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Test - Stronghold Legends : Stronghold Legends

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Im Namen der Ehre

Auch sonst wurde Wert auf ein ausgeglichenes Spiel gelegt. Um es euch nicht zu einfach zu machen, haben die Entwickler vor den Erfolg den Schweiß oder in diesem Fall besser das Sammeln von Ehrenpunkten gesetzt. Denn nur mit diesen könnt ihr im Rang aufsteigen oder spezielle Gebäude wie die Tafelrunde oder den Eisturm errichten, aus denen dann eure Spezialeinheiten rekrutiert werden. Diese kosten in der Anschaffung übrigens auch wieder Ehrenpunkte. Ehre erhaltet ihr, wenn ihr Gottesdienste abhaltet oder Gelage ausrichtet. Vor allem aber im Kampf, genauer gesagt im Nahkampf (Fernangriffe sind schließlich feige), erhaltet ihr Ruhm, und dieser ist Voraussetzung, um Statuen bauen zu können, die euch permanent Ehrenpunkte bringen.

Mehr Steuern, mehr Brot

Zusammengestrichen wurde der Wirtschaftsteil. Die Nahrungs- und Rohstoffketten wurden auf das Wesentliche reduziert. Es gibt verschiedene Nahrungsmittelbetriebe, drei Rohstoffe und eine Hand voll weiterverarbeitender Betriebe wie Bogenmacher und Rüstungsschmied. Arbeiter werden einfach durch den Bau von Hütten rekrutiert. Sind die Arbeiter zufrieden, suchen sie selbstständig eine freie Stelle. Wenn ihr beliebt genug seid, werdet ihr immer genug Arbeitskräfte zur Verfügung haben. Eure Beliebtheit hängt vor allem von der Höhe der Steuern und der Nahrungsmittelversorgung ab. Benötigt ihr Gold, müsst ihr die Steuern erhöhen. Das macht euch beim Volk zwar unbeliebt, aber im Gegenzug erhöht ihr einfach die Nahrungsmittelrationen. Dieses simple Prinzip macht Sinn und funktioniert in der Praxis ausgezeichnet.

Lemminge in öder Landschaft

Einen klaren Schwachpunkt in 'Stronghold Legends' stellt die Grafik dar. Die war ja im Vorgänger schon nicht gerade auf der Höhe der Zeit und leider ist die Engine die gleiche geblieben. Zwar werden Shader, Glow-Effekte und Bump-Mapping eingesetzt und die Wassereffekte sind auch recht nett, aber aktuellen Spielen hinkt die Grafik Jahre hinterher. Die Landschaften wirken wie vom Reißbrett und die Animationen sind extrem abgehackt. Wenn sich zum Beispiel größere Truppenkontingente über die Karte bewegen, erinnert das stark an die 'Lemmings' aus der Spiele-Urzeit. Nur die Burgen selbst sehen recht annehmbar aus, bedingt durch die unterschiedliche Gestaltung bei den verschiedenen Fraktionen. Auch die Sprachausgabe nervt – zumindest in der deutschen Version – mit teilweise furchtbaren Stimmen. Die Musikuntermalung hingegen ist gelungen und bleibt auch auf Dauer angenehm unstressig.

Es lebe die Vielfalt

Punkten kann 'Stronghold Legends' ganz klar bei den verschiedenen Modi. Den Einstieg erleichtert ein gut gemachtes Tutorial. Der schon erwähnte Kampagnen-Modus erzählt die Geschichten der Helden sehr gut nach – wenn auch nicht unbedingt korrekt. Im Modus Legenden-Pfad kämpft ihr euch in mehreren Missionen durch eine von drei Karten, die zunehmend immer schwieriger werden. Im Modus Eigenes Gefecht schließlich könnt ihr die Startbedingungen und den Schwierigkeitsgrad sowie die Anzahl der Gegner selbst bestimmen. Last, but not least könnt ihr mit dem beigefügten Editor eigene Karten und Szenarien entwerfen, sodass für lang anhaltenden Spielspaß gesorgt ist. Auch der Multiplayer-Modus über LAN oder Internet hat einiges zu bieten. Neben dem Standard Deathmatch stehen euch auch die Modi King of the Hill (eine Burg einnehmen und für bestimmte Zeit halten) und Capture the Flag zur Verfügung. Zudem könnt ihr auch einen reinen Wirtschaftskrieg gegeneinander führen.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Schade, dass 'Stronghold Legends' sich vom klassischen Burgenbauen der Vorgänger entfernt hat, denn gerade die Missionen, in denen es um Aufbau und Verteidigung der eigenen Feste geht, machen immer noch am meisten Spaß. Die reinen Kampfeinsätze sind dagegen, auch wegen kleinerer Fehler bei Wegfindung und KI, höchstens Durchschnitt. Selbst das ist zu verschmerzen, denn die neuen Einheiten, wie Drachen, Helden und Monster, fügen sich dank guter Balance und interessanter Kampagnen überraschend gut in das Spiel ein. Zudem sorgen die verschiedenen Modi und der umfangreiche Multiplayer-Part für Langzeitmotivation. Wären da nicht die teilweise merkwürdig agierende KI und vor allem die wirklich völlig veraltete Grafik, hätte das Spiel sicher eine bessere Note verdient. So aber reicht es dann doch nur für die obere Mittelklasse.

Überblick

Pro

  • viele unterschiedliche Einheiten
  • nette Umsetzung europäischer Legenden
  • unterschiedliche Architektur und Einheiten für jedes Volk

Contra

  • Schwerpunkt auf Kämpfen statt auf Wirtschaft und Burgenbau
  • teilweise sehr anspruchsvoll
  • veraltete Grafik

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