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Test - The Amazing Spider-Man 2 : Filmadaption à la Marvel

  • PS4
  • X360
  • WiiU
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Bei genauerer Betrachtung ist dabei jedoch nicht sonderlich viel Präzision gefordert. Die Netze von Spider-Man finden ihr Ziel auf magische Art und Weise von selbst. So ist es nicht von Bedeutung, ob gerade eine Häuserwand in der Nähe ist, an der das Spinnennetz befestigt werden kann. Sei's drum, an einigen Stellen ist dafür der sogenannte Netzsprint erforderlich. Hier fixiert ihr markante Punkte, die dann automatisch von der Spinne erklommen werden. Aus der vollen Bewegung gelingt der Netzsprint jedoch nicht, was den Spielfluss ein wenig einschränkt.

Packende Kämpfe

Pluspunkte sammelt The Amazing-Spider-Man 2 dafür wieder beim Kampfsystem. Das Prinzip ist eingängig, für Angriff und Ausweichmanöver gibt es jeweils eine fest zugeordnete Taste, ein weiterer Button ist für die Sonderattacken reserviert. Mit dem Netz könnt ihr so zum Beispiel eure Gegner elegant entwaffnen. Welche Attacken euch zur Verfügung stehen, hängt davon ab, wie ihr Upgrades setzt, die ihr nach und nach im Spiel freischalten könnt. Je mehr Gegner ihr in einem Abwasch abfertigt, desto höher steigt auch der Kombo-Faktor. Die Kämpfe gehen gut von der Hand und dank der Sonderattacken gibt es auch die nötige Tiefe.

Dennoch gibt es auch an den Kämpfen einen klaren Kritikpunkt: Sie sind viel zu einfach. Es braucht nicht sonderlich viel Geschick oder Taktik, um die Gegnerscharen auszuschalten. Selbst auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade fallen die Gegner um wie die Fliegen. Schwieriger wird es meist nur, wenn die Kamera nicht richtig mitspielt. So gibt es leider immer wieder Szenen, in denen nicht alle Gegner sichtbar sind und sich dann von hinten anschleichen können. Diese ungewollte Schwierigkeit wird jedoch durch die strunzdumme KI der Gegner wieder wettgemacht. Planlos rücken sie gegen Spider-Man vor oder stehen auch zeitweise nur regungslos in der Gegend herum. Das macht es dem Marvel-Star dann wieder ziemlich leicht, sich durch die Straßen von Manhattan zu prügeln.

Leeres Manhattan

Abgesehen von den Gegnern fallen die Straßenzüge reichlich leer aus. Wie eine große amerikanische Metropole sieht es im Videospiel-Manhattan jedenfalls nicht aus. Keine Auto-Staus zur Rush-Hour, keine Schlangen vor dem Apple-Store am Erstverkaufstag des neuen iPhones, keine Grill-Partys im Park, nichts! Ein wenig mehr Leben hätte der Stadt sicherlich gut getan. Offenbar hat sich Beenox mehr auf die Ausgestaltung der Geschichte konzentriert, als darauf, eine lebendige Innenstadt zu kreieren.

Für die Haupthandlung benötigt ihr etwa sechs bis sieben Stunden, in der Spider-Man auf sein gesamtes Superhelden-Repertoire zurückgreifen muss. So gibt es einige Stellen, an denen vorsichtiges Schleichen angesagt ist, jedoch auch manchmal rabiate Muskelkraft in den Kämpfen oder auch mal Schnelligkeit bei der Verfolgung eines flüchtenden Fahrzeugs. Richtig gefordert werdet ihr bei keiner dieser Aufgaben, doch immerhin ist für Abwechslung gesorgt. Wenn ihr die Kampagne abgeschlossen habt, könnt ihr euch in Manhattan noch auf die Suche nach den 300 Seiten eines Comics begeben. So lassen sich beim Händler ganze Comics freischalten. Wegen der wenig lebhaften Innenstadt fällt die Suche nach den fehlenden Seiten jedoch etwas zäh aus.

Technisch durchwachsen

Activision und Beenox haben The Amazing Spider-Man 2 für zahlreiche Plattformen veröffentlicht. Auf den Next-Gen-Konsolen fällt die Grafik am besten aus, ohne jedoch wirklich zu brillieren. Lange Ladezeiten, aufpoppende Objekte und eine wenig detaillierte Umgebung versprühen nicht unbedingt ein Gefühl von Next-Gen. Die Bildrate ist dafür weitgehend ziemlich flüssig. Letzteres gilt auch für Xbox 360, PlayStation 3 und Wii U. Abstriche müssen hier lediglich bei der Auflösung gemacht werden.

Fazit

Sebastian Hamers - Portraitvon Sebastian Hamers

Der ganz große Durchbruch ist Beenox mit The Amazing Spider-Man 2 nicht gelungen. Allerdings ist das Spiel auch weit davon entfernt, als "Lizenz-Schrott" bezeichnet zu werden. Es ist ein erhabenes Gefühl, mit dem Marvel-Superhelden durch die Straßen von Manhattan zu schwingen. Die Animationen sind geschmeidig und schnell ist man im Rausch der Geschwindigkeit. Ähnlich positiv kann nur das Kampfsystem erwähnt werden. Leider hat es Beenox nicht geschafft, die Gegner herausfordernder zu gestalten. Da außerdem die ärgerlichen Probleme mit der Kamera und die schlechte KI hinzukommen, hinterlassen die Gefechte einen nicht mehr ganz so guten Eindruck. Weiterhin wäre eine belebte Innenstadt schön gewesen. So vergeht schnell die Laune, sich von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer zu schwingen.

Überblick

Pro

  • tolles Geschwindigkeitsgefühl beim Schwingen durch die Stadt
  • bekannte Figuren aus dem Marvel-Universum
  • eingängiges Kampfsystem
  • solide Geschichte

Contra

  • leere Innenstadt
  • grafisch mäßig
  • kaum Herausforderung
  • schlechte KI
  • Kameraprobleme

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