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Test - Syndicate : Zurück in die Zukunft

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Da tröstet es nur wenig, dass ihr einigen Bossen Implantate entnehmen könnt, die wiederum über eine Art Minifertigkeitenbaum eure eigenen Fähigkeiten verbessern und eure Widerstandskraft erhöhen. Weiteres Manko: Ihr könnt keine eigenen Spielstände anlegen. Auch dürft ihr in einer laufenden Kampagne die Schwierigkeitsstufe nicht ändern, was bei einigen ganz besonders unfairen Bosskämpfen durchaus wünschenswert wäre. Denn nicht jeder Spieler ist frustresistent genug, etliche Male den gleichen Gegner zu probieren, bis das Glück ihm mal hold ist.

Gemeinsame Gruppenfreuden

Nach rund sechs bis sieben Stunden legt ihr den Solomodus zu den Akten und kommt zum heimlichen Höhepunkt des Spiels. Syndicate beinhaltet nämlich einen kooperativen Online-Modus für bis zu vier Spieler, und der ist richtig gut. Vier Charaktermodelle stehen zur Auswahl, dazu gibt es drei Grundklassen (Schaden, Verteidigung, Unterstützung), denen ihr unterschiedliche Waffenkonfigurationen zuteilen könnt. Ein ganzes Arsenal an Waffen steht zur Verfügung, hinzu kommen Implantatfähigkeiten und andere Goodies. Dank eines motivierenden Level- und Aufwertungssystems könnt ihr eure Ausrüstung und eure Fähigkeiten nach und nach verbessern, wofür ihr unter anderem Tokens und Pläne in den Missionen sammelt.

Der Koopmodus umfasst derzeit neun Karten, auf denen es missionsbasiert in den Einsatz geht. So begleitet ihr Roboter, stehlt Server-Racks oder löscht einfach nur Feinde aus. Die Level sind erfreulich umfangreich, gut gestaltet und abwechslungsreich. Hinzu kommen drei mögliche Schwierigkeitsgrade, sodass auch bestens ausgerüsteten Spielern noch eine Herausforderung geboten wird. Über eine Lobby könnt ihr euch mit euren Mitspielern treffen und Einstellungen vornehmen. Oder aber ihr gründet gleich ein Syndikat, also quasi euren eigenen Koop-Clan.

Zusammenspiel ist gefragt

Das temporeiche Geballer in den Missionen setzt stark auf das Zusammenspiel der vier Streiter. So müssen Rückwege gesichert oder Geschütze gehackt werden, damit die Kollegen vorankommen. Was im Solomodus nervt, nämlich die Bosskämpfe, wird hier zur spannenden Herausforderung, bei der koordinierte Zusammenarbeit gefordert wird. Starbreeze hat sich offenbar ein bisschen was von MMO-Mechaniken abgeguckt, und das funktioniert erfreulich gut. Es gibt eine Reihe von unterstützenden Fähigkeiten für die Mitspieler und als Supporter könnt ihr eure Kameraden heilen und damit Punkte sammeln. Kooperatives Spielen wird ebenso belohnt wie das reine Wegballern von Gegnern. Solange noch ein Spieler auf den Beinen ist, hat er die Möglichkeit, seine Kollegen per Reboot der Implantate wieder ins Leben zurückholen. Sind alle am Boden, ist die Mission freilich gescheitert.

Die Gegner agieren ähnlich wie im Solomodus ziemlich stark und zielsicher, zudem kommt ihr kaum mal eine Minute zur Ruhe, ohne dass jedoch die Feindeswellen überladen wirken. Engpässe sorgen für spannende Momente. Zwischendrin gibt es immer wieder Sammelpunkte, deren Ausgang sich erst öffnet, wenn alle Spieler vor Ort sind. Dort könnt ihr dann auch gleich Munition nachtanken. Waffen und Munition können aber auch direkt im Level von Gegnern erbeutet werden. Wir hatten enorm viel Spaß an diesem Modus, trotz einiger Grafikfehler und Lags. Wir werden anhand der finalen Verkaufsversion noch nachprüfen, ob diese behoben wurden.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Der Solomodus enttäuscht. Ein interessantes und gut in Szene gesetztes Grundszenario bietet die Basis für eine weitgehend uninteressante Handlung aus der Sci-Fi-Klischeekiste. Die wiederum dient als Alibi für knackige und fordernde Feuergefechte, die zuweilen an F.E.A.R. erinnern, aber auch ziemlich nervende und aufgesetzt wirkende Bosskämpfe beinhalten. Das an sich originelle Fähigkeitensystem wird leider nicht in vollem Maße ausgereizt und hat zu früh nichts Neues mehr zu bieten. Da hat Starbreeze eine Menge Raum für gute Ideen verschenkt, die den Solomodus von einer insgesamt ordentlichen zu einer fantastischen Spielerfahrung hätten machen können. Von Entwicklern, die Titel wie Riddick oder The Darkness im Portfolio haben, hätte ich da etwas mehr erwartet. So weit nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Was das Spiel letztendlich aus dem gehobenen Mittelmaß rettet, ist der gelungene Koopmodus, der sehr ausgereift wirkt, motiviert und mir eine Menge Freude bereitet hat. Dessen Level sind gut gestaltet, die Kämpfe sind spannend und die Szenarien recht einfallsreich. Die Mischung stimmt einfach und ich freue mich jetzt schon auf weitere Vier-Mann-Sitzungen. Man wird aber zuweilen das Gefühl nicht los, dass der Koopmodus bei der Entwicklung ziemlich im Vordergrund stand, zuweilen zulasten des Solomodus. Im Februarduell der Shooter hat mir The Darkness II insgesamt etwas besser gefallen, aber wenn ich keine Lust mehr auf Jackies Tentakel habe, werde ich sicherlich noch mal einige Ausflüge ins Jahr 2069 riskieren. Solo 75 Prozent, Koop 85 Prozent, macht in Summe eine runde und wohlverdiente 80.

Überblick

Pro

  • flüssige und sehenswerte Grafik auf allen Plattformen
  • originelle Hack- und Überbrückungsfähigkeiten
  • KI mit Licht ...
  • sehr gute deutsche Sprachausgabe
  • sehr stylischer Look
  • ordentliches Fähigkeitensystem ...
  • weitgehend faire Rücksetzpunkte
  • sehr gelungener Koopmodus
  • motivierendes Level- und Aufwertungssystem im Koop
  • viele verschiedene Waffen
  • knackige Feuergefechte
  • sporadische Sprung- und Schaltereinlagen

Contra

  • Schwierigkeitsstufe bei laufendem Spiel nicht änderbar
  • strikt lineare Level
  • überzogene Lichteffekte
  • … und mit Schatten
  • nervtötende Bosskämpfe
  • diverse Grafikfehler
  • … das aber nicht ausgereizt wird
  • nur automatisches Speichern möglich
  • schwache Geschichte

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