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Special - Wrestlemania 32 : Flop trotz Zuschauerrekord?

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Erfolg oder Katastrophe?

Wrestlemania liegt bereits einige Tage zurück, deshalb verzichte ich auf das minutiöse Abfrühstücken von Matches und Ergebnissen. Stattdessen beschränke ich mich auf ein kurzes, aber knackiges Resümee des Mega-Events. Wrestlemania 32 stellte neue Rekorde auf und dennoch wird die Großveranstaltung im Internet scharf kritisiert. So mehren sich Stimmen, die behaupten, WWE habe die Zuschauerzahl geschönt. Statt über 100.000 Fans sollen nämlich nur rund 94.000 ihren Weg in das AT&T Stadium gefunden haben. Das wäre zwar immer noch ein neuer Rekord, klingt aber natürlich nicht ganz so beeindruckend wie eine Zuschauerzahl von über 100.000.

Dazu schimpfen Abonnenten des WWE Networks, dass man die negativen Reaktionen auf Roman Reigns vertuscht und einfach die Lautstärke der Buh-Rufe heruntergeregelt habe. Im Stadion wurde Reigns gehasst. Jede Einblendung, jedes Video und jede Aktion des Samoaners wurde mit Schmährufen bedacht. Lediglich der Titelgewinn erhielt – auch im Stadion – gute Reaktionen. In der Network-Aufzeichnung aber kommen gerade die Unmutsäußerungen nicht rüber.

Obwohl für mich als Live-Zuschauer die fünf Stunden Wrestlemania wie im Flug vergingen, hatte ich doch vor allem mit einer Tatsache ein Problem: WWE kreiert zwar große Momente, vergisst dabei aber, die jungen Stars – bis auf Reigns – zu stärken. Dean Ambrose geht vergleichsweise sang- und klanglos gegen Brock Lesnar unter. John Cena und The Rock fertigen die Wyatt Family ab. Jericho besiegt AJ Styles klar in einem erstklassigen Wrestling-Match. Einzig die Einführung der Womens-Division ergibt aus meiner Sicht Sinn und hat mit Sasha Banks, Charlotte, Becky Lynch und auch Paige starke Athletinnen, die die Damen anführen können.

Letztlich aber mangelt es in der Herrenabteilung an Zugpferden. Neben Steve Austin, John Cena, Shawn Michaels oder The Rock sehen Roman Reigns, Dean Ambrose, AJ Styles und Co. blass aus und daran hat diese Wrestlemania nichts geändert. Erst bei Monday Night RAW versuchte man die „Neuen“ mehr ins Rampenlicht zu stellen und holt zudem weitere Talente von NXT ins Main Roster.

Trotzdem bleibt die Frage bestehen: War Wrestlemania 32 ein Erfolg? Finanziell mit Sicherheit, allerdings zeigte das Mega-Event auch überdeutlich die Schwächen des aktuellen Produkts auf. Da muss sich ein 46-jähriger Shane McMahon in einem suizidalen Move aus 13 Metern vom Käfig stürzen, damit der Undertaker einen Wrestlemania-Gegner bekommt. So gut ich mich auch von Wrestlemania unterhalten gefühlt habe, langsam muss WWE die alten Stars endgültig in Rente schicken.

Leute wie Dean Ambrose oder AJ Styles müssen glaubhaft etabliert werden, benötigen aber zugleich noch mehr Profil durch eindrucksvolle Storylines. Die Buh-Rufe für Roman Reigns dürfen nicht ignoriert und die Fans sollten nicht an der Nase herumgeführt werden. Ganz egal, ob vor 100.000 oder vor 500 Fans – Wrestling braucht Emotionen und die perfekte Illusion entsteht nur durch die Verbindung zwischen Fans und Stars. WWE befindet sich weiterhin im Umbruch, muss ihn aber erst einmal vollziehen. Es wird Zeit für einen Generationswechsel – und der kommt hoffentlich nach den Geschehnissen der Wrestlemania 32 bald.

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Olaf schreibt als freier Redakteur regelmäßig für Gameswelt, ist aber auch seit über 25 Jahren begeisterter Wrestling-Fan. Seine Eindrücke vom Wrestlemania-Wochenende könnt ihr euch bei den Kollegen von Power-Wrestling anhören. Dort sprach Olaf über NXT Takeover Dallas und über Wrestlemania 32. Auf Twitter schreibt Olaf regelmäßig über Games und Wrestling.

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