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News - Kommentar: Die liebe Werbung : Oder: Wie Sam Fisher Snake spielte ...

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In Filmen haben wir uns längst daran gewöhnt: James Bond tritt die britische Tradition mit Füßen und fährt BMW statt Aston Martin. Neo telefoniert sich mit Nokia durch die Welt von 'Matrix' und Bruce Willis erfrischt sich nach einer heißen Schlacht mit einer Dose Pepsi. Das sogenannte Product-Placement - oder auch Schleich-Werbung - beherrscht seit Jahrzehnten Fernseher und Leinwände.

Aber auch in Computer- und Videspielen ist Werbung nichts Ungewöhnliches. Nein, hin und wieder wird sie sogar gewünscht, um den 'Realismus' zu erhöhen. Was wäre denn ein Formel 1-Spiel ohne die auf den Millimeter genau platzierte Werbe-Bande von Bridgestone? Was wäre ein 'Need for Speed: Underground' ohne die Karren von Mazda, Honda oder Nissan, ohne die Accessoires von DC Sports oder HP Racing? Macht es nicht nur halb so viel Spaß, ein schnelles, rotes Auto gegen die Wand zu donnern, wie einen Porsche 911 die Leitplanke entlangschliddern zu lassen, um ihn dann in den Abgrund zu stürzen? Und kauft man sich in Nordamerika vielleicht nicht sogar viel lieber eine Waffe von Heckler & Koch, wenn man sie zuvor schon virtuell an ein paar Menschen 'ausprobiert' hat?

Gut, wir wollen nicht übertreiben: Auch in Spielen werden wir also seit Jahren nicht von der lieben Werbung verschont; häufig freuen wir uns sogar, sie zu sehen. Doch nun tauchen plötzlich Ubi Soft und Sony Ericsson auf, im Gepäck tragen sie 'Splinter Cell: Pandora Tomorrow' und einen plötzlich leicht ergrauten Sam Fisher. Was war geschehen?

Im zweiten Teil des sonst so detailverliebten Clancy-Abenteuers soll unser Geheim-Agent auf einmal sein hochgerüstetes Militär-Spielzeug beiseite legen und sich mit den Handys des schwedisch-japanischen Unternehmens gegen Terroristen zur Wehr setzen. Mit der hochauflösenden Kamera des T637 schießt er Fotos der Bösewichter, das P900 wird zur Kommunikation eingesetzt. Scharfe, kontrastreiche Bilder? Abhörsichere Verbindungen? Ach was! Die CIA setzt auf importierte Massenware an Stelle des hauseigenen HighTechs. Ob das nicht die Atmosphäre zerstört, ist irrelevant.

Zweifellos: Für die beteiligten Unternehmen ist der Deal erfolgversprechend. Dass 'Splinter Cell: Pandora Tomorrow' an die Verkaufszahlen des Vorgängers anknüpft, steht außer Frage, der Marken-Name wird sich in das Gedächnis der Spieler einbrennen. Wer besonders im Trend liegen will, stürmt natürlich sofort in den Laden oder setzt 'das Handy von Sam Fisher' auf seine persönliche Wunschliste für den nächsten Geburtstag.

Drei Fragen bleiben aber dennoch - vorerst - unbeantwortet: Darf sich Sam Fisher eigene Klingel-Töne herunterladen, um ein wenig Leben in den monotonen Agenten-Alltag zu bringen? Was passiert, wenn er im Eifer des Gefechts seine PIN-Nummer vergisst? Und kann er eine Runde 'Snake' spielen, während er auf die nächste feindliche Patrouille wartet?


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