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Test - Tesoro Gram Spectrum : Flinke Tastatur im Low-Profile-Design

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Die Tesoro Gram Spectrum ist eine Gaming-Tastatur, die man in der Form nicht so häufig sieht. Mechanische Frameless-Tastaturen, also solche mit einem möglichst platzsparenden Gehäuse, gibt es inzwischen ziemlich häufig, aber die Low-Profile-Bauweise mit kürzeren Tastenkappen wie bei der SteelSeries Apex M800 sehen wir recht selten. Zudem setzt der Hersteller nicht auf die üblichen Switches von Kailh oder Cherry, sondern auf die eher seltenen AGILE-Switches. Ob diese Kombination funktioniert, klären wir in unserem Test.

Da es sich bei der Gram Spectrum um eine Frameless-Tastatur handelt, überragt das Gehäuse das Tastenfeld nur minimal. Der Vorteil ist klar: Das Keyboard ist mit 445 x 136 x 24.5 mm sehr platzsparend gestaltet trotz vollen Tastenfelds mit Zahlenblock. Die Verarbeitung wirkt grundsolide dank des Aluminiumgehäuses und des abnehmbaren, mit Textil ummantelten Kabels. Einen Schwachpunkt bemerkt man allerdings recht schnell. Während die Tastatur grundsätzlich rutschfest auf dem Tisch liegt, ändert sich das sofort, wenn man die beiden Klappfüße aufstellt. Dann verliert sie nämlich an Bodenhaftung und sucht sich nur zu gern ein neues Plätzchen auf dem Tisch.

Eine Handballenauflage ist nicht mit im Paket. Sie ist aber auch nicht zwingend erforderlich, denn die extrem niedrige Bauweise erlaubt es, die Hände beim Tippen bequem auf den Tisch zu legen. Die niedrige Bauweise basiert trotz der aufgesetzten Tasten auf den enorm flachen Tastenkappen, die im Vergleich zu normalen mechanischen Tastaturen weniger als halb so hoch sind. Erinnerungen an die SteelSeries Apex M800 werden sofort wach.

Um dies noch zu verstärken, setzt Tesoro nicht auf die üblichen Switches von Kailh oder Cherry, die zumeist einen Auslöseweg von 2,0 mm haben, sondern auf AGILE-Red-Switches mit 1,5 mm Auslöseweg und 50 g Betätigungskraft. Die Switches hinterlassen beim Zocken einen erfreulichen Eindruck, arbeiten schnell und präzise und verfügen über eine gute Haptik. Einziges Manko ist ein „Ping“-Klang bei härterem Tippen, offenbar ein leichter Federhall. Die überaus schnelle und genaue Reaktion der Tasten gefällt uns beim Zocken richtig gut, ist beim Arbeiten allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, da die Tasten entsprechend sensibel reagieren.

Ansonsten bietet die Gram Spectrum alles, was man aktuell von einer mechanischen Tastatur erwartet: 1.000 Hz Polling Rate, N-Key- und 6-Key-Rollover (umschaltbar) sowie zahlreiche Sekundärbelegungen der Tasten für Profile, Game-Mode und Multimediafunktionen. Natürlich darf bei einer Gaming-Tastatur die RGB-Per-Key-Beleuchtung nicht fehlen, die über eine Software gesteuert werden kann. Selbige erlaubt es zudem, Tastenbelegungen zu verändern.

Sowohl bei Beleuchtung als auch Software gibt es allerdings kleinere Makel. Bei der Beleuchtung fällt auf, dass Weißtöne einen deutlichen Rotstich aufweisen. Die Software hingegen wirkt fummelig, ist schlecht lesbar und wenig intuitiv gestaltet. In beiden Bereichen gibt es also noch einiges nachzubessern bei einem zukünftigen Modell. Die Funktion der Tastatur wird davon natürlich nicht negativ beeinflusst.

Greift zu, wenn...

… ihr eine schicke mechanische Tastatur mit geringer Bauhöhe und schnellem Anschlag sucht.

Spart es euch, wenn...

… euch kleinere Mankos wie Farbabweichungen der Beleuchtung oder leiser Hall beim Anschlag stören.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Flache Flunder mit kleinen Gräten

Hinter dem fischigen Fazittitel verbirgt sich eine durchaus gelungene Tastatur, die noch ein wenig Feinschliff benötigt. Die flachen Tastenkappen und die Frameless-Bauweise sind genau das Richtige für Spieler mit wenig Platz, wodurch die Gram Spectrum zu einer interessanten Alternative zu Tastaturen wie der Apex M800 von SteelSeries wird, und das zu einem relativ humanen Preis von nicht ganz 120 Euro. Die AGILE-Red-Switches hatten wir bisher noch nicht unter den Fingern, sie machen aber einen guten Eindruck und verhelfen der Tastatur zu kurzen Anschlagwegen und entsprechend schneller Bedienung beim Zocken.

Es gibt allerdings noch einige Kleinigkeiten, an denen Tesoro arbeiten muss, speziell was die Rutschsicherheit bei aufgestellten Füßen und den Klang bei härterem Anschlag angeht. Wer sich daran stört, wird nicht allzu viel Freude mit der Tastatur haben. Ansonsten gibt es aber wenig zu meckern. Das Zocken macht mit der flinken Tastatur viel Spaß.

Überblick

Pro

  • sehr niedrige Bauhöhe
  • relativ unbekannte, aber ordentliche Switches mit kurzem Auslöseweg
  • sehr schnell im Gaming-Einsatz
  • gute Verarbeitung
  • hübsche Optik
  • platzsparend dank Frameless-Design

Contra

  • weiße Beleuchtung mit sichtbarem Rotstich
  • bei härterem Tippen etwas unschöne Nebengeräusche
  • Antirutschpolster bei aufgestellten Klappfüßen nahezu wirkungslos
  • Software verbesserungswürdig

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