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Test - The Suffering: Ties That Bind : The Suffering: Ties That Bind

  • PS2
  • Xbox
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Der Anti-Held Torque hätte nach den Strapazen im ersten ’The Suffering’ eigentlich etwas Urlaub verdient gehabt, doch die vielen unheimlichen Kreaturen und seine düstere Vergangenheit lassen einfach nicht von ihm ab. Grund genug, Torques Höllentrip in ’The Suffering: Ties That Bind’ weiterzuführen.

Home Sweet Home

Unzählige Videospiele haben versucht, am Erfolg von ’Resident Evil’ und ’Silent Hill’ teilzuhaben und ein eigenes Horror-Erlebnis zu schaffen. Nur wenigen Entwicklern ist dabei ein ansprechendes Spiel gelungen – das letztjährige ’The Suffering’ gehört aber auf jeden Fall dazu, auch wenn hier der Grusel anders als bei den genannten Hitreihen mit viel Action verbunden wurde. Nach dem beachtlichen Erfolg des Titels überrascht es nicht, dass mit ’The Suffering: Ties That Bind’ bereits ein Nachfolger vor der Tür steht. Habt ihr den Erstling durchgespielt, dürft ihr den entsprechenden Spielstand laden und somit ein unterschiedliches Intro zu Beginn des neuen Abenteuers anschauen. Eines bleibt aber immer gleich: Der aggressive Anti-Held Torque flieht nach dem Showdown am Ende des ersten Teils von der Gefängnisinsel und gelangt in seine Heimatstadt Baltimore. Anstatt gerettet zu sein, kommt Torque aber sprichwörtlich vom Regen in die Traufe: Von einer finsteren Organisation wird er gefangen genommen, kann aber ausbrechen. Viel hilft ihm das jedoch nicht, denn die Straßen der Stadt sind geradezu verseucht von Monstern, Blut, verletzten oder verwirrten Menschen und sehen noch schlimmer aus als die Hinterhof-Toilette der übelsten Bar in eurer Gegend.

Willkommen im Albtraum

Torque muss sich also nicht nur erneut der albtraumhaften Wesen erwehren, sondern sich auch vor den gut bewaffneten Schergen der mysteriösen Organisation in Acht nehmen, die ihm dicht auf den Fersen sind. Der noch größere und Furcht erregendere Gegner als alle Höllenkreaturen, Massenmörder, angriffslustigen Gespenster, Zombie-Hunde und sonstigen Horror-Kreaturen ist aber der Wahnsinn des Anti-Helden. Nach wie vor leidet Torque an Wahnvorstellungen, sieht immer wieder (tote) Personen aus seiner Vergangenheit und muss sich mit höhnischen Geistern herumschlagen. Alles dreht sich demnach darum, was früher passiert ist, bevor Torque ins Gefängnis kam, wieso seine Familie auseinander gebrochen ist, ob er wirklich seine Frau und Kinder getötet hat und was eigentlich Fiesling Blackmore mit der ganzen Sache zu tun hat. Hinter der interessanten Story verbirgt sich ein reinrassiges Action-Adventure, in dem ihr wahlweise aus der Ego-Sicht oder der Third-Person-Perspektive die düster-ekligen Gegenden Baltimores erkundet. Die immer mal wieder auftauchenden Feinde bekämpft ihr mit allerlei Schusswaffen oder Schlagwerkzeug. Darüber hinaus müssen kleinere Rätsel gelöst werden – oft sollt ihr doch noch einen Weg aus einer Sackgasse hinaus finden, indem ihr beispielsweise auf Kisten herumklettert, Maschinen bedient oder eine Barrikade zerstört. Um gegen die vielen Feinde zu bestehen, kann sich Torque für kurze Zeit in ein Monster verwandeln, das es mit den Gegnern locker aufnehmen kann. Leider ist das eigentliche Gameplay alles andere als originell ausgefallen und leidet unter ähnlicher Abwechslungsarmut wie der Vorgänger. Immer dieselben Gegner zu besiegen und von Level zu Level ohne Überraschungen durchzumarschieren, ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Da hilft es auch nicht, dass ihr durch gute oder schlechte Taten den Story-Schluss beeinflussen könnt, zumal man das, wie so vieles andere auch, schon aus dem Vorgänger kennt.

Schön eklig

Um das Fehlen von spielerischer Abwechslung zu kaschieren, haben die Entwickler unzählige gescriptete Szenen und Zwischensequenzen in das Abenteuer eingebaut. Diese halten euch zwar etwas bei der Stange, sind aber insgesamt einfach zu viel des Guten. Oft tretet ihr buchstäblich von einem Script-Event in das nächste und wisst gar nicht so recht, wo ihr denn nun genau hinschauen sollt, ob ihr beispielsweise den erscheinenden Gegner besiegen müsst oder ob dessen Auftauchen einfach zur Zwischensequenz gehört und ob ihr gerade etwas falsch macht oder nicht. Technisch macht das Spiel einen guten Eindruck. Dank vieler Details und ansehnlicher Texturen kommt auf beiden Konsolen eine sehr gute Horror-Stimmung auf. Einen festen Magen braucht es auf jeden Fall: An ekligen Details, kranken Ideen und vor allem Blut wird nicht gespart. Anders als der erste Teil ist die deutsche Version von ’The Suffering: Ties That Bind’ dabei weitgehend ungeschnitten. Leider wird die hübsch-gruselige Grafik durch eine stark schwankende Framerate und Pop-ups erkauft, außerdem sind verschiedene Figuren arg polygonarm ausgefallen. Der Sound punktet durch düstere Klänge, gelungene Effekte, eine ordentliche Surround-Abmischung und eine gute deutsche Sprachausgabe. Technische Unterschiede lassen sich zwischen der PS2- und der Xbox-Version nicht ausmachen.

Fazit

von David Stöckli
Schon der Erstling litt an zu wenig Abwechslung – das gilt auch für das zweite ’The Suffering’. Schade, denn die interessante Story und das herrliche, düster-eklige Horror-Setting haben eigentlich viel Potential. Wer auf Grusel und Action steht, sollte dem Titel aber auf jeden Fall eine Chance geben.

Überblick

Pro

  • tolle Atmosphäre
  • unterhaltsame Story
  • viele gescriptete Ereignisse …

Contra

  • … die zuweilen den Spielfluss stören
  • instabile Framerate und Pop-ups
  • wenig Abwechslung

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