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Test - Storm over the Pacific : Trockener Feldzug

  • PC
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Über mangelnden Nachschub an neuen Spielen können sich die Fans von Strategiespielen in der jüngsten Vergangenheit wahrlich nicht beschweren. Jetzt gibt es mit Storm over the Pacific einen weiteren Vertreter dieses Genres, der um die Gunst der Käufer buhlt – mit fast schon „altertümlichen" Mitteln. Hexfelder, rundenbasierte Spielzüge und der Zweite Weltkrieg als Szenario. Macht das heutzutage überhaupt noch Spaß?

Ab in den Pazifik! Nein, das ist jetzt keine Aufforderung für einen sündhaften teuren Badeurlaub. Vielmehr ist es die Prämisse für das neue Strategiespiel Storm over the Pacific, das von dem Studio Wastelands Interactive stammt. Das Geschehen findet – wie der Name bereits erahnen lässt – im Großraum des Pazifiks statt und umfasst einige historische Ereignisse und Schlachten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Zu Beginn entscheidet ihr euch für eine von insgesamt 25 Nationen, deren Geschicke ihr entweder in einer der vier Kampagnen oder einzelnen Missionen steuert. Zu diesen Fraktionen zählen unter anderem die USA, Japan aber auch China. Jedes Land weist leicht unterschiedliche Startbedingungen auf, was jedoch nicht spielentscheidend ist oder den Wiederspielwert spürbar in die Höhe treibt.

Kampf an allen Fronten

Im Gegensatz zu vielen Genrekollegen liegt der Fokus bei Storm over the Pacific hauptsächlich auf der Kriegsführung. Zwar müsst ihr euch auch um Aspekte wie Diplomatie, Forschung und Wirtschaft kümmern. Doch nehmen diese Bereiche iim Vergleich zu den Gefechten eher wenig Platz ein. Interessant hierbei ist jedoch das Punktesystem: Für erfolgreich abgeschlossene Missionen oder aber auch Kämpfe erhält man Diplomacy Points und Production Points. Vor allem letztere sind wichtig, da man ausschließlich mit deren Hilfe neue Einheiten produzieren und neue Technologien erforschen kann.

Der Großteil des Geschehens spielt sich jedoch auf den in Hexfeldern basierten Schlachtfeldern statt. Wer aus den Gefechten als Sieger hervorgehen will, muss taktisches Geschick an den Tag legen. So sollte man beispielsweise immer bedenken, dass die Einheiten pro Zug eine unterschiedlich große Distanz zurücklegen können. Fußtruppen sind logischerweise deutlich langsamer als Fliegerstaffeln. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man den Vorstoß der eigenen Truppen im Voraus gut plant, ansonsten laufen diese in leicht zu besiegenden Kleingruppen vor die feindliche Flinte. Aufgrund der teilweise riesigen Karte seid ihr daher oftmals mit viel Mikromanagement beschäftigt, um die eigene Armee zu organisieren.

Storm Over the Pacific - Post Release Trailer
Schon länger verfügbar wurde nun dennoch ein weiterer Trailer zum PC-Titel Storm Over the Pacific veröffentlicht.

Etwas trocken dieser Pazifik

Es gibt dann aber doch einiges, was Storm over the Pacific mit vielen seiner jüngeren Genrekollegen gemeinsam hat. Da wäre unter anderem die etwas sperrige und wenig zugängliche Bedienung. Zwar gibt es ein kurzes Tutorial, doch dieses geizt mit hilfreichen Informationen beziehungsweise gibt diese oftmals zu spät an den Spieler weiter. Zudem gibt es zahlreiche Menüs und Informationsfenster, mit denen man sich minutenlang herumschlagen muss – das könnte alles viel intuitiver sein.

Und dann wäre da noch die Präsentation. Jaja, Profis schauen eher auf die Zahlen als auf die Grafik. Es ist doch aber kein ungeschriebenes Gesetz, dass sich Komplexität respektive taktischer Tiefgang und eine hübsche Optik grundsätzlich ausschließen müssen. Sowohl die Einheiten als auch die Übersichtskarte bewegen sich auf einem minimalistischen Niveau, das selbst vor zehn Jahren nicht mehr zeitgemäß war. Schade, denn optische Belohnungen würden die auf Dauer etwas trockene Spielmechanik auflockern.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Mit Storm over the Pacific verhält es sich so wie bei vielen anderen Strategiespielen der jüngsten Vergangenheit. Einerseits bekommt man viel Tiefgang, viel Mikromanagement und einen enormen Umfang geboten. Andererseits ist die Handhabung unnötig sperrig, die Optik ist hoffnungslos veraltet und es mangelt auf Dauer etwas an motivierenden Elementen – zumindest für Gelegenheitsspieler oder Einsteiger. Dass sich diese beiden Seiten der Medaille nicht zwangsläufig ausschließen, hat die Total-War-Serie doch schon mehrfach bewiesen. Egal: Genrelibehaber und Profis werden mit Storm over the Pacific durchaus ihren Spaß haben und können im Geiste einige Prozentpunkte zu unserer Wertung addieren.

Überblick

Pro

  • enormer Tiefgang
  • große Auswahl an Nationen
  • taktisch interessante Gefechte
  • Editor für eigene Karten

Contra

  • wenig hilfreiches Tutorial
  • steile Lernkurve
  • magere Präsentation
  • sperrige Handhabung

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