Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Star Trek: Armada 2 : Star Trek: Armada 2

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren
Star Trek: Armada 2
In der Nahansicht gut zu erkennen ...

Zu wenig strategische Möglichkeiten?
Überhaupt versprüht das Spiel einen ganz eigenen Charme, welcher euch tief in die Weiten des Universums der Vereinigten Planeten Föderation eindringen lässt und Serienkennern sicher das ein oder andere Déjà-vu-Erlebnis bescheren wird. Was natürlich nur wenig aufkommen will, ist ein echtes Feeling für eure Schiffe, diese lassen sich alle recht leichtgängig steuern und auch die Animationen lassen ein riesiges Sternenschiff wie die Enterprise nur erahnen, zumal die Schiffe schneller implodieren als ihr 'Gagh' sagen könnt. Sehr vermisst habe ich strategische Ausrichtungen der Schiffe selbst, zum Beispiel individuelle Schildkonfigurationen oder das Berücksichtigen der Angriffsrichtungen. Wie oft habe ich in den Enterprise-Folgen 'LaForge alle Energie auf die Achter-Schilde' und ähnliches gehört und muss in 'Armada II' leider völlig auf solche Feinheiten verzichten.

Sehr gut dagegen sind die einstellbaren KI-Automatismen gelungen, wie schon im Klassiker 'Dark Reign' könnt ihr euren Schiffen verschiedenste Verhaltensmuster auferlegen - darunter, ob und inwieweit eure Schiffe auf Provokationen reagieren sollen und wie weit sie den Angreifern folgen etc. pp. - und auch bestimmen, in welchem Grad diese ihre Spezialwaffen von selber einsetzen können. Dies hilft bei all der Hektik in der täglichen Schlacht, euch um die wichtigen Dinge zu kümmern und auch einmal in der Heimat nachzusehen, ob genug Rohstoffe abgebaut werden, beziehungsweise um Nachschub zu produzieren.

Auch der an sich viel zu kriegerische Hintergrund - es wird praktisch immer nur gekämpft - passt eigentlich gar nicht so in Gene Rodenberrys Welt, in der Diplomatie und Forscherdrang eigentlich immer im Vordergrund standen. Sehr vermisst habe ich umfangreiche Diplomatie-Funktionen, welche dem Geist des 'Star Trek'-Universums sicher gerecht geworden wären.

Star Trek: Armada 2
... rausgezoomt wird's schwerer.

Neben Kampf auch Wirtschaft und Ressourcen
Neben dem strategisch/taktischen Teil des Spiels, in dem es hauptsächlich um Einheitensteuerung und Kampf geht, steht natürlich auch ein Ressourcen-/Wirtschaftsteil auf dem Programm, in dem ihr euch nach Herzenslust als Bauherr austoben könnt. Diesmal kommen gleich drei Ressourcen auf euch zu, neben dem aus dem ersten Teil bekannten Dilizium, habt ihr diesmal noch Metal und natürlich goldgepresstes Latinum zur Verfügung, welches, wie soll es anders sein, von Ferengi-Schiffen gehandelt wird. Der 'Aufbau'-Teil des Spiel gestaltet sich recht spaßig, wollen doch verschiedenste Abbaueinrichtungen und Frachter sowie Verteidigungsanlagen gebaut werden. Nur mit genügend Ressourcen ist es euch möglich, eine schlagkräftige Armada aufzubauen. Auch das 'Menschenbeschaffungsprogramm' gefiel mir, denn die Besatzungen eurer Schiffe werden nicht einfach geklont, sondern ihr müsst Planeten der Klasse M urbar machen und entsprechend kolonisieren. Die Schlachten ranken sich in der Regel um genau diese Planeten sowie die Rohstoffmonde, welche ihr mit speziellen Minenfrachter zur Dilizium- und Metallgewinnung ausbeutet. Eine kleine Handelsfunktion, welche euch wie gesagt mit goldgepresstem Latinum versorgt, rundet die ganze Sache ab.

Da ihr die Spielgeschwindigkeit stufenlos einstellen könnt, habt ihr genug Zeit, optimale Verteidigungsstellungen auszubauen und eure Heimatgefilde gut abzusichern, denn in den Missionen - es stehen deren insgesamt 30 zur Verfügung, jeweils zehn als Föderast, Klingone oder Borg - werdet ihr in der Regel von Anfang an angegriffen.

Star Trek: Armada 2
Ein Erzmond wartet auf Erschließung.

Von Grafik und Sound
An der Grafik lässt sich, berücksichtigt man das Genre, relativ wenig aussetzen, die Nebel sind spektakulär und auch die Waffen-Effekte sind ordentlich gemacht, wenngleich mit 'Quake' und 'Unreal' verwöhnte Spielernaturen die Nase rümpfen werden. Sicher, die Schiffsmodelle sind nicht gerade eine Schönheit und von weitem nur schwer zu erkennen, doch insgesamt geht die Grafik wohl noch als gut durch, das hübsche Menü und das übersichtliche Benutzerinterface eingeschlossen.

Die Zwischensequenzen sind in der Spiel-Engine gehalten und reißen einen daher nicht unbedingt vom Hocker, sie vermitteln die Story aber recht hautnah und darauf kommt es ja schliesslich an.

Soundtechnisch gibt sich 'Star Trek Armada II' kaum eine Blöße. Die starke Lizenz, welche die Originalmusik und viele viele Originaleffekte einschließt, sowie die deutsche Stimme von Picard sorgen für authentisches Ambiente und eine Menge Spielspass.

Multiplayer
Hat man sich an den Missionen sattgespielt, steht einem, wie in Strategie-Spielen mittlerweile üblich, natürlich auch ein ausgewogener Multiplayer-Modus zur Verfügung. Die Entwickler bedienen sich hierbei des Services von GameSpy, welcher als durchaus zuverlässig gilt, um Gegner auf der ganzen Welt zu finden und viele vergnügliche Stunden schlachtend im 'Star Trek'-Universum zu verbringen. Hierbei geht es naturgemäß um einiges ruppiger zu, als in den Missionen gegen die doch eher stupide anrennende Künstliche Intelligenz. Hier müsst ihr die Fähigkeiten der Nebel optimal ausnutzen und auch die Schiffseigenschaften und Spezialfähigkeiten optimal einsetzen.

 

Fazit

von Vitus Hoffmann
Mit 'Star Trek Armada II' erwartet euch ein gut gelungenes Echtzeit-Strategiespiel mit einem Ambiente, welches das Herz der Fans der Serie und Filme höher schlagen lassen wird. Durch die starke Lizenz im Rücken, welche Activision klug auszuspielen weiss, kommt einfach Freude auf. Dass die Bedienung bei 3D-Strategiespielen immer mehr zum Casus Knacksus wird, beweist sich auch in 'Armada II', denn die dritte Dimension wird im Spiel praktisch nicht genutzt, zu umständlich ist das Einstellen der Höhe und vor allem zu wenig Einfluss hat die Ausrichtung eurer Schiffe. Im Multiplayer-Modus macht 'Star Trek Armada' sicher Spaß, in 'Mankind' und 'Homeworld' hat es aber ebenbürtige, wenn nicht bessere Konkurrenten. Was bleibt ist ein gutes Spiel für alle 'Star Trek'-Fans und ein 'schaut euch die Demo an'-Tipp für alle sonstigen Spieler weltraumlastiger Strategiespiele.  

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel