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Special - Let's Plays : Faszination Zusehen

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    Das Medium Videospiele wird heutzutage nicht nur aktiv konsumiert. Videoplattformen wie YouTube oder Streaming-Dienste wie Twitch haben es möglich gemacht, die eigene Spielerfahrung mit Zuschauern zu teilen. Let's Plays sind inzwischen eine eigene Unterhaltungsform und finden ein großes Publikum. YouTuber wie Gronkh oder PietSmiet erreichen Millionen von Menschen mit ihren Videos. Eine sehr interessante Umfrage geht diesem Phänomen jetzt auf den Grund und macht deutlich, welchen Einfluss die Spielevideos gerade bei jungen Zuschauern haben.

    Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit „Faszination Let's Play: Warum Blogger auf YouTube so erfolgreich sind“ hat Marie Sophie Pelc an der Hochschule Mittweida eine Umfrage mit über 1456 Teilnehmern durchgeführt. Die zentrale Fragestellung: Wer sind die „typischen“ Zuschauer des Formats im deutschsprachigen Raum und warum schauen sie sich an, wie jemand Zeit mit einem Videospiel verbringt, anstatt selbst zum Controller zu greifen? Die Ergebnisse geben einen interessanten Einblick in das Phänomen.

    Otto Normalzuschauer

    Der typische Zuschauer ist nach der Umfrage männlich (75 %), zwischen 13 und 17 Jahre alt (50 %) und Schüler (57,4 %). Eine Verteilung, die bisher bereits oft vermutet wurde. Die zweitgrößte Zuschauergruppe ist mit 36,5 % die Altersgruppe zwischen 18 und 25 Jahren. Nur 10,5 % aller befragten Personen waren älter 26 Jahre.

    Diese Zahlen sind vor allem interessant für die Zukunft. Das aktuell junge Publikum wird momentan vom Let's Play als Unterhaltungsform geprägt. Es wird spannend sein zu sehen, wie eine ähnliche Umfrage in zehn Jahren aussieht. Je nachdem, wie viele der derzeit jungen Zuschauer weiterhin Interesse an dieser Form der Unterhaltung haben, könnte es zu einer starken Verschiebung der Zielgruppe kommen.

    Warum Let's Plays?

    Die Gründe, warum die Zuschauer einem YouTuber dabei zusehen, wie er Zeit mit einem Videospiel verbringt, sind unterschiedlich. Insgesamt 67 % der Befragten gaben an, dass sie sich für das gezeigte Spiel interessieren, es aber selbst nicht spielen möchten. Der Blogger selbst steht auch stark im Vordergrund. Insgesamt geht es 62,2 % der befragten Zuschauer darum, die lustigen Kommentare des Let's Players zu genießen. Dass die jeweilige Persönlichkeit des Vorspielers zum Spiel passt, scheint von immenser Wichtigkeit zu sein, um den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Dementsprechend wichtig ist der Unterhaltungsfaktor des Formats.

    Mit 51,3 % schauen über die Hälfte der Teilnehmer ein Let's Play, um zu entscheiden, ob sich der Kauf des Titels lohnt. Hilfe erhoffen sich nur die wenigsten. Nur 31,6 % der Befragten schauen die Videos, um Tipps zu bekommen, 28,3 % suchen nach alternativen Lösungswegen, ohne den Titel noch einmal selbst spielen zu müssen. Gerade Klassiker wie Silent Hill 2 laden dazu ein, alternative Enden lieber in Videoform zu schauen, anstatt erneut mehrere Stunden in einen weiteren Spieldurchlauf zu stecken, um sie sehen zu können.

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