Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Vietcong : Vietcong

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren
Vietcong
Da sieht man kaum die Hand vor Augen.

Harte Kost für den wackeren Soldaten
In den Einsätzen wird harte Kost in vier möglichen Schwierigkeitsgraden geboten. Harte Kost deswegen, weil ihr niemals wisst, wo der nächste Gegner auftaucht. So stapft ihr wacker durch den Dschungel, mit angespannten Nerven, bereit, euch beim kleinsten Geräusch in Deckung zu begeben. Das tut auch Not, denn eure Gegner sind alles andere als zimperlich, zudem sind sie im dichten Gebüsch teilweise äußerst schwer zu entdecken. Die Gegner nutzen konsequent jede Deckung der ohnehin schon unübersichtlichen Umgebungen aus, lassen sich nur für kurze Feuersalven blicken und ziehen sich bei Verletzungen auch einmal zurück. Zudem zielen die Burschen auch noch sehr akkurat, so dass euch das Leben wirklich nicht leicht gemacht wird. Die insgesamt recht gute Gegner-KI hat nur gelegentlich Aussetzer, bei denen ein Gegner euch nicht bemerkt, wenn ihr ihm quasi schon auf die Füße tretet.

In den Feuergefechten gibt es eine Besonderheit. So könnt ihr zum einen wie in jedem anderen Shooter auch mittels Fadenkreuz aus der Hüfte schießen. Viel wichtiger aber ist, dass ihr mit der rechten Maustaste die Waffe zentriert und damit über Kimme und Korn zielen könnt. Das beinhaltet auch noch eine weitere wichtige Funktion. Hockt ihr dabei nämlich hinter einer Deckung, so lugt ihr in diesem Ziel-Modus ein wenig über die Deckung hinweg und bietet somit ein kleineres Ziel. Trefferzonen sind augenscheinlich vorhanden, so sind Kopfschüsse tödlich, während am Körper schon einmal zwei oder mehr Treffer erforderlich sind, um einen Gegner auszuschalten.

Vietcong
Mit dem Jeep über enge Bergpisten.
Gemeinsam sind wir stark
Das Teamplay mit euren Kollegen ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, wobei diese eigenständig agieren und auch hier die KI weitgehend überzeugen kann. Leider haben es die Entwickler versäumt, die Charaktere und ihre Beziehung zueinander etwas ausführlicher zu gestalten, so dass die Sache etwas farblos bleibt und einem die Teammates nicht so recht ans Herz wachsen wollen. In den Zwischensequenzen kommen die unterschiedlichen Charaktere nur ansatzweise herüber. Hier wäre sicher noch einiges drin gewesen, um das Spiel persönlicher und noch einen Hauch intensiver zu gestalten.

Für den Marsch durch den Dschungel könnt ihr selbst die Führung übernehmen und versuchen, euch mittels Karte und Kompass zu orientieren. Einfacher ist es jedoch, den einheimischen Scout Le Duy Nhut vorzuschicken. Der achtet nebenbei auf gelegentlich vorhandene Fallen und gibt sofort per Handzeichen Meldung bei Feindkontakt, woraufhin sich eure Gruppe flugs in Deckung begibt und die Gegner ins Visier nimmt. Im Feuergefecht selbst agieren die Jungs sehr akkurat, kämpfen sich Meter für Meter vorwärts und gehen den Feind direkt an, was euch wiederum nicht selten die Gelegenheit gibt, ihn von der Flanke aus zu überraschen. Auch hier gibt es nur wenige Aussetzer, wenn sich einer der Kollegen irgendwo festrennt oder der Trupp sich an engen Stellen gegenseitig im Weg steht.

Mit einigen wenigen Kommandos könnt ihr Befehle zum Angriff, Folgen oder Rückzug erteilen, auch einzelne Teammitglieder könnt ihr zu euch rufen. Letzteres hat seinen besonderen Sinn, denn mit einigen der Männer könnt ihr im Gefecht interagieren. So müsst ihr während der Einsätze gelegentlich Funksprüche absetzen, wozu ihr flugs Defort herbeiruft und ihn per Aktionstaste ansprecht, woraufhin er euch den Hörer reicht. Bronson stattet euch hingegen mit Munition aus, Crocker versorgt eure Wunden. Das nutzen auch eure Kollegen aus, nicht selten ertönt der Ruf "Bronson, need ammo!" oder ihr seht einen eurer Männer beim Sanitäter hocken.

Vietcong
Enge Tunnel sorgen für Nervenkitzel.

Was wird noch geboten?
Ein wichtiger Bestandteil ist, dass ihr getötete Gegner durchsuchen und ihnen Waffen und Munition abnehmen könnt. Das ist speziell dann wichtig, wenn ihr ohne euren Techniker unterwegs seid und euch die Munition knapp wird oder ihr feststellt, dass ihr euch eine ungünstige Waffe für den Einsatz ausgesucht habt. Da wird schon mal die Remington ins Gras geworfen und dafür eine AK47 aufgenommen, mit der sich im Nahkampf mehr erreichen lässt. Auch tragen die Gegner gelegentlich Dokumente mit sich herum. Des Weiteren könnt ihr bei einigen Einsätzen Artillerie-Unterstützung anfordern. Dazu ruft ihr eine Karte auf, auf der ihr die zu beschießende Position markiert, welche dann vom Funker an die Artillerie weitergegeben wird.

Insgesamt wird also ein recht abwechslungsreiches, vor allem aber anspruchsvolles und spannendes Gameplay geboten, das stark von der Atmosphäre profitiert. Die unübersichtliche Vegetation, die Erwartung, dass euch jeden Moment Blei um die Ohren fliegt oder ihr in eine Falle tretet, klaustrophobische Tunnel und die harten Kämpfe treiben den Adrenalinspiegel ordentlich nach oben. Für etwas Verärgerung mag beim einen oder anderen das Speichersystem sorgen, neben zahlreichen Autosaves gibt es nur eine Quicksave-Funktion. In Kombination ist dieses System aber durchaus ausreichend. Die Steuerung entspricht im Wesentlichen dem aktuellen Standard bei Shootern und kann frei belegt werden. 

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel