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Preview - The Last of Us : Point & Clicker

  • PS3
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Waffen, Medipacks und Gegenstände legt ihr auf das digitale Steuerkreuz, um schnell wechseln zu können. Ihr könnt entweder zwei Pistolen oder ein Gewehr ausrüsten. Hier bekommt The Last of Us eine strategische Note. Baue und rüste ich mehr Waffen aus oder fülle ich meinen Rucksack lieber mit einigen Medipacks? Ihr solltet immer genau im Blick haben, welche Dinge ihr ausrüsten wollt, da das Spiel im Inventarbildschirm nicht pausiert. Es ist also nicht möglich, bei einem Angriff der Mutanten erst mal in aller Seelenruhe die richtige Waffe oder das Heilmittel auszuwählen. Fies, passt aber perfekt zur Stimmung und Atmosphäre des Spiels.

Cocktails für alle

Wir erreichen einen riesigen Saal, der wohl früher mal ein Meeting-Raum war. Hier finden wir einen Holzknüppel. Alle Schlagwaffen haben eine begrenzte Haltbarkeit. Der Knüppel zum Beispiel hält vier Schläge aus, bis er zerbricht. Das Reparieren von abgenutzten Waffen ist nicht möglich. Zum Glück haben wir noch ein paar Klingen und Klebeband, die wir mit dem Knüppel zu einer effektiveren Waffe verbinden können. Die Haltbarkeit erhöht sich ebenfalls von vier Hieben auf sechs. Gute Waffen sind auch bitter nötig, denn im Saal läuft ein halbes Dutzend Mutanten herum. Tess und Ellie bleiben in Deckung, bis wir den Raum gesichert haben. Langsam schleichen wir an einer Wand entlang und nutzen erstmals den Listen-Modus: Durch Druck auf die R2-Taste können wir die Gestalten schemenhaft durch Wände hindurch erkennen. Wir warten geduckt, bis ein Runner isoliert am Rand steht. Als wir hinter ihm hocken, rammen wir ihm das Messer mit einem lautlosen Angriff in den Hals. Er ist erledigt, keiner der anderen Mutanten hat etwas bemerkt.

Die Clicker kommen gefährlich nahe. Zeit für eine Ablenkmanöver. Wir ziehen den Backstein aus der Tasche und werfen ihn auf die andere Seite des Raumes. Die Clicker rennen sofort zur Quelle des Geräuschs. Das verschafft uns etwas Luft, um den nächsten Runner im Faustkampf auszuschalten. Das geht jedoch nicht lautlos ab und so nähern sich die Clicker bedrohlich. Den ersten knüppeln wir nieder, für den zweiten müssen wir kostbare Munition opfern. Nach drei Schüssen aus dem Revolver ist die Sache erledigt. Als Belohnung für die nervenaufreibende Auseinandersetzung winken neue Gegenstände. So finden wir neben mehreren Flaschen Alkohol auch Lappen. Daraus können wir uns nun einige Molotow-Cocktails basteln. Die Eisenstange nehmen wir auch noch mit.

Feuer frei

Nachdem wir im Treppenhaus nach unten gegangen sind, erwartet uns wieder ein Gruppe mutierter Feinde. Dieses Mal entscheiden wir uns für die direkt Konfrontation. Wir werfen die ersten Molotow-Cocktails in die Mitte des Raums. Durch das klirrende Glas angelockt, latschen die Clicker direkt in die Flammen und verbrennen qualvoll. Die Runner dagegen weichen den Flammen aus und attackieren wütend. Gegen die Eisenstange haben sie keine Chance. Die Schrotflinte am Boden heben wir sofort auf. Selbst bei den kräftigen, zähen Clickern reicht ein gezielter Schuss, um sie zu erledigen. Allerdings haben wir auch nur drei Schuss in der Flinte.

Die letzte Patrone in der mächtigen Wumme heben wir uns für einen Clicker auf, der uns den Zugang zu einer Leiter versperrt. Wir klettern hinauf und sind plötzlich im Freien. Direkt vor uns blockiert ein quer stehender Bus die Straße. Mit der Dreieck-Aktionstaste schnappen wir uns einen Rollcontainer, ziehen ihn zum Bus, klettern hinauf, holen die anderen beiden nach und gehen die Straße entlang. Nachdem wir vor einer Horde Infizierter fliehen und uns in letzter Sekunde durch ein Rolltor in ein Gebäude retten können, ist die vierzigminütige Demo zu Ende.

Naughty Dog kann seine Uncharted-Wurzeln nicht ganz verbergen. Nicht bei der Steuerung, nicht bei den exzellenten Animationen und schon gar nicht bei den großartigen Wasser- und Feuereffekten. Trotzdem wird The Last of Us kein Uncharted-Abklatsch. Wo bei Uncharted die schnelle Action, die spritzigen Dialoge und die opulenten, farbenprächtigen Schauplätze eines Hollywood-Popcorn-Blockbusters dominieren, herrscht bei The Last of Us hoffnungslose Endzeitstimmung in einer gnadenlosen, bedrohlichen Welt voller Zerstörung und Gewalt. Jeder Kampf wird eure Nerven strapazieren. Jedes nicht definierbare Geräusch wird euch die Nackenhaare aufstellen. Jede verschossene Kugel wird euch leidtun. Hoffentlich wird das Trio auf seiner Reise ins Ungewisse nicht nur Gebäude, sondern auch das eine oder andere Außenareal erkunden. Hoffentlich werden es am Ende auch einige unterschiedliche Mutantentypen mehr sein, mit denen wir es zu tun bekommen. So oder so wird The Last of Us ein Spiel, das der PS3 einen würdigen Abgang von der Bühne der Konsolen bescheren wird.

Fazit

von Jens Quentin

The Last of Us wird euch das Beste aus beiden Welten bieten: die feine PS3-Handwerkskunst von Naughty Dog, veredelt mit einem atmosphärisch unglaublich dichten, exzellent inszenierten Endzeitszenario. Die von uns angespielte Prä-Alpha-Fassung sieht jetzt schon besser aus als 95 Prozent von dem, was derzeit für die betagte Hardware im Laden steht. Die gedrosselte Spielgeschwindigkeit ist genau richtig gewählt. Der Wechsel zwischen Klettereinlagen, Erkundungspassagen und dem Aufeinandertreffen mit den Mutanten ist ausgewogen. Die Steuerung ist intuitiv, das kontextsensitive Zusammenspiel mit den NPCs geschickt implementiert. Keine lästigen Zwischensequenzen, keine billigen Dialoge oder nervigen Textfelder vermiesen die knisternde Stimmung. Ihr bekommt sozusagen ein I Am Alive im AAA-Format. Ein größeres Kompliment kann ich The Last of Us derzeit nicht machen. Einerseits wünsche ich mir, Naughty Dog würde The Last of Us als System-Seller für die PS4 konzipieren. Andererseits müsste ich dann noch länger auf das Spiel warten. Das will ich auf keinen Fall. Wer sich The Last of Us im Juni nicht holt, verpasst eines der besten PS3-Spiele überhaupt.

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