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Special - Spiele durchspielen : David

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Je näher das Weihnachtsfest rückt, desto häufiger hallt es aus den Redaktionsräumen: „Bald erscheint Spiel X und kurz darauf kommt ja schon Spiel Y. Wie soll man das nur alles spielen können?“ Kurze Zeit später stellt sich dann heraus, dass privat viele Titel angefangen, aber nicht beendet wurden. Das ist der fast schon natürliche Verlauf, der jedes Jahr aufs Neue zu beobachten ist. Woran liegt es, dass viele Zocker Spiele kaufen, aber nicht durchspielen? Lernen Entwickler daraus und passen dementsprechend das Spiel-Design an? Wir sind diesen Fragen auf den Grund gegangen.

Spiele gibt es wie Sand am Meer. Das ist nicht nur eine Floskel, sondern eine Tatsache. In den vergangenen Jahren drängten immer mehr Entwickler auf den Markt, um sich einen Teil des großen Kuchens einzuverleiben. Die Folge ist eine Flut an Spielen, unter der wir begraben werden. Viele davon sind qualitativ hochwertig, was es umso schwerer macht, die richtige Kaufentscheidung zu treffen. Sprich, die Auswahl an interessanten Spielen, die jedes Jahr um unsere Aufmerksamkeit buhlen, nimmt immer mehr zu. Doch die Zeit, die wir zur Verfügung haben, bleibt unverändert. Was tun?

Für viele scheint die Antwort einfach: Jedes Spiel, das Spaß verspricht, wandert in den Warenkorb und wird zumindest angespielt. Springt der Funke nicht über, wird der Titel zur Seite gelegt und das nächste Spiel angefangen. Das ist nicht einfach nur dahergesagt, sondern die Realität. Vor einigen Monaten machte eine Meldung die Runde, die offenlegte, wie hoch der Anteil der Spieler ist, die ihre Spiele durchspielen. Grundlage für die Erhebung war Valves Distributionsplattform Steam, die es vergleichsweise einfach macht, das Spielverhalten nachzuvollziehen.

Glaubt man den veröffentlichten Zahlen, haben nur 66 Prozent aller Spieler die erste Episode von The Walking Dead: Season 1 beendet. Das Umfangsmonster Skyrim wurde sogar nur von 32 Prozent aller Spieler durchgespielt. Insgesamt, so die Statistik, wird jedes Spiel durchschnittlich nur von jedem Dritten beendet. Irgendwie traurig, oder? Das ist aber nicht nur die Folge des mittlerweile unüberschaubaren Angebots, sondern liegt schlichtweg auch am Medium selbst. Ein Videospiel erfordert nicht nur mehr Zeit als beispielsweise ein Film, sondern verlangt gleichzeitig ein ungleich höheres Maß an Aufmerksamkeit. Hinzu kommt, dass manch Spiel schlichtweg zu schwer ist oder die Lösung einiger Rätsel nur durch die Hilfe Dritter gemeistert werden kann. All diese Hürden münden schließlich in die eben genannten Zahlen.

Diese Statistiken werden ohne jeden Zweifel auch Einfluss auf die Entwicklung eines Spiels haben, auch wenn es schwer zu beweisen ist. Dass Spiele immer einsteigerfreundlicher und gemeinhin auch leichter werden, kommt sicherlich nicht von ungefähr. Das Konsumverhalten macht es Entwicklern und Publishern möglich, ihre Produkte besser anzupassen und die Spielerfahrung so weit zu ändern, dass nahezu jeder in den Genuss des kompletten Spielerlebnisses kommt. Fraglich bleibt, ob manch Entwickler aufgrund dieses Wissens die besten Ideen bereits am Anfang eines Spiels einfließen lässt, um zum Ende hin nur noch Standardkost zu bieten.

Persönliche Erfahrungen

Doch wie sieht es bei uns aus? Fest steht, es gibt keine universelle Antwort darauf, warum Spiele durchgespielt werden oder nicht. Bei manch einem trifft das oben Genannte zum Teil zu, wohingegen es sich bei einem anderen vollkommen anders verhält. Ich für meinen Teil weiß recht gut, was mir gefällt beziehungsweise was mir gefallen könnte, und treffe dementsprechend meine Auswahl. Aber es fällt mir schwer, mehrere Spiele parallel zu spielen. Meine Konzentration liegt auf dem einen Spiel. Solange das nicht beendet wurde, wird der nächste Titel nicht angefangen. Woran das liegt, kann ich nicht genau sagen. Ich kann mich jedoch erinnern, dass ich im Kindesalter mal mitbekommen habe, dass die Kinder von Bekannten immer nur dann eines neues Spiel bekommen haben, wenn sie es auch durchgespielt haben. Dieses disziplinierte Konsumverhalten hat mich inspiriert und geprägt. Und so kam es dazu, dass ich mich weiterhin an diesen Grundsatz halte – was aber wiederum nicht heißt, dass es mir immer gelingt.

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