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Special - Torrents auf der Xbox One : Chance oder Risiko?

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Microsoft träumt von einer universellen Plattform. Der PC und die Xbox One sollen gleichzeitig Programme nutzen können, ohne dass diese besonders für eine Plattform optimiert werden müssen. Die Menge an Software, die es so auf die Xbox One schaffen könnte, ist riesig. Zu einer der ersten bestätigten Apps gehört Torrex, ein Client zum Herunterladen von Torrent-Dateien. Das Interessante daran: Das P2P-Netzwerk könnte den Alltag auf der Xbox One sehr erleichtern.

Das Torrent-Protokoll dient zum Herunterladen von Dateien jeder Art und soll die Server-Last des jeweiligen Hosts schonen, indem nicht alle Nutzer gleichzeitig von der Quelldatei herunterladen, sondern untereinander Teile des Downloads austauschen. Das Prinzip ähnelt dem der in die Jahre gekommenen (oder eingestellten) Filesharing-Netzwerke wie eMule, Kazaa oder Napster. Dadurch können sehr hohe Download-Geschwindigkeiten erzielt werden, da die Verbindungslast auf mehrere Verbindungen aufgeteilt wird.

Mit Torrex könnte man diese Art von Downloads auf der Xbox One ermöglichen. In einem Interview mit den Kollegen von Wired bestätigte Entwickler Finebits OÜ, dass er an einer Unified-Windows-Platform-Variante (UWP) der Software arbeitet. Aktuell erlaube Microsoft die Verbreitung von Torrent-Download-Managern im Windows Store, da sie zum Datenaustausch dienen und nicht gegen Store-Regeln verstoßen. Deshalb möchte man das Programm auch auf der Xbox One zur Verfügung stellen.

Der große Nutzen

Wenn Microsoft sich dazu entscheidet, den Client auf der Xbox One zu betreiben, könnte es einen großen Vorteil für die Nutzer geben. Das Torrent-Netzwerk könnte von der Konsole dafür verwendet werden, große Dateimengen wie Spiel-Downloads oder Patches herunterzuladen. Dadurch könnte man eine Geschwindigkeitsdrosselung umgehen, wie sie aktuell im Xbox Store vorliegt. Zwar sind die Download-Zeiten aktuell deutlich kürzer als im PlayStation Network, dennoch können Nutzer mit einer Internet-Leitung mit mehr als 50 Mbit kaum ihre komplette Download-Bandbreite nutzen. Durch Torrent-Downloads könnten die Xbox-Server entlastet und Downloads beschleunigt werden.

Dadurch würde jedoch die eigene Internet-Leitung belastet werden, selbst wenn man gerade nichts herunterlädt. Sofern es möglich ist, einen maximalen Upload festzulegen und die Funktion während Online-Spielen auszuschalten, sollten jedoch alle von dieser Technik profitieren. Im Zeitalter der Day-one-Patches in Gigabyte-Größe und digitalen Inhalten, die eine komplette Blu-ray umfassen, ist der Wunsch nach schnelleren Download-Geschwindigkeiten groß.

Die große Gefahr

Während das Netzwerk selbst völlig legal ist, können Probleme entstehen, wenn urheberrechtswidriger Inhalt übertragen wird. Durch die Einbindung des Dienstes würde Microsoft zulassen, dass die Xbox One für das Herunterladen und Verbreiten solcher Inhalte genutzt wird. Da die Downloads lokal auf der Konsole gespeichert werden, könnte ebenso eine Türchen für Schadsoftware geöffnet werden, die sich auf der Konsole durch Torrent-Dateien verbreiten kann. Hier kommt es darauf an, welchen Zugriff Torrex auf die Systemstruktur der One erhält.

Abhilfe könnte eine manuelle Freigabe von Torrent-Dateien schaffen. Beispielsweise könnte Microsoft den Download auf bereits vorher geprüfte Torrents beschränken. Derzeit ist noch unklar, ob Torrex exakt wie auf dem PC funktioniert. Eventuell hat Microsoft bereits Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir auf der E3 mehr über die UWP erfahren. Vielleicht spielt Torrex dort eine größere Rolle, als wir bisher denken.

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