Ein Raubtier unter den Notebooks?
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So ganz neu ist das Acer Predator 17 nicht, leider kommen wir erst jetzt in den Genuss eines Testgerätes. Aber das macht fast gar nichts. Im Gegenteil, gerade jetzt, wo die neuen Kaby-Lake-Modelle auf dem Markt sind, schauen Sparfüchse nach den älteren Skylake-Modellen, um hier und da noch ein Schnäppchen abzugreifen. Uns wurde eine Konfiguration im Wert von derzeit 2.229 Euro zur Verfügung gestellt, die es jedoch im Laden durchaus bereits günstiger gibt. Wir konnten nicht widerstehen und haben es uns genauer angeschaut.
Unser 2.200-Euro-Exemplar punktet vor allem mit einem i7-6700HQ Prozessor, einem der gängigsten Modelle der Skylake-Reihe, sowie einer kräftigen GeForce GTX 1070 von NVIDIA. Eine etwas seltsame Konstellation, denn für ein reines Full-HD-Display wäre eine GTX 1060 ausreichend und günstiger, auch wenn das hier verbaute IPS-Panel immerhin mit G-Sync und einer Bildrate von 75 Hz glänzt. Die Power der Konfiguration sollte jedenfalls locker für ein 1440p-Display genügen. Auf der anderen Seite bringt diese Konstellation natürlich einige Reserven für kommende Spiele mit und bei einem 17-Zoll-Display ist eine Full-HD-Auflösung eigentlich völlig ausreichend.
Die verbaute Hardware liefert im Grunde den Standard, den man in dieser Preisklasse erwarten kann. Als Arbeitsspeicher wurden 16 GB DDR4-2400 im SODIMM-Format von Kingston verbaut. Eine 256 GB große M.2-SSD und eine 1 TB große SATS600-HDD sorgen für ordentlichen Speicherplatz. Ein DVD-Laufwerk ist ebenfalls vorhanden. Witzigerweise kann es einfach herausgezogen und durch einen beiliegenden Zusatzlüfter ersetzt werden, falls ihr das Notebook ordentlich fordern wollt.
Killer Wireless-AC 1535, Killer E2400 Gigabit LAN mit Killer DoubleShot Pro und BlueTooth 4.1 sorgen für Konnektivität. Die Anschlüsse sind zwar nicht üppig, aber alles Nötige ist vorhanden: 4x USB 3.0, 1x USB 3.1 Gen2 mit Thunderbolt 3, HDMI und DisplayPort sowie RJ-45, Audioanschlüsse und ein Card-Reader schmücken die Seiten des Notebooks.
Als Display wird in unserem Exemplar ein IPS-Panel mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln (Full HD) und einer Bildwiederholrate von 75 Hz genutzt. Zwar gibt es inzwischen schon Notebooks mit 120 Hz, aber besser als die früher üblichen 60 Hz ist das allemal. Das Display leistet grundsolide Arbeit, ohne zu glänzen, und erlaubt sich keine nennenswerten Schwächen. Positiv zu erwähnen ist, dass es NVIDIA G-Sync unterstützt und somit Tearing und Ruckler minimiert. Farbdarstellung, Kontrast und Helligkeit gehen in Ordnung, die Reaktionszeit ist für ein IPS-Display ebenfalls völlig akzeptabel.
All das ist in ein formschönes, aber mit 42,3 x 32,1 x 4 cm, vor allem was die Tiefe angeht, recht voluminöses Gehäuse verpackt. Mit etwas über 4 kg ist das Predator 17 zudem kein Leichtgewicht, andererseits werden Gaming-Notebooks ohnehin eher als Desktop-Ersatz genutzt und nicht im Rucksack mit auf Reisen genommen. Die solide Verarbeitung gefällt uns aber gut. Der Deckel wackelt nicht, ist aber dennoch leicht zu öffnen und die Tastatur biegt sich nicht nennenswert durch. Schön ist, dass die matte Gehäuseoberfläche recht resistent gegen Schmutz und Fingerabdrücke ist.
Tastatur und Touchpad wissen ebenfalls zu gefallen. Die Tastatur umfasst fünf seitliche Makrotasten nebst einem Umschalter, sodass bis zu 15 Makros über die vorinstallierte PredatorSense-Software eingerichtet werden können. Pfeil- und WASD-Tasten sind farblich rot abgehoben, die Pfeiltasten dazu etwas versetzt zum Rest des Feldes. Die Druckpunkte der Tasten sind sehr angenehm, es lässt sich prima darauf tippen und zocken.
Das Touchpad ist sensibel und präzise, ohne zickig zu wirken, und die beiden Tasten darunter funktionieren ebenfalls einwandfrei und sind angenehm zu bedienen. Wer eine Maus nutzt, kann per Tastendruck zudem das gesamte Touchpad deaktivieren. Auch hier also alles im grünen Bereich.
Natürlich ist die Leistung nicht unwichtig. Acer gibt sich hier ebenfalls keine Blöße. Der i7-6700HQ in Verbindung mit der GTX 1070 ist mit der Full-HD-Darstellung im Grunde bereits unterfordert und könnte eigentlich ein 1440p-Display vertragen. Entsprechend niedrig zeigt sich die GPU-Temperatur, die in dieser Konstellation unter Volllast maximal auf kühle 71 Grad ansteigt. Wer also etwas Geld sparen will, kann durchaus zur GTX-1060-Option greifen, die immer noch genug Power für 1080p liefert und den Preis auf unter 2.000 Euro drückt.
GPU und CPU können mit der PredatorSense-Software noch in zwei Stufen (Schneller, Turbo) übertaktet werden und dadurch bis zu zehn Prozent mehr Leistung rausbolzen, ohne die Kühlung ins Schwitzen zu bringen. Schon im Normalmodus zeigt das Predator 17 ordentliche die Krallen und verweist so einige von uns getestete Konkurrenten in die Schranken. Lediglich den werksübertakteten und deutlich teureren Kraftschweinen von Aorus und Gigabyte muss man sich geschlagen geben.
Unterm Strich liefert das Predator also eine piekfeine Spieleleistung und erlaubt sich keine nennenswerten Schwächen. Erwähnt werden sollte noch, dass Acer sein Notebook nicht mit Tonnen von Software zumüllt. Die PredatorSense-Software als einziges Tool bietet Übertaktung, Tastatureinstellungen und Makros sowie die Konfiguration der drei Beleuchtungszonen des Keyboards. Sehr fein.
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