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Test - Tomodachi Life : Mein Spiel. Mein Leben.

  • 3DS
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Nun war der ersehnte Moment gekommen. David nahm seinen ganzen Mut zusammen, streckte seinen zitternden Zeigefinger aus und betätigte die Klingel – in der Hoffnung, dass sein Idol die Tür öffnen würde. Die Sekunden verstrichen, die Anspannung stieg und stieg. Dann waren Schritte zu hören. Sie wurden immer lauter. Jeder Schritt war wie das Donnern eines nahenden Gewitters. Plötzlich drehte sich der Türknauf und ein überaus freundlich dreinblickender – wenn auch verschwitzter – Japaner öffnete die Tür. Und tatsächlich – es war Shigeru Miyamoto, der neue Stern am Pop-Himmel. Die beiden kamen ins Gespräch. David stellte sich vor und erzählte, wie sich der Auftritt Miyamotos in sein Gedächtnis gebrannt hatte.

Männer in Raumanzügen. Oder so.

Miyamoto lachte. Der schillernde Star war sichtlich erstaunt, dass der Auftritt solch eine Wirkung auf David hatte. Miyamoto entschuldigte sich für seine Reaktion und erklärte seinem neuen Fan, dass es für ihn ein Leichtes sei, eine bessere Show abzuliefern. Nur schnell das Genre und ein paar Textzeilen ändern und es entfaltet sich eine ganz andere Wirkung auf den Zuschauer. Miyamoto war sich der etwas eigenwilligen Situation bewusst und lud David kurzerhand zu einem Spaziergang ein.

Sich einfach mal die Beine vertreten und frische Luft schnappen – dem Sonnenuntergang entgegen. Halt, stopp! Die laufen ja gar nicht der Sonne entgegen. Banausen!

Die beiden unterhielten sich über viele Dinge: billig produzierte Nachmittagssendungen im Privatfernsehen, nervige Behördengänge, das neugeborene Elefanten-Baby im nahe gelegenen Zoo und über diesen schnauzbärtigen Klempner, der nie pünktlich zu Terminen erschien und nur drittklassige Arbeit ablieferte. Man kann sogar so weit gehen zu sagen, dass die beiden auf einer Wellenlänge waren. Es war der Beginn einer großen Freundschaft, die bis heute anhält. Erst neulich lagen wieder ein paar Fotoaufnahmen im Briefkasten, die das untermauern:

Schau mal da: ein blauer Schildkrötenpanzer! Jetzt darfst du dir was wünschen!

Ein Meer aus vierblättrigen Kleeblättern! Glück kann Miyamoto derzeit gut gebrauchen. Seiner neuer Duft „Vee U“ verkauft sich nicht so gut wie erwartet ...

Das obligatorische Wir-springen-in-die-Luft-Foto, damit jeder sieht, wie fröhlich wir sind, darf natürlich nicht fehlen.

Zu guter Letzt noch ein kleiner Zwinkerer in die Kamera. Das wirkt locker, aber auch irgendwie unnahbar.

PS:

Das Leben des David K.“ - Demnächst in ihrem Lichtspielhaus.

Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler
Mehr Projektionsfläche als Spiel

Tomodachi Life ist anders und lässt nur noch im Ansatz erkennen, dass es ein Videospiel ist. Ob das nun gut oder schlecht ist, muss jeder selbst entscheiden. Es ist eine Projektionsfläche für eure Fantasie. Durch die Implementierung eurer eigenen Miis entstehen individuelle Geschichten, die ihren Reiz dadurch entwickeln, dass ihr sie mit euren Freunden, Arbeitskollegen und eurer Familie teilt. Durch tägliche neue Inhalte ermutigt es euch, immer wieder für 15 Minuten auf eurer Insel vorbeizuschauen und mitzuerleben, wie es den Einwohnern ergeht. Wer am Stück viel Zeit in das Spiel investieren möchte, wird am Ende stark enttäuscht sein. Tomodachi Life bietet Wohlfühlatmosphäre, skurrile und unterhaltsame Momente – aber nur für diejenigen, die sich mit dieser Art der Unterhaltung arrangieren können. Entweder reißt es euch mit oder ihr erstickt an der Redundanz und den wenigen Interaktionsmöglichkeiten des Spiels. Aufgrund dessen verzichten wir auf eine Wertung und lassen euch mit den Eindrücken zurück, die wir gesammelt haben. Kurzum: Tomodachi Life ist das, was ihr daraus macht.

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